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Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Titel: Spiel mit mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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stützte sich mit den Ellbogen auf dem Tisch auf. »In Anbetracht der Tatsache, dass uns dein Vater in den Wahnsinn treibt.«
     
    »Was kann ich Ihnen bringen?«, unterbrach ihn die Bedienung gerade im richtigen Moment. Oder auch nicht, das kam auf die Betrachtungsweise an.
     
    Derek klappte die Speisekarte zu und bestellte einen Hamburger mit Pommes.
     
    »Für mich auch, bitte«, schloss sich Mike an.
     
    Sie bestellten außerdem jeder eine Cola, und kaum war die Kellnerin weg, kehrte Mike zum Thema zurück.
     
    »Okay, was hat mein alter Herr diesmal angestellt?«
     
    Dereks Miene verdüsterte sich. »Neuerdings ist er auf dem Voodoo-Trip.«
     
    Mike war nicht überrascht. In den vergangenen Jahren hatte sich sein Vater auf der Suche nach Schutz vor dem Fluch zum passionierten Esoteriker entwickelt. Er hatte in den Bäumen vor seinem abgelegenen Haus Jujus aufgehängt und uralte Totempfähle aufgestellt. Mike konnte mit derlei Schnickschnack rein gar nichts anfangen, und er wollte auch nichts damit zu tun haben. Er hielt sich von seinem Vater und dessen verrückten Ideen fern, und das war auch gut so.
     
    »Und?«, hakte Mike widerwillig nach.
     
    »Er jagt sogar Gabrielle Angst ein, was gar nicht so einfach ist, wie du weißt.«
     
    Als Autorin, die davon lebte, paranormale Phänomene aufzuklären, ließ sich Gabrielle nicht so schnell ins Boxhorn jagen. Wenn Edward das geschafft hatte, war er zweifellos ziemlich übers Ziel hinausgeschossen. »Erzähl«, forderte Mike seinen Cousin mit einer entsprechenden Handbewegung auf.
     
    »Nun, wir wollten es nicht an die große Glocke hängen, aber vor etwa einem halben Jahr hatte Gabrielle eine Fehlgeburt«, berichtete Derek mit leiser Stimme.
     
    »Oh, Mist.« Mike schüttelte betrübt den Kopf. »Ich hatte keine Ahnung. Tut mir leid für euch.«
     
    Derek beugte den Kopf, dankbar für die Anteilnahme. »Der Arzt meinte, so etwas könnte schon einmal vorkommen. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass es noch einmal passieren wird oder dass wir kein gesundes Baby bekommen können.«
     
    »Gott sei Dank.« Mike atmete erleichtert auf.
     
    »Und wir versuchen es bereits wieder.« Jetzt grinste Derek wieder. »Aber dein Vater hat das mit der Fehlgeburt irgendwie rausgekriegt. Gabrielle hat sich neulich mit ihrer Freundin Sharon in der Stadt getroffen. Wir vermuten, dass er zufällig ihr Gespräch mit angehört hat.« Er schüttelte den Kopf. »Seitdem ist er besessen von dem Wunsch, sie zu beschützen.«
     
    Mike fluchte leise in sich hinein. »Tut mir echt leid. Mein Vater dreht total durch, sobald er spitzkriegt, dass einer der Corwin-Männer verliebt ist und sich irgendwelche Schwierigkeiten anbahnen.«
     
    Derek schüttelte den Kopf. »Durchgedreht ist er schon lange, Mike.«
     
    Das war Mike durchaus bewusst, aber es ging ihm entschieden gegen den Strich, sich diese Tatsache eingestehen zu müssen. Als Kind hatte er sich oft davor gefürchtet, so zu werden wie sein Vater. Heute war er stolz darauf, wie hervorragend er sein Leben meisterte. Er war Polizist, sprich, er übte einen Beruf aus, der ihn dazu befähigte, andere zu beschützen. Genau das war ihm bei seinem Vater nie so recht gelungen. Edward bekämpfte seine eigenen Dämonen; Mike bekämpfte sozusagen die Dämonen anderer Leute – und erhielt sich auf diese Weise seine geistige Gesundheit.
     
    »Wir wissen doch alle, dass bei meinem Vater eine Schraube locker ist.«
     
    »Das schon, aber jetzt hat er seinen Kampf gegen den Fluch offenbar auch auf andere Familienmitglieder ausgedehnt. Als Gabrielle letztens nach Hause kam, hatte er ein rotes Pulver auf die Schwelle zur Eingangstür gestreut.«
     
    »Hier in Boston oder in Stewart?«, fragte Mike, denn Derek und Gabrielle besaßen neben dem Haus in seiner Heimatstadt Stewart, in dem er nun mit Gabrielle wohnte, auch eine Wohnung in der Innenstadt von Boston. Dort hatte Gabrielle bis zu ihrer Hochzeit gelebt, und sie hatte ihr ehemaliges Domizil als Stadtwohnung und Büro behalten, damit sie beispielsweise vor wichtigen Abgabefristen in Ruhe arbeiten konnte.
     
    »In Stewart. Aber gut, dass du mich erinnerst. Ich sollte wohl noch bei Gabrielles Wohnung vorbeischauen, ehe ich wieder nach Hause fahre. Ich will auf keinen Fall, dass Gabrielle eine Überraschung von deinem Vater vorfindet, wenn sie das nächste Mal herkommt.«
     
    »Ich bin sicher, da musst du dir keine Sorgen machen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er

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