Spiel mit der Liebe
Nachthemd? Alles Blut wich aus ihrem Gesicht. »Warum sollte ich? Wenn du doch nicht die Absicht hast, mit mir zu schlafen, was macht es denn dann schon aus, wie ich gekleidet bin?«
»Ich möchte, dass du lernst, dich in deinem eigenen Körper wohl zu fühlen, dass du es genießt, eine Frau zu sein, anstatt dich davor zu fürchten.«
Ein Dutzend Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Fürchtete sie sich wirklich davor, eine Frau zu sein? In gewisser Weise schon. Ein weiterer Gedanke kam ihr: Clayton Harcourt würde sie beinahe nackt sehen. Sie konnte sich schon fast das Feuer in seinen Augen vorstellen, die Art, wie er langsam den Mund verziehen würde.
Eine eigenartige Wärme breitete sich in ihrem Bauch aus, und sie hatte nichts mit Furcht zu tun.
»Also gut«, gab sie leise nach. »Wenn du meinst, das wäre wichtig, dann werde ich morgen das lavendelfarbene Nachthemd anziehen.«
Er schenkte ihr eines seiner charmanten Lächeln. »Danke. Und wie steht es jetzt mit dem Sherry?«
Sie setzte sich zu ihm vor den Kamin und nahm das Glas entgegen, das er ihr reichte. Sie nippten eine Weile schweigend an ihren Getränken, die Wärme des Alkohols breitete sich in ihrem Körper aus und mischte sich mit der Wärme der Flammen im Kamin. Ganz langsam begann Kitt sich zu entspannen.
»Fühlst du dich jetzt besser?«, fragte Clay und betrachtete sie über den Rand des Glases.
Kitt lächelte. »Viel besser. Das war eine sehr gute Idee.«
»Ich bin froh, dass du es so siehst. Ich hoffe, die nächste Idee wird dir sogar noch besser gefallen.«
Sie nippte an ihrem Sherry, so entspannt, wie sie sich jetzt fühlte, war sie schon seit Tagen nicht mehr gewesen. »Und was ist das für eine Idee?«
»Ich werde dich jetzt küssen. Nicht mehr. Nur ein Kuss. Wenn du einverstanden bist.«
War sie das ? Bis jetzt hatte er sein Wort gehalten. Und ihn zu küssen, war zuvor recht angenehm gewesen. Er rückte auf dem Sofa ein Stück näher zu ihr, streckte die Hand aus und umfasste ihr Kinn. Diesmal dachte sie daran, die Augen zu schließen.
Sie fühlte eine federleichte Berührung seiner Lippen, ein Mal, zwei Mal und dann noch einmal. Sanft knabberte er an ihrem Mundwinkel, dann wurde der Druck ein wenig fester, und ein kleiner Schauer rann über ihren Nacken und ihre Schultern. Ein langer, ruhiger Kuss folgte, dann noch einer. Ihre Anspannung verflog, ihr Körper wurde weich, warm und matt. Er drückte ihren Kopf zur anderen Seite, küsste sie noch einmal, und die Wärme breitete sich in ihrem Bauch aus. Noch ein Kuss, und sie erfasste ihren ganzen Körper.
Ihre Hände zitterten. Sie legte sie leicht auf seine Schultern. Seine Zunge strich über ihren Mund, drängte sie, ihm ihre Lippen zu öffnen, und schob sich dann vorsichtig in ihren Mund. Sie verspürte eine eigenartige Hitze in ihrem Unterleib. Ihre Brustspitzen zogen sich zusammen und wurden hart.
Seine Schultern unter ihren Fingern waren hart wie Eisen, und sie erinnerte sich daran, wie er heute Morgen ausgesehen hatte, die Muskeln unter seiner Haut waren so ausgeprägt.
Sie schob die Arme um seinen Hals und beugte sich zu ihm. Ihre Brüste berührten seinen Oberkörper, und sie kämpfte gegen den Wunsch an, sich an ihm zu reiben, den sanften Schmerz zu lindern. Sie glaubte zu hören, dass er aufstöhnte.
Clay vertiefte den Kuss, ließ ihn eindringlicher werden. Seine Zunge schob sich in ihren Mund, streichelte sie sanft und besitzergreifend, und sie stöhnte leise auf. Er legte die Arme um sie, hielt sie umfangen, und sein Kuss wurde leidenschaftlicher, for-dernder. Und dann stieg ganz plötzlich die Vergangenheit wieder vor ihr auf, mit schmerzlicher Macht. Sie war wieder in Greenlawn, lag auf der harten Holzbank in dem Pavillon, am anderen Ende des Gartens, und Stephens Gewicht drückte sie nieder.
Lass mich los! Hör auf, Stephen, bitte - du tust mir weh! Bitte - du darfst nicht...
Er hatte die Hand auf ihren Mund gepresst und ihren Protest so erstickt. Seine andere Hand hatte sich auf ihre Brust gelegt und fest zugedrückt, bis sie vor Schmerz aufgeschrien hatte. Kitt wehrte sich heftiger, versuchte, sich ihm zu entziehen.
Clay beendete den Kuss, aber noch immer wehrte sie sich gegen ihn, versuchte, sich von ihm zu befreien, ihre verzweifelte Gegenwehr zu beenden. Der scharfe Ton seiner Stimme brachte sie in die Wirklichkeit zurück.
»Ruhig! Sei ganz ruhig, mein Liebling. Ich werde dir nichts tun.«
Sie zitterte, der Nebel auf ihren Gedanken begann sich zu
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