Spiel mit der Liebe
wir geheiratet haben. Ich bin schließlich im Gefängnis gelandet, wie du sehr gut weißt, und wir haben beinahe unser beider Leben ruiniert. Aber er hat mich geliebt. Mit der Zeit hat er begriffen, wie sehr er mich liebte, und ich habe ihm vergeben.«
»Ich wünschte, ich wüsste, was ich tun kann.«
Ariel begann, unruhig hin und her zu laufen, zum Fenster und zurück. »Ich sage dir, was du tun sollst. Kämpfe um ihn. Wenn du ihn liebst, dann wirst du kämpfen, und du wirst nicht aufgeben, bis du gewonnen hast.«
Kitt stand erstarrt vor ihr. Etwas wie Hoffnung begann sich in ihrer Brust zu entfalten. Kämpfe um ihn. Die Worte klangen fest und stark und schienen genau richtig zu sein.
»Ich war ein solcher Feigling«, meinte sie schließlich. »Und deswegen habe ich alles verloren. Ich bin es leid, mich zu fürchten. Ich liebe Clay. Ich werde nicht aufgeben - ich werde ihn nicht an Lillian Wainscott verlieren und auch an keine andere Frau.«
Ariel grinste. »Das ist die Kitt, die ich kenne.«
»Glaubst du wirklich, dass ich es schaffen kann?«
»Ich weiß, dass du es kannst.«
Es würde nicht leicht sein, das wusste sie. Aber es konnte nicht schwerer sein, als ohne ihn zu leben. Kitt ging hinüber zum Sofa und nahm ihre Haube in die Hand. »Ich muss gehen«, erklärte sie, setzte die Haube auf und schloss die Bänder unter ihrem Kinn. »Ich habe ganz plötzlich schrecklich viel zu tun.«
»Und was ist mit deinem Tee?«, fragte Ariel, die hörte, wie der Teewagen durch den Flur gerollt wurde.
Kitt lächelte. »Nächstes Mal. Wie es scheint, muss ich einen Schlachtplan aufstellen.« Als sie an der Tür angekommen war, blieb sie noch einmal stehen und wandte sich um. »Danke, Ariel, dafür, dass du meine Freundin bist.«
»Ich liebe euch beide - das weißt du doch. Ich möchte, dass ihr beide glücklich werdet.«
Aber das Glück - wenn sie schlau genug sein würde, es zu erringen - lag noch in einer schattenhaften Zukunft. Sie schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass unter all seinem Zorn, unter seiner Feindseligkeit und seiner Ablehnung sich Clay genauso sehr nach diesem Glück sehnte wie sie.
23
Ihr Plan hatte begonnen. Vor einer Stunde war Clay nach Hause gekommen, er hatte seine Abendkleidung angezogen und dann das Haus wieder verlassen. Als außerordentlich wohlhabender Herzog bekam er zahllose Einladungen. Glücklicherweise wusste sein Kammerdiener, Cyrus Mink, normalerweise immer, auf welche Partys er gehen würde, und mit ein wenig Überzeugungskraft und einem ganz besonders hübschen Geschenk zur Hochzeit seiner mittleren Tochter, war Cyrus bereit gewesen, ihr zu helfen.
Auch Tibby half ihr. Zusammen hatten sie und Kitt sorgfältig die Kleider für die kommenden Abende ausgewählt, Kleider, die sie im besten Licht erschienen ließen, Kleider mit skandalös tiefen Ausschnitten. Clay hatte sie einmal begehrt. Sie würde dafür sorgen, dass er sie wieder begehrte.
Doch leider ignorierte ihr Ehemann sie, ganz gleich, wohin sie auch ging, ganz gleich, wie oft sie ihn zufällig traf. Er war unerträglich höflich ihr gegenüber, beugte sich über ihre Hand, stellte sie all den Menschen vor, mit denen er zu diesem Zeitpunkt zusammen war. Doch dann entschuldigte er sich einfach und ging.
Sie hatte keine Ahnung, wohin er ging. Obwohl sie Lady Simington bei mehreren Gelegenheiten begegnet war, war Clay niemals mit ihr zusammen. Sie war ganz krank vor Eifersucht, wenn sie sich vorstellte, dass er noch immer das Bett mit dieser schönen Frau teilte - und es machte sie noch entschlossener, ihn zurück in ihr eigenes Bett zu holen.
Sie hatte erfahren, dass Clay heute Abend eine Hausparty bei Lord Marley besuchen würde. Kitt hatte die Absicht, auch dort zu erscheinen. In einem dunkelblauen Seidenkleid, üppig mit Perlen bestickt, kam sie mit Glynis und deren Ehemann dort an. Thomas Trowbridge, Lord Chamberville, war zwölf Jahre älter als Glyn. Er war ein recht attraktiver Mann mit sandfarbenem Haar und freundlichen blauen Augen. Glynis sah nach der Geburt ihrer Tochter wieder elegant und schick aus in ihrem rosa Seidenkleid, das mit dunkelgrünem Samt abgesetzt war.
Als sie sich unter die Gäste mischten, suchte Kitt den Raum nach Clay ab. Sie nippte an ihrem Champagner und hoffte, damit ihre Nerven zu beruhigen. Mit wenig Erfolg versuchte sie, sich auf das zu konzentrieren, was Glynis sagte. Ein paar Minuten später betrat Clay den Raum, groß und breitschultrig, sah er so gut aus, dass ihr Herz einen
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