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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition)
Autoren: Shannon McKenna
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war und was er zu tun hatte, und betörte und hypnotisierte ihn mit ihren ungeschickten Küssen.
    Er war kein zärtlicher Typ, aber ihre Umarmung hatte sich so unglaublich gut angefühlt. Seine Finger kribbelten bei dem Gedanken an ihre enge, heiße, zuckende …
    Stopp! Er barg das Gesicht in den Händen und gab ein Geräusch von sich, das wie das Heulen eines Wolfs klang. Sollte er das hier überleben, würde er den Job an den Nagel hängen und den Rest von dem, was sich sein Leben schimpfte, damit verbringen, Vogelhäuser zu bauen.
    Der Bann, mit dem Becca ihn belegt hatte, war kraftvoll. Solange er anhielt, fühlte er sich wieder wie ein Mensch. Interessant zu wissen, dass sein Gerät noch funktionierte. Er versuchte, seinen Schwanz zurück in die Hose zu bugsieren, aber der war noch nicht bereit, sich der Realität zu stellen. Er reckte sich weiter empor wie eine drohend erhobene Faust bei einer Aktivistendemo. Nick überlegte, ob er sich einen runterholen sollte, um sich ein wenig Erleichterung zu verschaffen. Es war Monate her, seit das Bedürfnis zu masturbieren sich auch nur flüchtig gemeldet hatte. Ganz zu schweigen von dem Verlangen nach Sex.
    Er war zu beschäftigt, zu fokussiert gewesen. Zu deprimiert. Das letzte Mal war ihm Sex vor drei Monaten angeboten worden, auf einem Umschlagplatz für Menschenhändler in der Eiswüste Russlands. Er hatte sich als potenzieller Käufer ausgegeben und nach Sveti gefahndet, halb verrückt vor Angst, sie tatsächlich dort zu finden.
    Ein Dealer hatte ihm angeboten, sich mit einer Angestellten zu verlustieren. Ivana. Aus Weißrussland. Sie konnte noch keine vierzehn gewesen sein. Sogar verängstigt und traumatisiert war sie noch bildhübsch gewesen. Doch sie war dazu verurteilt, ihr Leben in einem Bordellbett irgendeiner Touristenhochburg Thailands oder der Philippinen zu fristen, bis sie verbraucht wäre und auf dem Friedhof entsorgt werden würde.
    Er hatte Ivana sein Bett überlassen, um es ihr zu ersparen, in dieser Nacht einen anderen Job erfüllen zu müssen. Er selbst hatte sich in seinen Mantel gehüllt und mit dem schmutzigen, rattenverseuchten Boden vorliebgenommen. Die Fracht war am nächsten Tag weitertransportiert worden.
    Seitdem war ihm jede Lust auf Sex vergangen. Die Geschichte hatte ihn so stark mitgenommen, dass er hinterher kaum noch essen konnte. Er hätte Ivana retten können, wäre er bereit gewesen, seine Tarnung auffliegen zu lassen und seine Suche zu beenden.
    Aber er hatte Svetis Mutter ein Versprechen gegeben. Und Sergeis Geist.
    Es hatte ihn rasend gemacht. Tausende Frauen und Kinder. Gekauft und verkauft und am Ende wie Müll entsorgt, damit Zhoglo und seinesgleichen noch reicher wurden. Damit all die widerwärtigen, verkommenen Sextouristen dieser Welt einen ständigen Nachschub an Frischfleisch bekamen. Tausende Svetis und Ivanas. Und er konnte einen verdammten Scheiß dagegen unternehmen.
    Abgesehen von dem hier. Er hatte beschlossen, es simpel zu halten, sich auf eine einzelne Person zu beschränken. Auf Sveti. Wenn er sich das Schicksal aller vor Augen führte, würde er sonst den Verstand verlieren.
    Er wusste instinktiv, dass es ein aussichtsloses Unterfangen wäre, Zhoglo und Männern wie ihm das Handwerk legen zu wollen. Selbst wenn er einen der Oberbosse ausschalten könnte, würden tausend Möchtegerns sich darum prügeln, seine Stelle einzunehmen. Aber er konnte versuchen, ein einzelnes entführtes Mädchen zu finden und seiner Mutter zurückzubringen. Nur eines. Das war verdammt noch mal nicht zu viel verlangt.
    Er klopfte die Taschen seiner abgeschnittenen Cargohose ab, bis er sein Feuerzeug und eine zerknautschte Packung türkischer Zigaretten fand, die sein Alter Ego Arkady rauchte.
    Dankbar inhalierte er den beißenden Qualm tief in seine Lungen. Er hatte sich das Rauchen als abgewrackter, fertiger Teenager angewöhnt und seither mehrfach versucht, es aufzugeben. Da er sich nun mit der Tatsache abgefunden hatte, dass er seine Lungen sowieso nicht mehr lange brauchen würde, schien es ihm sinnlos, darauf zu verzichten.
    Krampfhaft versuchte er, sich zu entsinnen, wie Sveti ausgesehen hatte, aber nach sechs Monaten waren die feineren Details verloren gegangen. Er erinnerte sich nur noch an das Grundlegende: die langen dunklen Haare, die haselnussbraunen Augen, ihr verschmitztes Lächeln, das Sergeis so ähnlich war. Das Feuermal an ihrem Hals. Aber als er versuchte, sich ihr Gesicht ins Gedächtnis zu rufen, sah er
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