Spiel mit mir!: Roman (German Edition)
fragte sich, wie es kam, dass sie nicht begriff, welch unüberwindbare Mauer in Gestalt ihrer Vergangenheit … und ihrer Gegenwart zwischen ihnen stand.
»Dann solltest du dich glücklich schätzen, dass die Dinge für dich so einfach sind«, fauchte sie.
Wieder war sie wütend auf ihn, obwohl er das Problem nicht verursacht hatte. Diese Frau und ihre verflixten Widersprüche!, dachte er. Was hatte sie nur für ein total verdrehtes Verständnis von richtig und falsch.
»Warum erzählst du nicht einfach weiter«, sagte er. Er war erschöpft, wusste jedoch, dass sie noch nicht fertig war.
Amber stieß einen Seufzer aus. »Du kennst den Rest. Pokerspiele mit hohen Einsätzen und großen Gewinnen. Jeder Penny ging an das Pflegeheim meines Vaters. Ich selbst habe von meinen Ersparnissen gelebt, und von dem Geld, das ich in der Bar meines Freundes Paul verdient habe. Hör zu, ich erzähle dir das, weil ich durchaus für Ehrlichkeit bin, auch wenn es für dich vielleicht nicht danach aussieht. Ich wollte es dir schon die ganze Zeit sagen. Ich wusste nur nicht, wie du darauf reagieren würdest.«
»So, so, und jetzt rückst du mit der Wahrheit heraus, weil du in der Klemme sitzt und jemanden brauchst, der dir beisteht.« Er war wütend. Hielt sie ihn wirklich für dermaßen beschränkt?
»Falsch. Ich sage es dir, weil du Bescheid wissen solltest, falls King Bobby plötzlich hier bei dir auf der Matte steht. Auch in diesem Fall geht es mir nur darum, ehrlich zu dir zu sein.«
» King Bobby? Was zum Teufel ist denn das für ein Name?« Mike musste wider Willen lachen.
Sie versuchte vergeblich, ein Grinsen zu unterdrücken. »King Bobby, Besitzer der größten Gebrauchtwagenkette in ganz Texas«, verkündete sie mit breitestem texanischen Akzent.
»Oh, Mann.« Mike verdrehte die Augen. »Woher weißt du, dass er tatsächlich hinter dir her ist?«
Sie berichtete, wie sie King Bobby und seine Frau im Bellagio gesehen hatte, als sie selbst auf der Suche nach Mike gewesen war. Und sie erzählte ihm, dass er seine Nachforschungen offenbar auf Beverly Hills ausgedehnt hatte. »Er ist ziemlich gerissen, und ich möchte wetten, dass er früher oder später unsere Heiratsurkunde ausgraben und mich hier aufspüren wird. Es ist nur eine Frage der Zeit. Ich weiß nicht, was er von mir will, aber ich mag meinen Körper, so wie er ist. Der King darf mich auf keinen Fall finden.«
Mike mochte ihren Körper auch. Das war Teil des Problems.
»Okay, wir haben zwei Möglichkeiten: Wie ein Kaninchen vor der Schlange dazusitzen und abzuwarten, bis dieser komische King Bobby hier aufkreuzt, oder schleunigst die Fliege zu machen.«
» Wir haben zwei Möglichkeiten?«
Er schüttelte frustriert den Kopf und wusste nicht recht, ob er sie erwürgen oder küssen wollte, bis sie die Besinnung verlor und sich ihre Probleme in Luft aufgelöst hatten. »Hast du wirklich geglaubt, ich würde dich hängen lassen und zusehen, wie du dich alleine mit dem Typen herumschlägst?«
»Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, was ich erwarten sollte.« Sie schniefte und wandte sich ab.
Das enttäuschte ihn. Hatte er sich nicht schon einmal für sie eingesetzt?
»Geh und pack deine Sachen.«
Sie runzelte die Stirn. »Um wohin zu gehen?«
An den einzigen sicheren Ort, der ihm einfiel. Ein Ort, an dem ein Mann namens King Bobby aus Texas es schwer haben würde, sie aufzuspüren. »Zu meinem Vater. Dieser Bobby kommt garantiert nie auf die Idee, im Haus eines alten Einsiedlers ohne Telefonanschluss nach dir zu suchen.« Und selbst als Edward seinen Anschluss noch gehabt hatte, war seine Nummer nicht im Telefonbuch gestanden.
»Bist du sicher, dass es ihm nichts ausmacht, wenn wir kurzerhand bei ihm einziehen?«, fragte Amber, hörbar überrascht von Mikes Wahl des Verstecks.
»Nicht wir. Du.« Mike biss sich auf die Innenseite der Wange. »Ich kann mir vor dem Wochenende unmöglich freinehmen, aber ich werde Derek bitten, zu meinem Vater zu fahren und ihn vorzuwarnen. Er geht nämlich beileibe nicht immer an sein Handy. Du kannst gleich morgen früh mit meinem Wagen losstarten. Es ist ja nicht weit.«
Und da sie einen sicheren Platz zum Verstecken brauchte, vertraute Mike darauf, dass sie sich nicht wieder aus dem Staub machen würde.
Mit sanftem Blick und Tränen in den Augen ging sie auf ihn zu. »Ich weiß deine Hilfe wirklich zu schätzen, in Anbetracht der
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