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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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müssen da rein! Er wird sie umbringen, damit sie nicht aussagen können!«
    Tam packte ihn am Ellbogen. »Verzieh dich hinter die Ecke!« Sie nahm ihre edelsteinbesetzte Granatenhalskette ab. »Sie wird die Tür in die Luft jagen, mehr nicht. Die Kinder sind weit genug entfernt, um es zu riskieren.«
    Sie eilten zurück zur Biegung, dann zog Tam den juwelenbesetzten Stift heraus und warf die Granate mit geschickter Eleganz zum Ende des Korridors, wo sie vor der Tür liegen blieb.
    Tam ging neben Nick in die Hocke. »Fünf … vier … drei … deine Ohren , Nikolai!« Er steckte sich die Finger in die Ohren, als sie » eins « murmelte.
    Gerade noch rechtzeitig. Der Knall ließ jedes Molekül in seinem Körper mit jedem anderen Molekül kollidieren. Sie lugten um die Ecke. Wo zuvor die Tür gewesen war, klaffte jetzt ein schroffes Loch, umgeben von Betontrümmern und einer erstickenden Staubwolke. Sie kletterten hastig hindurch. Der blonde Mann lag circa zehn Meter von der Tür entfernt auf dem Gesicht und schrie heiser auf Ukrainisch.
    »Meine Ohren! Meine Ohren!«, jammerte er.
    Blut strömte aus beiden Ohren und lief seinen Hals hinab. Er schlug wie ein wild gewordenes Tier nach der Luft, dann starrte er seine blutigen Hände an, bevor er nach Nick und Tam griff, als sie an ihm vorbeiliefen. »Meine Ohren!«
    »Wo sind die Kinder?«, brüllte Nick auf Ukrainisch.
    Ohne ihn zu beachten, stemmte sich der Mann brabbelnd und schluchzend auf die Knie. Mit einem angewiderten Schnauben zog Tam einen ihrer Ohrstecker heraus und drehte ihn mit einer flinken Bewegung auf. Dann stach sie ihn dem Kerl in die Schulter.
    Stöhnend sackte er langsam zu Boden und blieb still liegen.
    Sie rannten weiter und verlangsamten ihr Tempo erst, als ein neues Geräusch zu hören war. Ein Kind weinte hinter der Tür. Mehr als eins. Je näher sie kamen, desto lauter wurde das Weinen.
    Die Tür war verschlossen und verriegelt. Den Riegel konnte sie aufstemmen, aber das Schloss war qualitativ hochwertig, und selbst einen Experten hätte es Stunden gekostet, es zu knacken. Nick konnte es jedoch nicht einfach herausschießen, weil die Kinder dahinter waren.
    Plötzlich bemerkte er aus dem Augenwinkel eine huschende Bewegung. Zusammen mit Tam wirbelte er herum, dann jagten sie der stämmigen blonden Frau nach, die aus einer Tür geschlichen war und jetzt auf das Loch zustürmte, das sie gesprengt hatten.
    Die Panik verlieh der Frau Flügel, aber sie war untersetzt und besaß kurze Beine, sodass sie Nick in seinem Zorn und einem vollblütigen Rennpferd wie Tam nicht gewachsen war, selbst wenn Letztere zehn Zentimeter hohe silberne Absätze trug.
    Sie erwischten die Frau an der Treppe. Nick überwältige sie, indem er sie von hinten zu Boden rammte. Sie grunzte, als er auf ihr landete. Die Frau war schweißgebadet.
    »Nicht so schnell, Lady! Ich will den Schlüssel zu der Tür«, knurrte Nick.
    »Niach verstehn«, behauptete sie mit übertriebenem Akzent. »Niach sprecken Englisch.«
    Plötzlich hielt Tam ein juwelenbesetztes Messer in der Faust. Sie packte die stumpfen blonden Haare der Frau, riss ihren Kopf nach hinten und brüllte auf Ukrainisch: »Den Schlüssel, Schlampe!«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden … «
    Die Spitze durchdrang die Haut. Blut quoll hervor und lief über die Kehle der Frau. »Ich schlage vor, du reimst es dir zusammen, bevor ich dir das Ohr abschneide«, zischte Tam.
    »Nein! Nicht schneiden! Ich gebe Ihnen die Schlüssel«, presste die Frau auf Englisch hervor. Sie hatte Mühe, unter Nicks Gewicht die Hand in ihre Tasche zu schieben, aber schließlich zog sie einen kleinen Schlüsselbund hervor. »Hier. Die Schlüssel. Nehmen Sie sie!«
    Nick und Tam wechselten einen Blick.
    »Wir lassen dich die Tür aufsperren, du Ausgeburt der Hölle«, sagte Tam. »Solltest du uns die falschen Schlüssel gegeben haben, müssen wir neu verhandeln. Vielleicht nehme ich doch lieber ein Auge. Noch hässlicher kannst du weiß Gott nicht werden.«
    Sie zerrten die Frau auf die Füße und schleiften sie zu der Tür mit den Kindern dahinter.
    »Ich habe nichts Falsches getan«, protestierte die Frau, als fühlte sie sich missverstanden. »Ich kümmere mich um die Kinder. Ich füttere sie, putze ihnen den Hintern ab. Ich tue ihnen nichts Böses!«
    »Halt die Fresse!«, befahl Nick.
    Sie stießen sie vor die Tür. Sobald die Schlösser zurücksprangen und sich der Türknauf betätigen ließ, zog Tam eine Haarklammer heraus, drehte an

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