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Spiel mit der Liebe

Titel: Spiel mit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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kleinen Sprung machte.
    Die Musik des Orchesters erfüllte den Raum, doch Kitt hörte sie kaum. Sie konnte an nichts anderes denken als an Clay und daran, wie elend sie sich ohne ihn fühlte. Ein Rundtanz endete, und ein Walzer begann. Clay hatte den Walzer in Wien tanzen gelernt und tanzte ihn sehr gut. Die Sehnsucht, mit ihm zu tanzen, war beinahe überwältigend. Seit ihrer Rückkehr nach London hatte er sie nicht mehr berührt, und sie sehnte sich schmerzlich danach, seine Arme um sich zu fühlen, sie wünschte es sich verzweifelt.
    Sie holte tief Luft, dann stellte sie ihr Champagnerglas auf ein silbernes Tablett, ging auf ihn zu und lächelte ihn an, als seien sie Liebende und nicht Fremde, die sie in letzter Zeit geworden waren.
    »Sie spielen einen Walzer«, sagte sie, als sie ihn erreicht hatte. »Tanzt du mit mir, Euer Lordschaft?«
    »Lieber nicht, wenn du nichts dagegen hast«, meinte Clay. Er stand neben seinem Freund, dem Grafen von Blackwood, der sie kalt und verächtlich anstarrte. Kitt ignorierte ihn einfach, stattdessen richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf die verwitwete Herzogin von Woodriff, die an Clays anderer Seite stand.
    »Was meinen Sie, mein Mann hat nicht mehr mit mir getanzt, seit ich in die Stadt zurückgekehrt bin. Ich würde sehr gern mit ihm tanzen.« Die Herzogin war eine verknöcherte alte Frau und eine schreckliche Klatschtante, aber Clay hatte sie immer gemocht, und auch sie mochte Clay sehr. »In der Tat finde ich, er sollte mit uns beiden tanzen - natürlich nicht mit uns beiden zusammen.«
    Die dünnen Lippen der Herzogin zogen sich hoch. Sie liebte es, zu tanzen, ganz besonders mit Clay. Die meisten Frauen liebten das. »Tanzen Sie mit Ihrer Frau, Euer Lordschaft, und ich denke, ich würde auch gern einen Tanz genießen, wenn Sie fertig sind.«
    Clay lächelte Kitt an, doch das Lächeln erreichte seine Augen nicht. Er schenkte der verwitweten Herzogin ein wesentlich wärmeres Lächeln. »Wenn das Ihr Wunsch ist, dann werde ich dafür sorgen, dass dieser Wunsch auch in Erfüllung geht.«
    Er packte Kitt so fest am Arm, dass sie zusammenzuckte, dann führte er sie auf die Tanzfläche. Eine Hand legte er um ihre Taille, die andere schloss sich um ihre Finger. Sie fühlte seinen Zorn, wie eine mächtige Woge hüllte er sie ein.
    Kitt schluckte, sie bemühte sich, zu lächeln. Als er sie herumwirbelte, ignorierte sie seinen Ärger, den sie unter seinem ruhigen Äußeren fühlte, sie schloss ganz einfach die Augen und erinnerte sich an die Zeiten, als er früher mit ihr getanzt hatte, und wünschte sich, er würde so lächeln, wie er damals gelächelt hatte.
    Doch als sie ihn ansah, brannte in seinen Augen die Wut. »Was hast du mit diesem kleinen Trick zu erreichen gehofft?« Seine Bewegungen wurden weniger fließend, ein wenig hölzerner. Kitt wurde blass, als sie die mühsam unterdrückte Wut in seinem Blick sah.
    »Ich ... ich habe dich ganz einfach vermisst. Ich wollte, dass du mich in deinen Armen hältst. Ich habe mich daran erinnert, wie ich mich gefühlt haben, wenn du früher mit mir getanzt hast.« Sie leckte sich über ihre trockenen Lippen. »Ich wollte das noch einmal fühlen.«
    Etwas blitzte in seinen Augen auf, Schmerz, Verletzlichkeit, ein Anflug des Betruges, den er empfand ... und eine Sehnsucht, die so heftig war und doch so kurz, dass sie nicht sicher war, ob sie sie wirklich gesehen hatte.
    »Du möchtest, dass ich dich so halte wie früher?«, fragte er. »Du kannst sicher sein, dass ich das tun werde - früher oder später. Ich möchte einen Erben. Wenn die Zeit kommt, werde ich das beanspruchen, was dem Recht nach mir gehört, und werde meinen Samen in deinen Bauch pflanzen. Bis zu diesem Tag würde ich dir raten, dich von mir so fern wie nur möglich zu halten.«
    Der Schock ließ sie schweigen. Sie stolperte und wäre beinahe gefallen. Clays harter Griff hielt sie auf den Beinen, und er führte sie zurück in den Rhythmus des Tanzes. Seine Lippen waren zusammengepresst, und als der Walzer zu Ende war, zitterten Kitts Knie. Als er sie am Rande der Tanzfläche stehen ließ und sich der Herzogin zuwandte, folgte ihm ihr Blick.
    Das schreckliche Gefühl des Versagens versuchte sie mit der Erinnerung an die Sehnsucht zu überspielen, die sie in seinen Augen gesehen hatte.
    Für sie war es der erste Hoffnungsschimmer.
    Clay saß in einem Hinterzimmer von Boodles, seinem Club, und trank Brandy. Er war seit einer Woche jeden Abend betrunken gewesen, seit seine

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