Spiel mit der Liebe
lässt.« Er schien über seine Worte nachzudenken und dann zu einem Entschluss zu kommen. »Da es so aussieht, als wäre das etwas, das du ganz unmöglich findest, werde ich es dir leicht machen. Ich werde dir ganz einfach keine andere Wahl lassen.«
Mit diesen Worten drehte er sie herum und begann, die Knöpfe im Rücken ihres dunkelgrünen Reisekleides zu öffnen. Noch ehe sie reagieren konnte, hatte er diese Aufgabe bereits erledigt und trat einen Schritt zurück.
»Ich wünsche dir ein angenehmes Bad«, sagte er, dann wandte er sich um und verließ das Zimmer.
Kitt umklammerte das Kleid vor ihrer Brust. Sie war nicht sicher, was da gerade passiert war. Zitternd stieß sie den Atem aus. Ihr Kleid war offen, doch es war nichts weiter geschehen. Dankbar und ein wenig verwirrt ging sie in ihr Schlafzimmer und schloss fest die Tür hinter sich.
Nachdem sie sich in dem Raum umgesehen hatte, entdeckte sie, wie Clay es versprochen hatte, eine kleine kupferne Badewanne mitten im Zimmer, das Wasser dampfte noch. Sie zog ihre restliche Kleidung aus, warf alles auf ihr Bett, und ihr Blick fiel auf das durchsichtige Nachthemd aus lavendelfarbener Seide, das Tibby für sie bereitgelegt hatte.
Sie griff nach der Karte, die daneben lag. Für deine Hochzeitsnacht, mit unseren besten Wünschen, deine Freundinnen Anna und Ariel
Das Kleidungsstück war wenig mehr als ein Hauch aus Stoff, eine so verlockende Schöpfung, dass sie nicht widerstehen konnte, es in die Hand zu nehmen. Gütiger Himmel, es war so dünn, dass man hindurchsehen konnte! Sie hielt das Nachthemd vor sich und versuchte, sich vorzustellen, wie sie in einem so sinnlichen Kleidungsstück wohl aussehen mochte. Die Vorstellung ließ ihr eine heiße Röte in die Wangen steigen.
Obwohl Harcourt sie niemals in diesem Nachthemd sehen würde.
Wenigstens so lange nicht, wie er sein Wort hielt. Dennoch blieb ein beunruhigender Zweifel. Es lag etwas in seinen Augen, ein entschlossenes Blitzen, das sie warnte, vorsichtig zu sein.
Kitt beendete ihr Bad, trocknete sich mit dem weißen Leinenhandtuch ab und ging dann zurück in ihr Schlafzimmer, um ein langes Baumwollnachthemd anzuziehen. Sie saß auf dem Stuhl vor ihrer Ankleidekommode und zog sich die Haarnadeln aus dem Haar. Gerade hatte sie angefangen, ihr Haar zu bürsten, als sich die Tür öffnete und Clay das Zimmer betrat.
Er trug einen dunkelbraunen, mit Gold abgesetzten Morgenmantel und sah so umwerfend gut aus, wie sie ihn noch nie gesehen hatte.
Und so hart und überwältigend und viel Angst einflößender, als sie es je für möglich gehalten hätte.
Sie sprang so schnell von ihrem Stuhl auf, dass er umfiel. »W-was tust du hier? Du hast gesagt...«
»Ich weiß ganz genau, was ich gesagt habe. Als ich heute Abend hier angekommen bin, hatte ich die feste Absicht, in meinem eigenen Bett zu schlafen, während du hier schlafen solltest. Aber nachdem ich dir zugehört habe, habe ich begriffen, dass das ein großer Fehler wäre.«
»Wovon redest du überhaupt? Du kannst doch nicht einfach hier hereinplatzen und ...«
»Hör mir einmal zu, meine Liebe«, begann Clay, und der Ton seiner Stimme war ein wenig sanfter. »Ich habe nicht die Absicht, mit dir zu schlafen. Wenigstens so lange nicht, bis du dazu bereit bist. Glaubst du mir das?«
Sie biss sich auf die Unterlippe. »Ich ... ich weiß nicht.«
»Das habe ich mir gedacht. Und deshalb bin ich jetzt gezwungen, es dir zu beweisen.«
Kitt schüttelte den Kopf und trat ein paar Schritte von ihm weg. Clay war mit zwei großen Schritten bei ihr und nahm sie in seine Arme. »Wir beide sind verheiratet. Ich habe die Absicht, dass meine Frau im gleichen Bett schläft wie ich. Und genau dort wirst du heute Nacht schlafen.«
»Lass mich los! Lass mich herunter!«
Aber Clay hörte nicht auf sie. Er ging durch das Wohnzimmer, stieß mit dem Fuß die Tür zu dem größeren Schlafzimmer auf der anderen Seite auf und stürmte hinein. Er trug sie zu dem großen Himmelbett und setzte sie mitten auf die weiche Federmatratze.
»Ich habe dich um dein Vertrauen gebeten, und du hast versprochen, es mir zu schenken. Wenn du deine Ehre genauso sehr schätzt, wie ich die meine, dann schuldest du mir zumindest eine Chance, dieses Vertrauen zu gewinnen. Sosehr ich nach dir verlange, glaube mir, wird das den hohen Preis wert sein.«
Sie wusste nicht genau, was er damit meinte, aber sie musste zugeben, dass er nicht ganz Unrecht hatte. Sie hatte ihm ihr Wort gegeben, genauso,
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