Spiel mit mir!: Roman (German Edition)
niemand etwas über mich ausgeplaudert. Da bin ich ja beruhigt.«
»Nun ja … Der Typ fing an, davon zu faseln, er hätte Connections, und er würde, wenn er keine Antworten bekommt, ein paar Leute daran erinnern, dass sie ihm noch einen Gefallen schulden, und dann bekämen wir alle Ärger. Ich hab ihm kein Wort geglaubt. Ich sage nur, Hunde, die bellen …«
Ambers Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Ihr kam King Bobby durchaus gefährlich vor. Falls er irgendwelche Unterweltkontakte hatte, würde sie großen Ärger bekommen, sofern er sie für seine Verluste verantwortlich machte. »Und was ist dann passiert?«, erkundigte sich Amber.
»Erinnerst du dich noch an Danny Heath?« Carolines Stimme troff vor Verachtung.
»Der satanische Hotelpage?« Amber erinnerte sich nur zu gut an ihn aus der Zeit, als Danny Heath noch im Crown Chandler gearbeitet hatte.
»Genau der«, bestätigte Caroline. »Er hat alles mit angehört und angedeutet, dass ihm dein Name ein Begriff sei. Bevor ich auch nur blinzeln konnte, hatte ihm der Texaner schon einen Fünfziger zugesteckt, und dann hat Danny ihm erzählt, dass du als Concierge in Beverly Hills gearbeitet hast. Ich habe ihn auf einen Botengang geschickt, bevor er noch mehr ausplaudern konnte.«
»Du bist ein Engel. Du hast ja meine Handynummer; würdest du mir Bescheid geben, falls sonst noch jemand nach mir fragt?«
»Klar, dann melde ich mich umgehend«, versprach Caroline.
»Ich schulde dir was«, wiederholte Amber.
»Darauf komme ich bestimmt bald zurück. Du bist die Beste wenn es darum geht, irgendetwas aufzutreiben. «
»Jederzeit«, versprach Amber und legte auf.
Sie rieb sich nachdenklich den Nasenrücken. King Bobby wusste ihren Vornamen und von ihrem früheren Beruf. Und nachdem Howard wiederholt behauptet hatte, er würde sie aus Los Angeles kennen, musste sie davon ausgehen, dass Bobby sie über kurz oder lang aufspüren würde. Aber es würde ihn eine Menge Zeit, Geld und Geduld kosten, und ohne guten Grund würde er all das wohl kaum investieren.
Allerdings war Stolz ein verflixt guter Grund, vor allem für einen Mann wie King Bobby. Was ahnte er? Und hinter wem war er her? Wenn er auch nur den geringsten Verdacht hegte, dass sie mit Marshall unter einer Decke steckte … Der Gedanke ließ sie schaudern.
Sie zog ihre Heiratsurkunde hervor und strich sie glatt. »Michael Corwin, geboren in Stewart, Massachusetts, wohnhaft in Boston«, las sie halblaut. Sie biss sich auf die Unterlippe, als vor ihrem inneren Auge das Bild ihres sexy Retters entstand.
Schon der Gedanke an ihn weckte ein Kribbeln in ihr.
Doch ihr Vater und seine Sicherheit hatten wie immer oberste Priorität. Sie musste ihn sofort in einem anderen Pflegeheim einquartieren.
Als sie sich damals für sein jetziges Zuhause entschieden hatte, war auch noch ein zweites Heim in die engere Auswahl gekommen, sauber, sicher … und erschwinglich. Dorthin würde sie ihn bringen. Und sie würde dafür sorgen, dass nur sie selbst und ihr Freund Paul zu ihm vorgelassen wurden.
Sie kannte Paul aus der Teenagerzeit. Er hatte im Nebenhaus gewohnt, als sie noch bei ihren Großeltern gelebt hatte, und seitdem waren sie beste Freunde und hatten über die Jahre stets Kontakt gehalten. Er war wie der Bruder, den sie nie gehabt hatte, und er würde sich bestimmt gern um ihren Vater kümmern. Und vor allem konnte sie ihm vertrauen. Er würde ihren Aufenthaltsort nicht ausplaudern.
Mit dem Bargeld, das sie für die Pflege ihres Vaters gespart hatte, konnte Paul dafür sorgen, dass ihr Vater sich gut einlebte, während sie zusah, dass sie aus der Stadt verschwand.
Und sobald sie im Flieger nach Boston saß, konnte sie sich den Kopf darüber zerbrechen, wie es mit Mike weitergehen sollte.
Sie würde zurückkommen. Es war nur eine Frage der Zeit, dachte Marshall. Nicht etwa weil Amber dieses Leben so liebte wie er, sondern weil sie ein Team waren. Sie war auf Sam Brenners Schoß groß geworden und hatte von ihm sämtliche Tricks der Branche gelernt, aber das war noch nicht alles: Sie war mit einem schier unglaublichen Gedächtnis ausgestattet, und mit einer Wahnsinnsfigur obendrein.
Und sie gehörte ihm. Zugegeben, sie hatte diesen Cop geheiratet, worüber sich Marshall anfangs tierisch aufgeregt hatte. Aber dann war ihm klar geworden, dass er sie lediglich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen musste. Sie hatte
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