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Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Titel: Spiel mit mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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den er abgezockt hat, selbst ein Betrüger, und zwar einer mit ›Beziehungen‹. Natürlich war der Kerl alles andere als entzückt, und jetzt sucht er nach mir. «
     
    Mike betrachtete sie mit schmalen Augen. Amber konnte förmlich hören, wie die Zahnräder in seinem Polizistenhirn ratterten, während er versuchte, sich die ganze Geschichte zusammenzureimen. »Warum sucht er nach dir und nicht nach Marshall?«, fragte er schließlich.
     
    »Weil dieser Mistkerl verschwunden ist, darum«, sagte sie missmutig und ballte rhythmisch die Fäuste. Ihre Handflächen waren ganz feucht. »Ich versuche seit Tagen, ihn aufzustöbern. Ich habe überall nachgeforscht, jeden Einzelnen seiner Bekannten angerufen, der mir eingefallen ist. Keiner weiß, wo er steckt. « Sie versuchte nicht, ihre Verzweiflung vor Mike zu kaschieren. »Ich habe beileibe nicht untätig herumgesessen, aber er ist wie vom Erdboden verschluckt. «
     
    » Weil er ein Profi ist«, erwiderte Mike mit unverhohlener Antipathie. »Wenn du ihn nicht finden kannst, wird der Typ, der nach ihm sucht, ihn auch nicht finden. Allerdings verstehe ich nicht, warum dieser Typ jetzt dir auf den Fersen ist. Es ist ja nicht so, als hättest du ihn betrogen.«
     
    Da haben wir’s, dachte Amber. Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen, Übelkeit stieg in ihr hoch. Sie brachte kein Wort heraus.
     
    Mike starrte sie argwöhnisch an. »Oder?«, fragte er erneut und verlangte damit von ihr genau die Antwort, die ihr zum Verhängnis werden würde.
     
    Der Mann war Polizist! Wie sollte sie ihm beibringen, dass sie eine professionelle Trickbetrügerin war? All den Erkenntnissen der letzten Monate zum Trotz war sie plötzlich nicht mehr in der Lage, zu ihren Taten zu stehen.
     
    Aber sie hatte keine andere Wahl.
     
    »Nun?«, knurrte er und fuhr mit schneidender Stimme fort: »Das ist eine schwarz-oder-weiß-Frage. Ich sagte, Marshall war derjenige, der betrogen hat, nicht du.«
     
    »Äh, nicht ganz.« Sie rieb sich die Arme. »Es gibt noch so einiges, das du nicht über mich weißt.«
     
    »Nicht, dass ich nicht versucht hätte, es herauszufinden«, erinnerte er sie bissig.
     
    »Ich weiß.« Sie erhob sich und strich die Falten ihrer seidigen Pyjamahose glatt, während sie nach den passenden Worten suchte. »Lass mich ganz am Anfang anfangen. Ich bin in Las Vegas zur Welt gekommen, und meine Mum ist bei meiner Geburt gestorben. «
     
    »Das weiß ich bereits. Weiter«, befahl er ihr unerbittlich. Er war sichtlich mit seiner Geduld am Ende.
     
    Doch Amber musste es auf ihre Weise angehen. »Mein Dad war ein Vegas-Gauner. Er hat sich aufs Kartenzählen verstanden, und davon hat er gelebt. Ich sage nicht, dass ich das gut finde, aber ich bin bei ihm und seinen Freunden aufgewachsen. Abgesehen von den paar Jahren, die ich bei meinen Großeltern gelebt habe, war das wirklich alles, was ich kannte.« Amber fühlte, wie sich die Haare an ihren Unterarmen aufstellten.
     
    »Du bist also in seine Fußstapfen getreten«, stellte er fest. Sein Gesichtsausdruck war nun bewusst neutral, sein Tonfall unbeteiligt. Amber musste zugeben, dass er zweifellos großes Talent für Verhöre hatte, wenngleich sie es eindeutig vorgezogen hätte, nicht die Befragte zu sein. Aber es war nun einmal so, und plötzlich sah sie deutlich vor sich, was für sie alles auf dem Spiel stand. All die Möglichkeiten, von denen sie geträumt hatte – ein neues Leben an einem neuen Ort mit einem netten, anständigen Mann. Ein Leben fernab vom Sündenpfuhl Las Vegas. Wenn sich diese Träume erfüllen sollten, musste sie an Mike herankommen. Aber sie konnte nicht einmal ansatzweise erahnen, was in ihm vorging. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
     
    »Ja, ich habe meinem Vater über die Schulter geschaut. Tun das nicht alle Kinder? Zugegeben, es war hilfreich, dass ich mit einem fotografischen Gedächtnis gesegnet bin«, sagte sie leichthin und lachte.
     
    Er nicht. »Du hast behauptet, du wärst Concierge in Beverly Hills gewesen. War das gelogen?«
     
    Obwohl er sich um einen barschen Tonfall bemühte und offenbar das Allerschlimmste von ihr dachte, glaubte Amber an seinem Blick zu erkennen, dass auch er auf der Suche war nach etwas, das ihre Beziehung retten konnte, und das ließ sie unvermittelt hoffen.
     
    Sie griff nach diesem rettenden Strohhalm und sah Mike entschlossen in die Augen. »Nein, das war nicht gelogen«, versicherte sie ihm mit fester Stimme. »Ich gebe zu, ich habe dir das eine

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