Spiel mit mir!: Roman (German Edition)
die Augen. »Können wir wieder zum Thema zurückkehren? Jason, ich schlage vor, dass wir dich hier rausschmuggeln und in meine Wohnung in Boston bringen. Dort wird dich niemand vermuten.«
»Das ist brillant!« Amber drückte seine Hand. Dann sah sie, wie Jason und Derek sie neugierig musterten.
Sie waren gespannt auf Mikes Reaktion. Wie zu erwarten gab es keine.
Amber seufzte. »Okay, ich lasse euch Männer dann wohl besser allein, damit ihr euch gegenseitig auf den neuesten Stand bringen könnt. Ich sehe inzwischen nach, ob wir genug Vorräte im Haus haben, um für die ganze Familie ein Abendessen zu kochen, bevor du Jason nach Boston fährst.«
»Klingt gut.« Bevor Mike noch etwas hinzufügen konnte, klingelte es an der Tür.
»Lieber Himmel, wer ist das nun wieder?«, brummte Mike.
»Ich geh schon«, sagte Amber, damit er sich nicht auch noch darum kümmern musste.
Mike hob eine Augenbraue. »Das wirst du gefälligst bleiben lassen. Du willst dich doch verstecken.«
Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Neuankömmling ausgerechnet nach ihr suchte, wollte jedoch nicht noch zusätzlich für Spannungen sorgen. »Okay, dann mache ich mich rar. Ich bin in der Küche. «
»Ich verziehe mich auch.« Jason erhob sich. »Aber nicht in die Küche, nur für den Fall, dass der Besucher dort auftaucht. Ich muss unbedingt vermeiden, dass mich irgendjemand hier sieht. Also, wenn ich das vorher gewusst hätte … Komm mit, Amber, leiste mir doch ein bisschen Gesellschaft.«
»Okay, die Küche kann warten.«
Jason ging auf sie zu. »Höchste Zeit, dass wir uns besser kennenlernen.« Er legte ihr die Hand auf den Rücken, ganz der vollendete Gentleman. »Nach dir.«
Sie zuckte die Achseln und nickte.
»Hey, Cousin, behalt gefälligst deine Hände bei dir«, rief Mike ihnen nach, während sie den Flur entlanggingen.
Sieh an, er ist eifersüchtig , dachte Amber überrascht. Sie biss sich grinsend auf die Unterlippe. Es gab also doch noch Hoffnung, wie es schien.
Als Mike die Tür öffnete, fand er sich Jasons Vater Thomas und Dereks Vater Hank gegenüber.
Onkel Hank wirkte aufsässig bis aggressiv und war wie immer leger, fast schon nachlässig gekleidet.
Nicht so Thomas. Von allen Brüdern war er am vernünftigsten, was den Fluch betraf und auch derjenige, der am meisten auf sein Äußeres achtete. Seine khakifarbenen Hosen waren stets sauber und gebügelt, sein weißes Kragenhemd gestärkt.
Und nun standen sie hier bei ihrem Bruder auf der Matte, wo sie seit Jahrzehnten nicht willkommen gewesen waren – jedenfalls nicht, wenn es nach Edward gegangen war.
»Onkel Thomas! Onkel Hank! Hereinspaziert!«, sagte Mike und fügte in Gedanken hinzu: Herzlich Willkommen bei unserer spontanen Familienzusammenkunft.
Die beiden traten ein und warteten, bis Mike die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. Dann fragte Thomas: »Wo ist mein Sohn?«
Mike sah ihn an, als wüsste er von nichts.
»Raus mit der Sprache, Michael. Ich weiß, dass er hier ist. Er hat es mir selbst gesagt. Ich bin im Kreis gefahren, um sicherzustellen, dass mir niemand folgt. Mein Auto steht hinter dem Haus.«
»Ich bin nur wegen der Mädels gekommen«, stellte Hank gleich klar. »Muss doch sehen, ob sie sich benehmen und ihre Männer glücklich machen.«
Mike schüttelte nur den Kopf. »Sie sind in der Küche, Onkel Hank. Onkel Thomas, folge mir.« Er ging voran zu den Schlafzimmern.
Ambers Lachen verriet ihm, wo sie sich aufhielt. In seinem Zimmer – seinem und Ambers. Mit Jason. Schon bei der Vorstellung meldete sich seine Eifersucht mit voller Wucht zurück.
Er war eifersüchtig auf seinen eigenen Cousin. Schon wieder. Und es gab keinen vernünftigen Grund dafür – abgesehen davon, dass er Amber für sich haben wollte. Was der Fall war, dank eines Trauscheins, den er höchstpersönlich für ungültig erklären lassen wollte. Mikes Magen grummelte; natürlich nicht deswegen, sondern weil er Hunger hatte, jawohl.
Onkel Thomas öffnete die Tür und trat ein, dicht gefolgt von Mike.
»Jason!«, rief der alte Mann und umarmte seinen Sohn ungestüm.
»Hey, Dad.« Jason klopfte seinem Vater auf den Rücken. »Tut mir echt leid . . .«
»Hör bloß auf, dich zu entschuldigen. Wir wissen beide, dass du nichts Falsches getan hast, und du wirst es beweisen.«
»Aber nicht mehr rechtzeitig, um nächstes Jahr antreten zu
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