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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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lassen und wieder ins Bett zu gehen.
    Da sah ich es. In dem Wagen bewegte sich etwas, als hätte eine Person auf dem Fahrersitz ihre Stellung verändert. Meine Nackenhaare sträubten sich. Der Einbrecher war also doch wiedergekommen.
    Ich dachte an mein verwüstetes Häuschen, meinen kleinen Hund, der sich in Todesangst unter die Matratze geflüchtet hatte. Angst schlug in Wut um. Ich griff nach meinem Baseballschläger.
    Es war ein guter Schläger. Nicht so ein neumodisches Leichtgewicht aus Aluminium. Ich hatte ihn auf einem Flohmarkt erstanden, ein solides Ding, das mindestens fünf Pfund wog und für einen Riesen bestimmt sein musste. Jetzt wünschte ich mir, er wäre doppelt so schwer und mit Nägeln gespickt.
    Da ich wusste, dass der Kerl im Wagen meine Haustür sehen konnte, schlüpfte ich durch die Hintertür hinaus und schlich mich zum Tor. Dabei verbot ich mir, daran zu denken, worauf ein unachtsamer Fuß im Gras treten konnte. In Texas war selbst ein gutgepflegter Vorstadtrasen ein Paradies für Skorpione und Schlangen aller Art. Ich wünschte, ich hätte mir die Zeit genommen, in meine Schuhe zu schlüpfen. Wenn ich Glück hatte, trat ich nur in Hundekot.
    Vorsichtig öffnete ich das Tor und schlich hinter den Sträuchern entlang bis zu einer Stelle, wo ich gut sehen konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Ich überlegte, welche Optionen ich hatte. Leider war es mir nicht möglich, unbemerkt die Straße zu überqueren. Ich sagte mir, das Wichtigste sei, die Identität des Insassen festzustellen. Die Person bewusstlos zu schlagen, war erst das nächste Ziel. Ich zögerte nur kurz.
    Dann rannte ich über die Straße, so schnell meine bloßen Füße mich trugen, die Waffe hocherhoben. Ich wollte zumindest in seinem Kotflügel ein paar Beulen hinterlassen. Als ich näher kam, sah ich die Umrisse eines Mannes. Er war groß. Das störte mich nicht. Ich wollte ihm erst eins versetzen und dann um Hilfe schreien.
    Ich hob gerade den Schläger, um einen Scheinwerfer zu zertrümmern, da ging die Fahrertür auf und das Licht derInnenleuchte fiel auf das erschrockene Gesicht von Colin Gallagher.
    Ich erstarrte, den Schläger hocherhoben. Ich konnte mein Herz pochen hören.
    Colin stieg aus und schloss leise die Tür. Ich ließ den Schläger sinken und straffte mich. Er kam um den Wagen herum und lehnte sich gegen die Motorhaube.
    »Was machen Sie da?«, fragte er in freundlichem Ton.
    Ich öffnete den Mund, brachte aber keinen Ton heraus. Ich zitterte am ganzen Körper, Adrenalin schoss mir durch die Adern, und meine Hand umkrampfte immer noch den Schläger.
    Er schaute die stille Straße hinauf und hinab. »Möchten Sie einsteigen?«, fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Können wir dann vielleicht hineingehen?«
    »Okay«, antwortete ich nach einer Pause.
    Ich drehte mich um, ging über die Straße und führte ihn über meinen Hof zur Hintertür. Drinnen wartete bereits Belle und wedelte mit dem Schwanz. Als sie Colin erblickte, bellte sie aus Prinzip ein paarmal.
    Ich ließ die Tür hinter uns ins Schloss fallen und fuhr zu ihm herum. »Was zum Teufel wollten Sie da draußen? Sie haben mich zu Tode erschreckt!« Meine Stimme klang eine ganze Oktave höher als beabsichtigt.
    »Als Erstes geben Sie mir bitte den Totschläger. Ich möchte nicht, dass er auf meinem Kopf landet.« Er streckte eine Hand aus, und ich überließ ihm das Ding gegen meinen Willen. Meine Finger waren noch ganz verkrampft. Er stellte ihn in eine Ecke.
    »Zweitens«, fuhr er fort, »ist doch die eigentliche Frage, was zum Teufel Sie da draußen wollten? Wenn Sie dachten,ich sei ein schlimmer Finger, warum haben Sie nicht 911 angerufen?«
    Ich schaute ihn entgeistert an und ließ mich auf einen Stuhl fallen. »Ich wollte wissen, wer das ist«, sagte ich schließlich. »Der mir das alles angetan und vielleicht Fred getötet hat.«
    »Sie hätten um Hilfe rufen müssen. Schauen Sie sich doch an. Sie sind barfuß. Sie wiegen kaum mehr als eine Katze. Was hätten Sie denn ausrichten können?«
    Gegen meine bloßen Füße konnte ich nichts sagen. Das mit der Katze stimmte nicht, aber auch darüber wollte ich nicht mit ihm streiten.
    »Ich wollte mit meinem Schläger ein Zeichen setzen«, sagte ich mit Würde. »Und ich wollte herausfinden, was hier läuft.«
    »Das war dumm«, sagte er kalt. Erst jetzt sah ich, wie wütend er war. »Dumm und gefährlich. Ein Mann ist ermordet worden und Ihnen wäre um ein Haar das Gleiche passiert! Schon

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