Spiel nach meinen Regeln
Michael schaute umher, als hätte er in einem Designerladen freie Auswahl. Ich unterdrückte ein Seufzen.
«Hierher bin ich manchmal gefahren, als ich noch aufs College ging», sagte er. «Ich glaube, das ist einer der schönsten Orte in ganz England.»
Er streckte die Hand aus. Ich ergriff sie und ließ mich den Weg entlangführen. Ich ahnte, was ihm durch den Kopf ging, Gedanken, die ebenso schmutzig wie romantisch waren. Ich sollte Recht behalten.
«Und sehr abgeschieden. Das ist das Schöne an East Anglia. Es ist niemals überlaufen, von der Küste mal abgesehen, aber wenn man die Augen aufmacht, findet man selbst dort einsame Flecken. Ja, wenn ich Gelegenheit dazu hatte, bin ich immer hierher gekommen ...»
Wahrscheinlich mit einer pickeligen Studentin, die er hier, wo niemand ihre Lustschreie hören konnte, um den Verstand gefickt hatte.
«Man kann hier auch wunderbar joggen. Wenn ich laufe, zumal an einem solchen Ort, kann ich immer klarer denken. Fährst du oft aufs Land? Ich nehme an, in deinem Job hast du nicht oft Gelegenheit dazu?»
«Hin und wieder. Ich mag die North Downs, dort gibt es wundervolle Wanderwege.»
Von denen ich nie einen zu Gesicht bekommen hatte. Chrissy hingegen schon, und die hatte mir davon erzählt und mir Dias gezeigt.
«Stimmt, und eine tolle Landschaft. Aber es ist dort nicht so einsam. Hier können wir den ganzen Nachmittag verbringen, ohne gestört zu werden.»
Ich konnte mir denken, an welche Beschäftigung er dabei dachte. Mein Verdacht bestätigte sich.
«Sex im Freien hat seinen besonderen Reiz, meinst du nicht auch?»
«Ja.»
«Es ist so natürlich, und heute ist ein wunderschöner Tag, warm, aber nicht zu heiß.»
«Ja, ganz wundervoll.»
In Wirklichkeit dachte ich an Matsch und feuchtes Gras, Käfer, Mücken und dicke, weiche Raupen. Wenn ich etwas noch weniger ausstehen kann als Sex im Auto, dann ist es Sex im Freien. Man läuft nicht nur Gefahr, dabei überrascht zu werden, es ist auch noch unbequem. Selbst wenn ich oben bin, knie ich doch immer in irgendetwas Widerlichem oder auf einem Ameisennest. Wenn ich unten liege, krabbeln mir die Ameisen zwischen die Pobacken. Das war ein weiterer Minuspunkt meiner Pläne, doch ich tröstete mich dem Gedanken an die bevorstehende gemeinsame Zeit.
Er führte mich tiefer in den Wald hinein, wo zumindest die Gefahr einer Entdeckung äußerst gering war. Wir gelangten zu einer Lichtung, die er offenbar kannte, mit einem dichten, hohen Grasteppich und beschattet von zwei großen Bäumen, ich glaube, es waren Eichen. Es war nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte, trotzdem war ich ziemlich sauer, bis er sich auszuziehen begann und meine Hormone sich zu Wort meldeten.
Egal, unter welchen Umständen, es lohnte sich, ihn strippen zu sehen. Er hatte einen wirklich tollen Körper, die Haut glatt und goldbraun, darunter bewegten sich feste Muskeln. Zu wissen, wie stark er war, machte es noch besser, und ich schaute ihm nur zu und ließ den Anblick auf mich wirken, bis er splitternackt im durchbrochenen Sonnenschein vor mir stand.
Ich meinte, er wollte, dass ich mich ebenfalls vor ihm auszog, er aber trat näher und küsste mich. Als sich unsere Münder begegneten, tastete er nach den Knöpfen meiner Bluse. Er löste den ersten, dann den zweiten, bis ich ihn an mich drückte und ihn mit weit offenem Mund küsste, während die harte Beule seines Schwanzes gegen meinen Bauch drückte. Er hielt inne, fasste mich bei den Handgelenken, hob ganz sanft meine Arme hoch und legte mir meine Hände auf den Kopf. Diese dominante Geste weckte meinen inneren Widerstand, dennoch behielt ich die Hände oben und ging auf das Spiel ein.
Er entkleidete mich weiter und küsste die nackte Haut, die er entblößte. Erst kam die Bluse dran, ein Knopf nach dem anderen, während sein Mund langsam von meiner Kehle über die Brüste bis zum Bauch wanderte. Dabei ließ er sich viel Zeit, und als er endlich den Nabel erreichte, wünschte ich, er würde mir Rock und Slip runterreißen und sein Gesicht in meinem Geschlecht vergraben. Er richtete sich jedoch wieder auf, streifte mir behutsam die Bluse von Schultern und Armen und küsste währenddessen jeden Quadratzentimeter Haut.
Der Drang, ihn zu berühren, wurde immer stärker, doch das Spiel begann mir allmählich Spaß zu machen. Ich wusste, wie ich mich fühlen würde, wenn er fertig wäre, und als er mir die Ärmel abgestreift hatte, ließ ich mir die Hände klaglos wieder auf den Kopf legen.
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