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Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Titel: Spiel mit mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Tatsache, was du von mir hältst.«
     
    Sie hatte keine Ahnung, was er von ihr hielt. Herrgott, er hatte doch selbst die meiste Zeit keine Ahnung, was er eigentlich von ihr hielt. Er wusste nur, was er davon hielt, was sie getan hatte.
     
    Doch das behielt er lieber für sich. Er nickte ihr nur kurz zu und suchte schleunigst das Weite.
     
    Er ging ins Bad, um zu duschen, und danach würde er sich gleich ins Bett legen. Er brauchte dringend Schlaf, damit er morgen wieder klar denken konnte. Allerdings würde an Schlaf wohl kaum zu denken sein, sobald Amber neben ihm ins Bett kletterte. Sie würde früher oder später ihre Hände – oder Lippen – auf seinem Körper platzieren, um ihm ihre Dankbarkeit zu zeigen.
     
    Und wie er mehr als einmal bewiesen hatte, war es mit seiner Selbstbeherrschung aus und vorbei, sobald sie ihn berührte. Im Bett traten die Unterschiede zwischen ihnen nicht so deutlich zutage. Am schlauesten wäre es, sie auf der Stelle zu seinem Vater zu verfrachten, aber er wusste, Derek würde es nicht wagen, Edward mitten in der Nacht unangemeldet aufzusuchen.
     
    Und so ganz ohne Vorwarnung konnte Amber nun auch nicht bei seinem Vater aufkreuzen. Nein, es musste bis morgen warten. Er würde noch eine letzte Nacht im selben Bett mit ihr verbringen müssen.
     
    Dann würde Mike sich diesen King Bobby vorknöpfen, solange seine zukünftige Ex-Frau bei Edward einquartiert war. Sein Vater, Amber und Stinky Pete gemeinsam unter einem Dach. Mike schauderte bei der Vorstellung.
     
    Blieb nur zu hoffen, dass er den Schlamassel, in den Amber da geraten war, bald in Ordnung bringen und die Scheidung ohne größere Probleme über die Bühne bringen konnte. Er verharrte kurz in der Schlafzimmertür und betrachtete Amber, die tief in Gedanken versunken im Wohnzimmer stand. Sie wickelte sich eine Locke um einen Finger und sah aus, als würde sie gerade ihren nächsten Schachzug planen.
     
    Er hatte keinen blassen Schimmer, was in ihrem Kopf vorging, und er war sich nicht sicher, ob er es wissen wollte. Aber sie würde ohnehin aus seinem Leben verschwunden sein, bevor er es herausfinden konnte, und dann würde wieder Normalität einkehren.
     
    Allerdings kam ihm diese Normalität mittlerweile langweilig und einsam vor, sodass ihm diese Vorstellung nicht den gewünschten Trost brachte.
     
    Ich bin ein schwacher Mensch, dachte Mike. Während er auf Dan wartete, der ihn zur Arbeit mitnehmen würde, summte er vergnügt vor sich hin. Genau genommen summte sein ganzer Körper – eine Auswirkung der spontanen Gutenmorgen-Nummer und des langen Kusses, den ihm Amber als Dankeschön und als Geste der Entschuldigung gegeben hatte, ehe sie ihn zur Tür begleitet und sich von ihm verabschiedet hatte.
     
    »Wenn ich dir jetzt auf Wiedersehen sage, dann meine ich das ganz wörtlich. Bis Freitag«, flötete sie, optimistisch wie immer, ohne sich im Geringsten darum zu kümmern, dass er ihre früheren Entscheidungen heute Morgen genauso wenig billigte wie vergangene Nacht, was er ihr im Übrigen auch klar und deutlich zu verstehen gegeben hatte. Dass sie auch in dieser Nacht wieder absolut atemberaubenden Sex gehabt hatten, bedeutete nicht, dass sich für ihn irgendetwas geändert hatte.
     
    Eine Scheidung steht in den Karten, dachte Mike. Was für ein überaus passendes Wortspiel.
     
    Er hatte Amber den Weg zum Haus seines Vaters beschrieben und ihr die Festnetz- und Handynummer seines Cousins Derek gegeben. Dereks Frau Gabrielle war im Vorjahr immer wieder anonym bedroht worden, deshalb hatte Derek vollstes Verständnis für Mikes Sorge um Amber gezeigt und war gleich am frühen Morgen zu Edward gefahren. Er berichtete nach seinem Besuch, Edward hätte sich zwar lautstark darüber beklagt, dass man ihn quasi zwang, Amber vorübergehend bei sich aufzunehmen, aber er hatte auch angefangen, schon einmal ein paar Gläser zu spülen. Was gelinde gesagt höchst ungewöhnlich für ihn war.
     
    Konnte es sein, dass Amber mit ihrer Einschätzung richtig lag? War er so an sein Einsiedlerdasein gewöhnt, dass er nicht in der Lage war, um Hilfe zu bitten, obwohl er eigentlich auf der Suche nach einem Ausweg war? Mike wollte sich keine allzu großen Hoffnungen machen. Was wusste Amber schon über diesen verrückten Alten, den er seinen Vater nannte?
     
    Und dennoch ertappte sich Mike dabei, dass er darauf hoffte, sie könnte während ihres Aufenthalts zu Edward durchdringen. Wieder einmal fand er ihre Widersprüchlichkeit zum

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