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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Schultern und seinen Rücken. Der Rauch kräuselte sich um seinen Kopf. Er sah sich zu ihr um. Sie widerstand dem Drang, sich nach drinnen zurückzuziehen wie ein Kind, das den Erwachsenen nachspionierte. Dies war ihre Wohnung, verdammt noch mal!
    Er kehrte ihr wieder den Rücken zu, ohne sie weiter zu beachten, und gab sich von Neuem seiner Zigarette und seiner stummen Gedankenversunkenheit hin. Er ignorierte sie einfach.
    Sie schloss die Tür, lehnte die Stirn dagegen und rekapitulierte die Lektion in Bezug auf Erwachsensein/Würde/Selbstbeherrschung von Anfang bis Ende. Dann fing sie an, sich zu beschäftigen. Ihr altbewährter Bewältigungsmechanismus. Kaffee. Ja.
    Sie maß mit zittrigen Händen Kaffeepulver ab, goss es mit heißem Wasser auf. Sie stand einfach da, die Arme um ihr erschüttertes Selbst geschlungen, und wartete, während er in die Kanne tropfte. Freute sie sich nun, dass Nick noch hier war … oder nicht? Warum war er nicht einfach gegangen? Ganz eindeutig wollte er nichts mehr mit ihr zu tun haben. Und warum fröstelte sie? Aus Angst? Vor Erregung? Sie kannte diese Empfindung nicht. Sie hatte keinen Namen dafür. Aber sie konnte nicht wirklich gesund sein.
    Sie brachte noch nicht mal den Mut auf, ihn zu fragen, wie er seinen Kaffee nahm. In einem normalen Universum würde sie flöten: »Milch oder Zucker?« In diesem jedoch war ihre Kehle wie zugeschnürt. Sie schenkte zwei Tassen ein, gab Milch in ihre eigene und starrte auf den anderen Becher voll bitterem schwarzem Kaffee, atmete den aromatischen Dampf ein. Sie hasste ihn schwarz. Viel zu herb.
    Ach, zur Hölle damit! Sie trat die Tür auf und trug die beiden Tassen, so wie sie waren, nach draußen. Nick war gemein wie eine Schlange. Es war der Kaffee, den er verdiente. Er passte perfekt zu seinem miesen Charakter.
    Auf wunden Füßen ging sie über die windschiefe, abblätternde Veranda, die Augen auf die muskulöse Breite seines Rückens und seiner Schultern gerichtet, darauf, wie sich sein Oberkörper sexy zu seiner schmalen Taille hin verjüngte. Dann war sie nahe genug, um sich seine Tattoos anzusehen. Hypnotische Muster, die sich trotz ihrer sinnlichen Gestaltung irgendwie martialisch und bedrohlich ausnahmen.
    Die Waffe steckte hinten in seiner Jeans, eine mahnende Erinnerung an das, was sie zusammen durchgemacht hatten. Mit einem angewiderten Schaudern riss sie den Blick davon los.
    Die schimmernde Dämmerung war feuchtkalt, zu kalt für den Seidenmantel. Nicks hartnäckiges Schweigen verschluckte die typischen morgendlichen Geräusche. Kein Verkehrslärm, keine Stimmen, keine startenden Flugzeuge – selbst die Vögel scheuten sich, zu zwitschern, wenn Nick Ward Trübsal blies.
    Becca stellte den Kaffee so vehement ab, dass er überschwappte, und setzte sich ein paar Stufen hinter ihn.
    Ohne Becca zu beachten, griff er nach der Tasse und trank einen Schluck. Sie wartete. Keine Reaktion.
    »Gern geschehen«, kommentierte sie ironisch.
    Er sagte nichts. Er nickte nicht. Alle Achtung! Es gehörte Mumm dazu, derart unhöflich zu sein. Aber Mumm hatte er, und zwar reichlich. Daran bestand kein Zweifel.
    Sie wickelte den Morgenmantel fester um sich. »Frierst du nicht?«
    Er schüttelte den Kopf, zog ein letztes Mal an der Zigarette und drückte sie aus. »Meine Körpertemperatur ist immer ein paar Grad höher als bei anderen«, sagte er mit distanzierter Stimme. »Als hätte ich ständig leichtes Fieber.«
    Warum bist du dann so kalt? , wollte sie ihm entgegenschleudern.
    Doch sie tat es nicht. Ihre Würde war das Einzige, woran sie sich festhalten konnte, und trotzdem brodelte Ärger unter der Oberfläche ihrer rationalen Überlegungen und Rechtfertigungen.
    »Konntest du irgendetwas von dem hören, was diese Kerle besprochen haben, als du ihnen das Essen serviert hast?«, fragte er ohne Vorwarnung.
    Becca zuckte zusammen. »Muss ich ausgerechnet jetzt darüber nachdenken?«
    Er drehte sich um und starrte sie an. »Ja«, bestätigte er. »Das musst du.«
    Sie schloss die Augen und versuchte, sich zu erinnern. »Es war viel allgemeines Gequatsche, über die Wirtschaft und so. Und dann sagte der Country-Club-Typ … «
    »Der Country-Club-Typ?«
    »So schätzte ich ihn ein. Reich, gut aussehend, privilegiert, Elitehochschule. Er sagte etwas darüber, dass die Räumlichkeiten gerade ausgestattet würden und die Warteliste bereits länger werden würde. Dass er weitere Tests durchführen wolle. Dann unterbrach die Spinne ihn und sagte ihm,

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