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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Filmtypen wirken im richtigen Leben ja ziemlich mickrig, aber der ist sehr ansehnlich.«
    »Schön, dass wir uns mal einig sind. Und wie ist es mit den Schülern weitergegangen?«
    »Eine Schwester kam herein und ist beinahe ausgeflippt, als sie sie alle hier drin gesehen hat. Sie hat sie hinausgeworfen. Ich denke, die Filmcrew wird sie zur Schule zurückgebracht haben. Aber das ist doch jetzt alles unwichtig. Was ist mit dir passiert? Niemand kann das richtig sagen. Du sollst weggegangen sein und in dein Handy gesprochen haben. Als sie dich dann wiedersahen, warst du voller Blut. Bist du gestürzt?«
    Ich schaute sie erschrocken an. »Aber erst, nachdem einer versucht hat, mich umzubringen. Willst du etwa sagen, dass niemand den Kerl verfolgt hat?« Ich wollte mich hochrappeln.
    »He, lass das!«, rief Kyla und legte mir die Hand auf die Schulter. »Du darfst dich noch nicht bewegen.«
    »Ich muss die Polizei anrufen«, sagte ich. »Jemand hat versucht, mich umzubringen.«
    Kyla war deutlich anzusehen, dass sie mir zuerst gar nicht glauben wollte. Aber dann verhärteten sich ihre Gesichtszüge. »Wenn du mir versprichst, dass du dich nicht bewegst, gehe ich jetzt raus und rufe Detective Gallagher an. Er hat schon zweimal nach dir geschaut. Er wollte sowieso, dass ich ihm Bescheid sage, sobald du aufwachst.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Also, ich gehe dann.«
    »Du kannst doch auch von hier anrufen.«
    Sie wirkte etwas verwirrt. »Die wollten mir schon mein Handy wegnehmen, als ich es das erste Mal versucht habe. Ich bin gleich wieder da.«
    In meinem halb benommenen Zustand schien mir das vernünftig zu sein, bis die Tür geschlossen war und ich etwas nachgedacht hatte. Mein Blick fiel auf das Telefon neben meinem Bett, und sofort wurde mir klar, dass ich nicht hören sollte, was sie mit dem Detective besprach. Was das bedeutete, wusste ich nicht so genau. Ungute Gedanken schossen mir durch den Kopf. Zuerst dachte ich, sie glaubte mir nicht und wollte ihm sagen, dass ich phantasiere, dann aber fiel mir ein, dass sie vielleicht mit Colin flirten wollte. Wie auch immer, ich hatte noch nicht genug Kraft, um weiter darüber nachzugrübeln, und fiel in einen leichten Dämmerschlaf.
    Als ich die Augen wieder öffnete, saß Colin Gallagherauf dem Stuhl an meinem Bett und blätterte in der Zeitschrift. Jemand hatte das gleißende Deckenlicht gelöscht, und der Raum wurde nur von der bläulichen Röhre über meinem Bett erhellt. Vor das Fenster zu meiner Linken hatte man einen Vorhang gezogen, der einen schmalen Streifen dunklen Nachthimmels freigab. Von Kyla war nichts zu sehen.
    Colin blickte von seiner Zeitschrift auf und lächelte mir zu. Er trug ein pastellfarbenes Anzughemd, hatte den Schlips gelockert und den Kragen geöffnet. Die unnatürliche Beleuchtung brachte merkwürdige Schatten hervor, saugte die Farbe aus allen Dingen, legte sich auf seine hohen Wangenknochen und die Flächen seines Gesichts, verwandelte die Augen in schwarze Höhlen unter dunklen Brauen. Er sah müde aus.
    »Endlich sind Sie wieder wach«, sagte er. »Wie geht es Ihnen?«
    Als ich mich ein wenig aufrappelte, spürte ich, dass der scharfe Schmerz in meinem Kopf zurückkam, allerdings nicht so schlimm wie vorher. Colin lehnte sich nach vorn und drückte einen Knopf, wodurch sich das Kopfende meines Bettes ein paar Zentimeter hob.
    »Wie es mir geht, kann ich noch gar nicht sagen. Wie spät ist es denn?«
    Er schaute auf seine Uhr. »Fast drei Uhr morgens. Ihre Schwester habe ich nach Hause geschickt. Sie war fix und fertig.«
    »Meine Cousine«, korrigierte ich automatisch. Ich war froh, dass Kyla gegangen war.
    Colin stand auf und brachte mir ein Glas Wasser, ohne dass ich darum gebeten hatte. Dankbar nippte ich daran, denn mir war, als sei ein Tierchen in meinen Mund gekrochen und habe ihn als Mülleimer benutzt, während ich schlief. Vorsichtig tastete ich die Verbände an meiner Stirn und Schläfe ab.
    »Es ist gar nicht so schlimm«, sagte Colin. »Sie kriegen ein wunderschönes Veilchen, aber die Schwellung geht allmählich zurück.«
    »Ein Veilchen? Sie meinen, ein blaues Auge? Ich?« Meine Stimme klang schrill vor Schreck. »Einen Spiegel. Ich brauche einen Spiegel!« Ich warf die Decke zurück, stellte dann aber fest, dass ich noch an den Schläuchen hing.
    Er hatte sofort die Hand an meiner Schulter und drückte mich wieder auf das Kissen zurück. »Versuchen Sie nicht, aufzustehen.«
    Ich blickte ihn wütend an, dann fiel mir etwas

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