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Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Titel: Spiel mit mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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nachzuzählen, dass sie noch nicht genügend Geld eingesackt hatten; jedenfalls würde es nicht dafür ausreichen, dass sie mit einem reinen Gewissen, einer Erklärung und der Bitte um Vergebung zu Mike zurückkehren konnte.
     
    »Ich gehe.« Marshall erhob sich.
     
    »Aber, Schatz, das Collier …«
     
    »Vielleicht ein anderes Mal.« Er sammelte seine Jetons ein, tauschte sie an der Kasse ein und ignorierte Amber, die hinter ihm mit dem Fuß auf den Boden klopfte, ebenso wie King Bobby, der sich lauthals darüber beschwerte, dass er keine Chance auf eine Revanche bekam.
     
    Sobald Marshall sein Geld hatte, packte er Amber so fest am Arm, dass garantiert ein blauer Fleck zurückbleiben würde, und bugsierte sie hinaus, wobei er sich hastig von der Runde verabschiedete.
     
    Es fiel Amber nicht leicht, ihre Wut zu unterdrücken, bis sie endlich im Auto saßen, wo sie keiner seiner Mitspieler hören konnte.
     
    »Warum zum Teufel bist du gegangen, bevor wir so viel hatten, wie wir brauchen?«, tobte sie.
     
    Er startete das Auto. »Tja, Superhirn, falls es dir entgangen sein sollte: Ich habe, was ich brauche.« Er öffnete sein dickes Portemonnaie und zog das Bündel großer Scheine, das er vorhin hineingestopft hatte, heraus, um fünfundsiebzigtausend Dollar abzuzählen. »Hier.« Er warf ihr die Banknoten auf den Schoß.
     
    »Das ist nicht genug.«
     
    »Zu dumm. Du bist leider aufgeflogen, und du kennst ja unsere Vereinbarung: Rückzug beim ersten Anzeichen von Ärger.«
     
    Amber war so wütend, dass sie kaum geradeaus denken konnte. »Dieser dämliche Howard hat doch überhaupt keine Gefahr dargestellt. Was hätte er mit seinem Wissen schon groß anstellen können? Du hast absichtlich den Schwanz eingezogen, nur damit ich nicht meinen ganzen Anteil bekomme!«
     
    Er schüttelte den Kopf. »Von Schwanz einziehen kann keine Rede sein. Ich bin einfach nur verdammt clever. Ich bin aus der Gefahrenzone. Aber was wirst du tun? Gehst du nun zurück zu deinem Ehemann, um ihm die Hälfte seines Geldes zu überreichen und ihm zu erklären, warum du ihn hast sitzen lassen?«, mokierte er sich über ihr Dilemma. »Oder willst du dich hier in Vegas verstecken? Nicht, dass es mich noch groß interessiert, nachdem du mich einfach hängen lassen wolltest – und das nach allem, was ich für dich getan habe.« Er schnaubte und fuhr los.
     
    Sie presste die Lippen aufeinander. Er hatte sie also mit voller Absicht im Regen stehen lassen, damit sie sich entscheiden musste, ob sie mit der Hälfte des Geldes zu Mike zurückkehren oder ihm endgültig davonlaufen wollte, vorausgesetzt, dass er sie nicht aufspürte und Anzeige gegen sie erstattete. Schließlich war der Mann ein Cop.
     
    Sie rieb sich die Schläfen. Weder die eine noch die andere Option erschien ihr sonderlich erstrebenswert.
     
    Der Angstschweiß stand Amber auf der Stirn, als sie an die Tür von Mikes Hotelzimmer klopfte. Es fiel ihr nicht leicht, ihm gegenüberzutreten, aber selbst wenn er sie zum Teufel jagen wollte, schuldete sie ihm eine Erklärung. Und schlappe fünfundsiebzigtausend Dollar. Wie in Gottes Namen sollte sie auf die Schnelle eine solche Summe zusammenkratzen, wo sie doch schon für die Pflege ihres Vaters aufkommen musste?
     
    Vielleicht akzeptierte Mike ja MasterCard …
     
    Oder vielleicht würde er sie verstehen und sie den Betrag in Raten abstottern lassen. War sie noch dieselbe Frau, die sich erst heute Morgen ein neues Leben mit Mike erträumt hatte?
     
    Nach einigen Minuten rückte ein Zimmermädchen mit einem Wagen an, um die Suite zu putzen und teilte ihr mit, der Gast, der hier gewohnt hatte, sei bereits abgereist. Amber ging enttäuscht zurück zum Aufzug, aber noch gab sie die Hoffnung nicht auf.
     
    Sie kannte seinen vollen Namen und wusste, dass er Polizist war und in Boston lebte. Während sie durch die Lobby ging und sich eine Strategie zurechtlegte, wie sie ihn finden könnte, erspähte sie plötzlich einen großen, kräftig gebauten Mann mit Cowboyhut.
     
    King Bobby Boyd und Emmy Lou standen am Empfangsschalter und unterhielten sich mit Ambers Freundin Caroline, die hier als Concierge arbeitete. Dabei hatte das Spiel in einem ganz anderen Hotel stattgefunden, und keiner der Spieler hatte gewusst, wo die anderen wohnten. Vielleicht war King Bobby ja zufällig auch im Bellagio abgestiegen; es hätte gut zu seiner großspurigen Art gepasst. Er war mit dem Spielverlauf alles andere als zufrieden gewesen, und Amber

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