Spiel mit der Liebe
gewinnen. Langsam, aber sicher würde er sie besänftigen, würde sie dazu verführen, ihm das zu geben, was er sich wünschte.
Und im Gegenzug würde er sie lehren, die Freuden zu genießen, die er ihr schenken würde.
Sie schmiegte sich noch ein wenig näher an ihn, eines ihrer hübschen Beine schob sie über seinen Unterschenkel. Das Laken war längst zu Boden gefallen, die Wärme ihres Körpers genügte, ihn warm zu halten. Ihr Nachthemd war hochgerutscht bei ihren Bewegungen, bis zur Mitte ihrer Oberschenkel. Er musste sich zusammenreißen, um nicht die Hand nach ihr auszustrecken, um nicht über diese glatte, warme Haut zu streichen und seinen Mund auf ihre sanften, verlockenden Brüste zu pressen.
Stattdessen schloss er die Augen und zählte die goldenen, gestickten Sterne auf dem Betthimmel über seinem Kopf, und dabei betete er, dass die Nacht bald vorüber wäre.
13
Kitt wachte langsam auf, und einen Augenblick lang war sie nicht sicher, wo sie war. Ihr war warm, ihr Körper war eingehüllt in eine harte, unnachgiebige Hitze. Aber die Laken waren zu Boden gefallen, und ihr Nachthemd war während der Nacht hochgerutscht.
Unter ihrer Hand spürte sie kurzes, krauses Haar. Sie tastete über diese unbekannte Fläche, öffnete die Augen, blinzelte und blinzelte dann gleich noch einmal. Ein wütendes Quietschen kam aus ihrem Mund, und sie fuhr in dem Himmelbett hoch.
»Was tust du da! Wie kannst du es wagen ...«
»Ganz ruhig, mein Liebling. Ich bin nicht auf deiner Seite des Bettes, du bist auf der meinen.«
Sie sah, dass er Recht hatte, dass sie im Schlaf zu ihm gerückt war. Verlegenheit ließ ihr Gesicht so rot anlaufen wie eine rote Wachskerze. Schnell rückte sie von ihm weg, zu ihrer Seite des Bettes.
»Es tut mir Leid. Ich habe nicht bemerkt ... ich wollte nicht ... nicht...«
»Ich bin sicher, dass du das nicht wolltest«, antwortete er spöttisch und streckte die Hand nach seinem Morgenmantel aus. Diesmal sah sie nicht weg, sie hätte es nicht gekonnt, selbst wenn sie es gewollt hätte. Bis zur letzten Nacht hatte sie noch nie einen Mann mit nacktem Oberkörper gesehen. Sie hatte nicht gewusst, dass Schultern so breit sein konnten oder so muskulös, dass ein Bauch so flach und hart sein konnte und dass ein Rücken so aussah, als wäre er aus Bronze geformt. Sie hatte nicht gewusst, dass krauses braunes Haar auf einer nackten Männerbrust so verlockend aussehen konnte.
»Wenn du mich weiter so ansiehst, dann wird mein Versprechen vollkommen wertlos sein.«
Schnell sah sie weg. Ihr Gesicht war gerötet, als sie aus dem Bett aufstand und zur Tür ging, die zu ihren eigenen Zimmern führte.
»Kitt?« Sie blieb stehen und wandte sich langsam zu ihm um. »Danke, dass du das Risiko eingegangen bist.«
Wieder wurde sie rot, und eine eigenartige Wärme stieg in ihrem Inneren auf. »Danke, dass du dein Wort gehalten hast.« Dass er das getan hatte, machte ihr Hoffnung - mehr Hoffnung, als sie seit Jahren gefühlt hatte. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, so hatte es ihr gefallen, neben ihm aufzuwachen. Als sie jünger gewesen war, hatte sie sich immer vorgestellt, neben einem Ehemann zu liegen, der sie liebte und respektierte.
Liebe. Diese mädchenhafte Fantasie war im Alter von sechzehn Jahren gestorben. Und selbst wenn sie glaubte, dass es so etwas gab, so würde es doch nie mit Clay so sein. Der Mann, den sie geheiratet hatte, war kein Mann, der sich verliebte, und dennoch hatte sie eine Möglichkeit gehabt, etwas aus der vorsichtigen Freundschaft zu machen, die zwischen ihnen gewachsen war. Und wenn Clay mit seinen Bemühungen Erfolg hatte, wenn er sie lehren konnte, ihn in ihrem Bett zu akzeptieren, dann könnte sie die Kinder bekommen, nach denen sie sich sehnte.
Als sie die Tür erreicht hatte, die zu ihrem Schlafzimmer führte, warf sie noch einen letzten Blick auf Clay. Er beugte sich über die Matratze und hielt ein kleines Papiermesser in der Hand. Sie keuchte auf, als er mit dem Messer über seinen Daumen fuhr und dann ein paar Blutstropfen auf das Laken tropften.
»W-was tust du da?«
»Die Diener werden klatschen, wenn sie am Morgen nach der Hochzeitsnacht kein Blut auf dem Laken finden.«
Ihr Gesicht wurde kreidebleich, und sie schwankte ein wenig. Sie erinnerte sich an das Blut in dieser Nacht, auf der ganzen Bank, Blut hatte ihr hübsch besticktes Mieder verschmutzt. Sie hatte das Kleid verstecken müssen, denn sonst hätten die Diener sofort gewusst, was sie getan
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