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Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Titel: Spiel mit mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Amber?«
     
    »Warum kümmert dich das?« Edward sah nicht auf, als er antwortete. »Euch zwei wird der Fluch trotzdem noch kriegen«, murmelte er und nahm seine Wanderung durchs Zimmer wieder auf.
     
    Da Mike wusste, dass im Augenblick kein vernünftiges Wort aus seinem Vater herauszubekommen war, gesellte er sich zu Clara, die mit Dereks Laptop auf dem Schoß auf der Couch saß. » Clara, wo ist Amber hin?«, fragte er sie.
     
    »Moment noch, Junge. Ich glaube, ich bin da auf etwas Interessantes gestoßen. Haben Sie gewusst, dass das Verhalten Ihres Vaters Symptome aufweist, die auf Paranoia und eine manisch-depressive Störung schließen lassen?«
     
    Mike nickte. »Ich gehe am Freitag mit ihm zu einem Psychiater.« Er war nur noch nicht dazu gekommen, es ihm zu erzählen.
     
    Edward blieb wie angewurzelt stehen. »Nur über meine Leiche! Mir fehlt rein gar nichts, außer vielleicht eine gehörige Portion Ruhe und Frieden.«
     
    »Darüber reden wir später, Dad.« Mike klopfte ihm beschwichtigend auf die Schulter. Er hatte vorgehabt, seinem Vater erst im allerletzten Moment Bescheid zu geben, am besten, wenn sie schon im Auto saßen und auf dem Weg in die Praxis waren.
     
    »Nein, werden wir nicht«, erwiderte Edward aufsässig. »Und du, meine Liebe, solltest besser auf mich hören, wenn dir das Leben deines ungeborenen Kindes lieb ist«, mahnte er Gabrielle, die in Dereks großem, bequemem Stuhl hinter dem Schreibtisch thronte.
     
    Sie umklammerte die Tischplatte, sodass ihre Fingerknöchel weiß wurden. » Onkel Edward, bitte! Ich will kein Wort mehr über den Fluch hören!«
     
    Derek warf Mike einen Blick zu, der so viel hieß wie »Sorg dafür, dass dein Vater sich zurückhält!«, dann sah er seine Frau an. »Wie geht’s deinem Knöchel? Warum musst du auch unbedingt Stöckelschuhe tragen, wenn du schwanger bist! Dieser Reporter hätte dich fast unter sich begraben«, sagte er besorgt.
     
    »Nun, das hat er aber nicht. Dank Amber ist nichts passiert, okay?«, sagte Gabrielle. »Ich bin schwanger und nicht krank oder invalide. Eine Schwangere kann ohne weiteres Schuhe mit Absätzen tragen und …«
     
    »Wo wir gerade von Amber sprechen …«, unterbrach Mike seine Schwägerin und erkundigte sich – zum letzten Mal, wie er hoffte, – nach ihrem Verbleib.
     
    Vergeblich. Derek hatte nur das Baby im Kopf. »Wenn du es mir erzählt hättest …«
     
    »Dann würdest du mich schon seit Tagen in den Wahnsinn treiben«, sagte sie. »Warum kannst du dich nicht einfach freuen?«
     
    Er blieb vor ihr stehen und kniete nieder. »Ich freue mich wahnsinnig, Schatz, das weißt du doch.«
     
    Mike hatte unvermittelt einen Kloß im Hals, als er das sah. Er wusste, wie sehr sich die beiden liebten, und dass sie alles tun würden, um einander zu beschützen.
     
    Er verspürte einen nie gekannten Neid bei dem Anblick und musste an Amber denken.
     
    »Ich verderbe euch ja nur ungern diesen Augenblick, aber würde mir jetzt bitte jemand sagen, wo zum Teufel Amber hin ist?«, fragte Mike. Seine Stimme klang ernst, beinahe drohend.
     
    Er wollte sich nur davon überzeugen, dass sie wohlauf war. Das war alles. Wirklich.
     
    Nun hatte er sich endlich Gehör verschafft.
     
    »Sie ist abgereist, und das haben wir allein dir zu verdanken«, berichtete Gabrielle. »Sie meinte, nachdem sie nun nicht mehr in Gefahr schwebt, wäre es an der Zeit zu gehen. Du hättest ihr nämlich klipp und klar gesagt, sie müsste sich keine Hoffnung machen, dass ihr langfristig zusammenbleibt«, fuhr sie reichlich vorwurfsvoll fort.
     
    Mike konnte es ihr nicht verdenken.
     
    »Ich hoffe doch sehr, das hast du ihr nicht genau so ins Gesicht gesagt«, bemerkte Derek, zu Mike gewandt.
     
    »Äh, nun, ich habe versucht, ihr klarzumachen, dass es vorbei ist.« Mike trat verlegen von einem Fuß auf den anderen.
     
    »Ist es das denn?«, hakte Gabrielle nach.
     
    »Ja. Es musste sein.« Und er würde jetzt garantiert nicht all die triftigen Gründe aufzählen, von denen er sich die ganze Zeit selbst zu überzeugen versuchte.
     
    »Dann brauchen Sie ja auch nicht zum Busbahnhof zu gehen«, bemerkte Clara. »Amber wollte einen Bus nach Boston nehmen und von dort mit einem weiteren Bus nach Las Vegas zurückkehren.«
     
    »Ich kann nicht glauben, dass du eine Frau wie sie hast gehen lassen«, sagte Derek schließlich.
     
    Da klingelte zum Glück Mikes Handy. Er klappte es sogleich auf, erleichtert über die Ablenkung.

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