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Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Titel: Spiel mit mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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eigentlich so mies gelaunt war. Er hatte alles erreicht, was er wollte. Nun, fast alles. Amber war in Sicherheit und aus seinem Leben verschwunden, und er war wieder Single – oder würde es zumindest bald sein. Sein Leben würde endlich wieder in geordneten Bahnen verlaufen. Und selbst wenn ihm die Hälfte seiner hundertundfünfzig Riesen abhandengekommen war, wen kümmerte das? Das Geld war ihm sowieso nicht wichtig gewesen.
     
    Was war ihm dann wichtig?
     
    Ehe er sich über diese Frage weiter den Kopf zerbrechen konnte, griff er nach der Fernbedienung und schaltete den Kanal mit den Lokalnachrichten ein, in der Hoffnung auf etwas Zerstreuung.
     
    »Wir schalten nun zu Cathy Carmichael, die live aus der kleinen Küstenstadt Stewart berichtet, in der sich zahlreiche Reporter auf der Suche nach der in Ungnade gefallenen Olympiahoffnung Jason Corwin versammelt haben.«
     
    »Oh, Mist«, murmelte Mike. So viel zum Thema Zerstreuung.
     
    »Jason Corwin selbst ist und bleibt spurlos verschwunden, doch sein Onkel Edward wurde mit einer Freundin hier im örtlichen Diner hinter mir gesichtet. Das an sich ist schon eine Erwähnung wert, wenn man den berüchtigten Corwin-Fluch bedenkt und die Tatsache, dass sich Edward Corwin nur äußerst selten unter Leute wagt …« Die Reporterin schwafelte weiter, doch Mike hörte nur noch mit halbem Ohr zu.
     
    Wie gebannt starrte er auf den Bildschirm, wo nun zu sehen war, wie sich Edward und Clara einen Weg durch den Pulk der Reporter zu bahnen versuchten. Sein Vater wirkte blass, und er umklammerte Claras Arm, als würde er um sein Leben fürchten.
     
    Dann schwenkte die Kamera zu einer Frau, die sich lauthals schimpfend durch die Menschenmenge drängte. Seine attraktive Schwägerin Gabrielle, in einem wallenden Kleid, das geradewegs aus Claras Schrank hätte stammen können. Ihre Wangen waren gerötet. »Lassen Sie ihn gefälligst in Ruhe!«, befahl sie den Umstehenden barsch.
     
    Wenn sein Cousin Derek davon Wind bekam, würde er durch die Decke gehen. Mike erhob sich, um den dreien zu Hilfe zu eilen, konnte sich aber nicht losreißen. Er wollte wissen, wie es weiterging. Außerdem hätte es eine Weile gedauert, bis er zum Diner in der Hauptstraße gefahren war.
     
    »Welch eine Ehre! Unsere Erfolgsautorin Gabrielle Corwin. Haben Sie etwas von Jason gehört? Hat er sich des Dopings schuldig gemacht? Wo hält er sich versteckt?«, fragte die Reporterin.
     
    Clara hatte Edward inzwischen an den Rand der Menschenansammlung geführt. Mike dankte Gott für diese Frau, auch wenn er es selbst kaum glauben konnte. Aber es stimmte.
     
    Gabrielle bedachte die Reporterin mit einem bösen Blick. »Normalerweise würden Sie darauf ein ›kein Kommentar‹ von mir hören, aber Ihre albernen Fragen erfordern eine andere Antwort. Jason Corwin hat in seinem ganzen Leben noch nie gedopt. Und wenn Sie es nicht bloß darauf abgesehen hätten, sich in dieser Stadt eine goldene Nase zu verdienen; wenn Sie diese Stadt kennen würden, dann würden Sie ihm den Rücken stärken, statt hier dumme Fragen zu stellen, die wie Anschuldigungen klingen!« Mike gluckste. »Du bist die Größte, Gabrielle.« Er war stolz auf seine Schwägerin.
     
    So wie er stolz auf Amber gewesen war, als sie sich seinem Onkel Thomas in den Weg gestellt hatte, um Edwards Interessen zu vertreten. So verhält sich eine Frau, die ihrem Ehemann gegenüber loyal ist, dachte Mike wider Willen. Er rollte den Kopf von einer Seite zur anderen, weil sein Nacken schon ganz verspannt war.
     
    »Heißt das, Sie haben mit Jason Corwin gesprochen, seit der Skandal bekannt wurde?«, fragte die Reporterin, verblüfft von Gabrielles Wutausbruch.
     
    »Wo ist er?«, wollte einer ihrer Kollegen wissen und hielt Gabrielle ein Mikrofon unter die Nase.
     
    Einige weitere nahmen sich ein Beispiel an ihm, und schon wurde Gabrielle von allen Seiten angerempelt.
     
    Hoffentlich trug sie zur Abwechslung vernünftiges Schuhwerk. Mit ihren halsbrecherisch hohen Stöckelschuhen konnte sie sich in diesem Gedränge leicht den Knöchel verstauchen.
     
    »Schluss jetzt, alle miteinander!« , befahl in diesem Augenblick eine Frauenstimme, die Mike sehr vertraut vorkam.
     
    Amber.
     
    Er beugte sich gespannt nach vorn.
     
    Tatsächlich, Amber gesellte sich soeben zu Gabrielle und schob die Reporter zur Seite. »Los, weg da. Ziehen Sie Leine. Die Corwins haben Ihnen nichts weiter mitzuteilen!«
     
    Gabrielle warf ihr einen dankbaren Blick

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