Spiel mit mir!: Roman (German Edition)
aber es kann nicht funktionieren. Wir sind zu unterschiedlich, du und ich. Du hast damals in Las Vegas doch selbst gesagt, dass du hin und wieder ein bisschen Nervenkitzel brauchst. Darauf kann ich offen gesagt gern verzichten. Die ganzen Hochs und Tiefs, die ein Leben mit dir bringen würde … so will ich einfach nicht leben.«
Amber schlug das Herz bis zum Hals, und Übelkeit machte sich in ihrem Magen breit. »Ich brauche diese Art von Hochs und Tiefs auch nicht. Ich hatte von den Gefühlen gesprochen, die du in mir auslöst. Mehr Nervenkitzel brauche ich nicht.«
»Du liebst es doch, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert; dann blühst du richtig auf. Ich habe in Las Vegas erlebt, wie impulsiv du bist. Was auch immer deine Gründe dafür waren, du hast dich einfach in Luft aufgelöst und erst danach eine Erklärung geliefert.«
Sie nahm einen tiefen Atemzug und versuchte, klar zu denken. Wer hätte gedacht, dass sie die Basis ihrer Beziehung so gründlich zerstört hatte, als sie damals in Las Vegas mit seinem Gewinn verschwunden war. »Das würde ich nie wieder tun.«
Aber sie konnte an seinem bekümmerten Gesichtsausdruck bereits erkennen, dass ihre Worte keine Rolle spielten. Er maß sie nur an dem, was sie getan hatte.
»Das sagst du jetzt, aber du weißt nicht, was die Zukunft bringt.« Er ergriff ihre Hände. »Mit dir zusammen zu sein ist schön und aufregend, aber es ist zugleich wie eine Achterbahnfahrt.«
Sie konnte sich nur zu gut an seine Worte in Vegas erinnern. »Ich habe für Achterbahnen nicht besonders viel übrig. Ehrlich gesagt kann ich sie nicht ausstehen. « Dass er sie jetzt mit einer verglich, war wie ein Schlag in die Magengrube.
Sie straffte die Schultern und wandte sich ab. »Ich habe verstanden, Mike. Wir wissen beide, was du von Achterbahnen hältst.« Sie hielt inne und schluckte den Kloß hinunter, der in ihrer Kehle steckte, ehe sie fortfuhr. »Jammerschade. Wir hätten das große Los ziehen können.«
Damit marschierte sie hoch erhobenen Hauptes in ihr Zimmer, um zu packen. » Vergiss nicht, für deinen Vater einen Termin beim Psychiater zu vereinbaren«, sagte sie, bevor sie die Tür hinter sich schloss.
Sie musste so schnell wie möglich aus Stewart und Mike Corwins Leben verschwinden, damit er endlich wieder sein sicheres, stabiles Leben führen konnte.
Ein Leben ohne Amber.
King Bobby war ein Mann, der zu seinem Wort stand, und er war stolz darauf. Wobei es natürlich vorkommen konnte, dass sich die Umstände änderten, unter denen er sein Wort gegeben hatte. Er hatte durchaus vorgehabt, die Stadt zu verlassen und auf direktem Weg nach Texas zurückzukehren. Jawohl, das hatte er. In Stewart und in der näheren Umgebung hätte er ohnehin kein Hotelzimmer bekommen. Alles ausgebucht wegen des Medienrummels um diesen Sportler.
Doch als er sich auf den Weg zu seinem Wagen machte, hatte er wie schon so oft in den vergangenen Tagen das undeutliche Gefühl, als würde ihm jemand folgen. Ihn beschatten.
Mehr als einmal hatte er sich umgedreht, aber nichts Verdächtiges entdecken können. Doch King Bobby spürte, dass etwas nicht stimmte. Also schlenderte er noch eine Weile durch die Straßen und ging in einem günstigen Augenblick urplötzlich in Deckung, um zu eruieren, wer sich da an seine Fersen geheftet hatte.
Verflucht noch eins! Marshall, dieser Hurensohn von einem Betrüger! Nicht zu fassen. King Bobby überlegte fieberhaft. Er hätte sich den Burschen auf der Stelle vorknöpfen können, allerdings traute er diesem Bastard zu, dass er Zeter und Mordio schrie, ehe King Bobby aus ihm herausgekitzelt hatte, wo seine Kohle war. Er konnte ihn aber auch vorerst ungeschoren davonkommen lassen; den Spieß einfach umdrehen und seinerseits Marshall verfolgen.
King Bobby konnte sich keinen Reim darauf machen, warum Marshall ihn verfolgen sollte, aber es musste etwas mit der flotten Biene zu tun haben, die offenbar keine Ahnung hatte, dass ihr Ex-Partner Gefühle für sie hegte.
Einer der beiden musste die Moneten haben. Im Grunde musste King Bobby bloß abwarten und Tee trinken. Selbst wenn das bedeutete, dass er sein Wort brechen und noch länger in diesem schäbigen Kaff herumhängen musste.
Kapitel 16
Mike saß im Wohnzimmer seines Vaters vor dem Fernseher, schaufelte eine Portion Makkaroni mit Käse in sich hinein, die er zuvor in der Mikrowelle aufgewärmt hatte, und fragte sich, warum er
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