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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Gleiche traf auch auf sie zu.
    Sie holte tief Luft und folgte der Frau.
    »Äh, entschuldigen Sie? Darf ich Ihnen eine technische Frage stellen?«, fragte die weiche, leicht akzentuierte weibliche Stimme.
    Innerlich stöhnend über diese gefühlte hundertfünfzigtausendste Unterbrechung passte Josh Cattrell den Kühler wieder in das Gehäuse des Computers ein. Er würde diesen Computer niemals vor Geschäftsschluss fertig zusammenbauen können, wenn die Leute ihn nicht in Ruhe arbeiten ließen.
    »Miss, warum wenden Sie sich nicht an einen der anderen Mitarbeiter?« Er schaute auf. »Bestimmt kann einer von meinen Kollegen Ihre Frage … «
    Die fahrigen Worte lösten sich in seinem Kopf auf wie ein Rauchring, der langsam in der Luft auseinandertrieb, bis er komplett verschwunden war. Sein Hirn war wie leer gefegt. Der Mund stand ihm weit offen.
    Das Mädchen war bildschön. So unfassbar schön, als stammte sie von einem anderen Planeten. Lange, schwingende weißblonde Haare, dunkelblaue Augen, volle Lippen, seidenweiche Haut.
    Und es wurde nur noch überwältigender. Josh stand auf, damit er seine periphere Sicht nach unten lenken und den Rest ihrer übernatürlichen Perfektion betrachten konnte. Körbchengröße D, die unter einem engen weißen T-Shirt der Schwerkraft trotzte, eine schmale Taille, ein Streifen nackten Bauches, mit einem gepiercten Nabel. Sehr tief sitzende Jeans, die sich wie angegossen um einen knackigen Weltklassehintern schmiegten.
    Er zwang sich, ihr wieder ins Gesicht zu sehen. Er hatte keine Ahnung, wie lange er gegafft hatte. Sie lächelte ihn an. Ihr Mund war hinreißend: prall und perfekt und sinnlich geformt. Verführerische Angelina-Lippen. Sie flimmerte. Sie strahlte. Sie war ein Wunder der Natur, und das hier, in Erics Elektronikladen.
    »Ach je, das tut mir so, so leid«, seufzte sie und senkte die langen dunklen Wimpern, sodass sie fächerförmige Schatten auf ihre Wangen warfen. »Ich habe Sie bei der Arbeit gestört. Verzeihen Sie bitte, ich werde einfach gehen und diesen anderen Mann fragen, ja? Den rothaarigen, neben dem Tresen? Vielleicht kann er mir … «
    »Aber nein! Sie stören mich gar nicht!«, beteuerte Josh. »Fragen Sie einfach. Alles, was Sie wollen. Alles.« Scheiße! Er brabbelte wie ein Idiot. Er hasste es, wenn er das tat.
    Doch erstaunlicherweise lächelte sie noch immer. Es war ein süßes, strahlendes Lächeln, als hätte er ihr gerade den Mond vom Himmel geholt.
    Es kostete ihn seine ganze mentale Kraft, ihr wirklich zuzuhören und ihr Computerproblem zu verstehen, was durch ihren Akzent und ihre atemberaubende, unwirkliche Schönheit noch erschwert wurde, doch endlich bekam er eine vage Vorstellung: ein Textverarbeitungsprogramm, das mit anderem Zeug auf ihrem Computer in Konflikt geriet und das System einfror.
    »Bringen Sie ihn zu mir, dann sehe ich ihn mir an«, schlug er vor. »Haben Sie ihn hier gekauft?«
    Sie sah plötzlich nervös aus. »Nein, es war ein gebrauchter Computer.«
    »Ach so«, meinte er geknickt. »Dann wird die Garantie das nicht abdecken.« Verdammt! Er wollte ihr Problem unbedingt lösen, ihr Geld sparen, ihr Held sein. »Nun, Sie könnten ihn trotzdem herbringen«, bot er ihr an. »Ich sehe ihn mir einfach mal an. Natürlich völlig kostenlos. Ich werde es nach Feierabend machen.«
    Sie strahlte hoffnungsfroh. »Oh, sehr gern! Sie sind wirklich freundlich. Aber dürfte ich Sie bitten … Ich hoffe, es ist nicht zu viel verlangt … «
    »Bitten Sie! Um alles, was Sie wollen«, unterbrach er sie hastig.
    »Würde es Ihnen vielleicht etwas ausmachen, zu mir nach Hause zu kommen, um ihn sich dort anzusehen?« Die Worte strömten in einem atemlosen, verlegenen Schwall aus ihr heraus. »Wie ein technischer Berater? Ich habe kein Auto, und der Computer ist zu groß und schwer für mich, und ich kenne niemanden, der mir dabei helfen … «
    »Selbstverständlich! Gar kein Problem!« Ihm war fast schwindlig. Bei ihr zu Hause? Das war zu viel für ihn. Heiliger Bimbam! Er hätte laut jubeln können.
    »Ich werde Sie für Ihre Zeit natürlich bezahlen«, versprach sie feierlich.
    »Oh nein! Auf keinen Fall. Machen Sie sich darüber keine Gedanken! Es ist mir ein Vergnügen. Die Frage ist nur … wann?«
    Ihre bodenlos tiefen blauen Augen blinzelten. »Sobald Sie es einrichten können?«
    Er schluckte hart. »Ähm, wie wäre es dann mit jetzt sofort?«
    In ihren Wangen tauchten plötzlich Grübchen auf, und ihre Augen glitzerten vergnügt.

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