Spiel mit der Liebe
wie er ihr das seine gegeben hatte.
Konnte sie noch einen so brutalen Angriff ertragen wie den, den sie schon einmal hatte ertragen müssen? Niemals. Aber vielleicht würde er wirklich sein Wort halten, so wie er es ihr versprochen hatte.
Ihr Herz klopfte heftig, als wolle es aus ihrer Brust springen. Ihr Magen hatte sich zusammengezogen.
»Also gut«, gab sie dann flüsternd nach. »Heute Nacht werde ich hier schlafen.«
Das Lächeln, das über sein Gesicht huschte, war breit und vollkommen entwaffnend. »Gutes Mädchen.« Er wartete, bis sie unter die Decke gekrochen war, dann zog er die Decke über sie. Kitt vermied es, ihn anzusehen, als er seinen Morgenmantel auszog und neben ihr in das Bett stieg.
»Aus Rücksicht auf deine Schamhaftigkeit werde ich heute
Nacht in meiner Unterwäsche schlafen. Ich versichere dir, das tue ich sonst nicht.«
Sie wandte sich zu ihm um, und ihre Augen wurden groß, als sie seinen nackten, muskulösen Oberkörper sah. »Aber wenn du kein Nachthemd trägst oder Unterwäsche, was... was trägst du dann?«
Sein Lächeln war ziemlich frech. »Überhaupt nichts, meine Liebe. Nur das, was Gott uns bei unserer Geburt mitgegeben
hat.«
Schnell blickte sie weg, ihr Gesicht war über und über rot angelaufen. Sie drehte sich auf die Seite und rückte so weit auf ihre Seite des Bettes, wie sie konnte.
»Gute Nacht, Liebling«, rief ihr Clay von seiner Seite des Bettes zu und machte keinerlei Anstalten, näher zu kommen.
Dennoch konnte sie nicht einschlafen, nicht, solange sie wusste, dass er nur wenige Zentimeter neben ihr lag und dass sein großer, kräftiger Körper unter dem Laken beinahe nackt war. Sie hörte, wie die Uhr ein Uhr schlug, dann zwei Uhr und dann drei Uhr. Und noch immer machte Clay keine Anstalten, sie zu berühren.
Ihre Muskeln verkrampften sich vor Müdigkeit. Ihre Augen brannten vor Mangel an Schlaf, ihr Nacken war steif, weil sie viel zu lange in einer Stellung gelegen hatte. Um ihrem zerschlagenen Körper gerecht zu werden und weil sie schließlich zu glauben begann, dass er wirklich die Absicht hatte, sein Versprechen zu halten, schloss sie endlich die Augen und gab ihrer Erschöpfung nach.
Ihr Schlaf wurde nicht gestört, sie wurde nicht einmal von Träumen geplagt.
Clay lag auf dem Rücken und starrte an den Himmel des Bettes. Das große Bett war ein Geschenk seines Vaters, ein Familienerbstück, hatte der Herzog behauptet, geschnitzt für eine Braut der Rathmores in alten Zeiten, vor mehr als fünfhundert Jahren, in den Tagen, als die Barclays mächtige und reiche Kriegsherren gewesen waren.
Während er darum kämpfte, nicht an den süßen weiblichen Körper neben sich zu denken und auch nicht an die pulsierende Härte seines Penis, der sich gegen die Laken drängte, wünschte er, das Bett wäre doppelt so groß.
Clay seufzte in der Dunkelheit und verfluchte sich selbst wegen dieses teuflischen Handels. Lieber Himmel, er hatte gewusst, dass es schwer sein würde, wenn Kitt neben ihm in dem Bett lag.
Jetzt, wo ihr feuerrotes Haar sich auf seiner Brust ausbreitete und eine ihrer Hände auf seinem Oberarm lag, schrie jeder Muskel seines Körpers nach Erfüllung. Seine Haut brannte, sein Blut rann schwer durch seine Adern. Die dunkle Seite seines Bewusstseins drängte danach, dass er sie besitzen wollte.
Natürlich würde er das nicht tun. Er hatte ihr sein Wort gegeben, und das würde er auch halten. Ein Blick in Kitts vor Entsetzen weit aufgerissene Augen, als er nicht mehr getan hatte, als nur die Knöpfe ihres Kleides zu öffnen, hatte ihm gesagt, wie wichtig das war. Wer auch immer ihr die Freuden des Fleisches gezeigt hatte, er hatte bei dieser Aufgabe elend versagt. Offensichtlich hatte derjenige sie benutzt, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, was sie wohl fühlen mochte. Er hatte die Absicht, diesen Fehler wieder gutzumachen, ganz gleich, was es ihn kosten würde.
Seine Muskeln zogen sich zusammen, als sie im Schlaf seufzte und ihr Atem wie eine warme Liebkosung über seine Haut strich. Er hatte nicht vorgehabt, heute Nacht im gleichen Bett wie sie zu schlafen, er hatte ihr mehr Zeit geben wollen, wie er es ihr versprochen hatte. Aber ihr Misstrauen hatte ihn dazu gebracht, seine Meinung zu ändern.
Er musste irgendwo anfangen, und seine Zeit damit zu ver-schwenden, ihr immer wieder zu versichern, dass sie ihm vertrauen sollte, würde nicht zu einem Ergebnis führen. Heute Abend hatte er den ersten Schritt getan, ihr Vertrauen zu
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