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Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Titel: Spiel mit mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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oder andere verschwiegen, aber doch nur, weil ich dachte, du wärst noch nicht bereit dafür. Aber ich habe dich nie angelogen.«
     
    Mike atmete flach aus. In seinem Kopf wirbelten die widersprüchlichsten Gedanken durcheinander. Sie hatte nicht gelogen; aber sie hatte Dinge getan, die er ihr in seinen kühnsten Träumen nicht zugetraut hätte.
     
    Er rief sich in Erinnerung, dass ihn das eigentlich nicht weiter überraschen dürfte. Er hatte geahnt, dass sie ihm nicht alles gesagt hatte. Getreu dem Motto »Im Zweifel für den Angeklagten« versuchte er daher, sämtliche Umstände in Betracht zu ziehen: Ein Mädchen, das ohne Mutter aufgewachsen war und vorrangig Umgang mit dem Vater, einem professionellen Trickbetrüger, und den Großeltern gehabt hatte. Ein solches Kind musste zwangsläufig eine gewisse Affinität zum »Handwerk« seines Vaters entwickeln.
     
    Unglücklicherweise war sie trotzdem nichts anderes als eine Diebin, ganz gleich, von welcher Seite er es auch betrachtete. Sie hatte ihre Pokergegner bestohlen, und ihn ebenfalls.
     
    Wir sind so verschieden wie Tag und Nacht, dachte er. Mehr noch, es lagen Welten zwischen ihren Auffassungen von Ehrlichkeit und Integrität. Und diese beiden Prinzipien definierten sein Leben.
     
    Der Polizist und die Betrügerin. Er betrachtete ihr hübsches Gesicht, ihre fragende Miene, und konnte sich nicht vorstellen, dass sie je eine gemeinsame Basis finden würden.
     
    »Wenn du nicht gelogen hast, wie hast du dann das Kartenzählen mit deinem Leben in Beverly Hills vereinbart? «, fragte er schließlich.
     
    »Habe ich nicht. Mit dem Kartenzählen habe ich erst angefangen, als mein Vater krank wurde.« Sie fuhr sich mit den Fingern durch die Locken.
     
    Es entging ihm nicht, dass ihre Hände zitterten. Für sie war das hier auch nicht einfach. Aber sie hatte Zeit gehabt, sich auf dieses Gespräch vorzubereiten, während er das alles zum ersten Mal hörte. Er zwang sich, nicht zu denken, sondern nur zuzuhören.
     
    »Ich war über das Hotel krankenversichert, aber es war unmöglich, meinen Vater bei mir mitzuversichern. Und die Zustände in den Pflegeheimen, die ich mir hätte leisten können, waren die reinste Katastrophe. Das konnte ich ihm beim besten Willen nicht antun.« Ihre Stimme überschlug sich.
     
    Ihr Kummer berührte ihn tief. Wie sollte es auch anders sein? Er liebte seinen Vater, genau wie sie den ihren, und auch er hatte sich schon überlegt, ihn in eine Einrichtung zu geben, statt ihn weiterhin sich selbst zu überlassen. Man konnte nie wissen, was Edward als Nächstes anstellen würde, ob er irgendwann die Grenze zur geistigen Abnormität überschreiten würde. Hätte er es über sich gebracht, seinen Vater in ein solches Heim zu stecken?
     
    Er hätte sie gern umarmt, sie festgehalten und ihr gesagt, dass er ihren Kummer nachempfinden konnte. Aber er konnte keinen Finger rühren. Denn, so gut er sich auch in ihre Lage hineinversetzen konnte, so wenig konnte er ihre Entscheidungen nachvollziehen.
     
    Da er schwieg, holte Amber zitternd Luft und fuhr fort: »Also habe ich Marshall kontaktiert.«
     
    »Und ihr habt gemeinsame Sache gemacht«, sagte Mike. Er hörte selbst die Enttäuschung in seiner Stimme, als er sich die erste Begegnung mit Amber in Erinnerung rief.
     
    Eine kleine Meinungsverschiedenheit unter Liebenden, hatte Marshall behauptet.
     
    Wir waren Geschäftspartner, hatte Amber gesagt.
     
    Von Gesetzwidrigkeiten war dabei keine Rede gewesen.
     
    Mike stockte das Blut in den Adern. Wenn er etwas davon geahnt hätte, dann hätte er den Tag nie und nimmer mit Amber verbracht. Hätte sie nie geheiratet.
     
    Sie legte ihm die Hand auf die Schulter.
     
    Eine Mischung aus Zärtlichkeit und Schmerz durchflutete ihn bei der Berührung. Er schüttelte ihre Hand ab.
     
    »Hey, du solltest nicht über mich urteilen, ehe du nicht in meiner Haut gesteckt hast!«, sagte sie entrüstet. »Was hättest du denn an meiner Stelle getan, wenn du dir keine ordentliche Unterbringung für deinen Vater hättest leisten können?«, verteidigte sie ihre Entscheidung. Ihre Augen blitzten trotzig auf.
     
    »Das habe ich mir doch gerade überlegt. Ich konnte an gar nichts anderes denken, während du deine Gründe erläutert hast. Ich gebe mir wirklich große Mühe, dich nicht zu verurteilen, aber ich bin verdammt nochmal Polizist. Richtig und falsch sind in meiner Welt keine Frage der Interpretation.« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und

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