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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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sei etwas richtig schiefgegangen. Kein Problem, ich unterschreibe Ihnen, was Sie wollen. Sie müssen mir dafür nichts bezahlen und mich auch nicht erwähnen. Ich will mir lieber nicht vorstellen, wie ich ausgesehen habe. Und ich möchte auf keinen Fall, dass mich jemand erkennt.« Bei der Vorstellung lief mir ein Schauer über den Rücken.
    Michael jauchzte auf und umarmte mich. Carl aber fackelte nicht lange, schob ihn zur Seite und drückte mir das Clipboard in die Hand. »Unterschreiben Sie hier und hier«, sagte er im Befehlston, als befürchte er, ich könnte es mir anders überlegen.
    Da hörte ich hinter mir eilige Schritte. Als ich mich umschaute, erblickte ich Roland Wilding, der im Eiltempo auf uns zugelaufen kam. Mit dem goldenen Haar, das in der Sonne glänzte, und seiner guten Figur in eleganter Bewegung sieht er wirklich toll aus, dachte ich leidenschaftslos. Zu schade, dass er so ein Schleimer ist.
    »Was geht hier vor?«, rief er, fast in Panik. »Unterschreiben Sie schon den nächsten Vertrag für die Tennismannschaft? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass das Schultheater bereit und in der Lage ist, für diesen Film zu tun, was Sie wollen.«
    Michael hob den Arm. »Darum geht es nicht.«
    »Worum dann …« Rolands Stimme erstarb, als er das Clipboard in meinen Händen sah.
    Ich hatte Mitleid mit ihm. »Ich bin aus Versehen ins Bild geraten, Roland, und jetzt brauchen sie meine Zustimmung, um die Aufnahme benutzen zu dürfen. Das ist alles.«
    »Sie? Sie sind ins Bild geraten?«, flüsterte er, als müsse er gleich den Verstand verlieren. »In einem Film von Michael Dupré?«
    »Es war reiner Zufall«, sagte ich, um ihn zu besänftigen. Carl grunzte. »Na, sie ist überfallen worden. Pech für sie, aber Glück für uns.« Ungeduldig tippte er erneut auf das Clipboard. »Hier und hier«, erinnerte er mich.
    Roland wurde so weiß, wie es unter seiner künstlichen Bräune nur möglich war. »Wegen eines Überfalls sind Sie in den Film geraten?«
    »Ja. Wahnsinn, was? Aber mir geht es schon wieder gut, danke der Nachfrage«, sagte ich und setzte meine Unterschrift zweimal mit Schwung auf das Papier. Dann gab ich Carl Clipboard und Stift zurück. Der schenkte mir ein unerwartetes Lächeln.
    »Hab ich nicht gesagt, die nimmt das cool«, sagte er zu Michael. Er schlurfte davon und griff zugleich nach hinten, um seine weit heruntergerutschte Hose etwas hochzuziehen.
    Michael nickte mir kurz zu. »Ich danke Ihnen«, sagte er nur und wandte sich zum Gehen.
    »Warten Sie!« Roland packte Michael am Arm, ließ abersofort wieder los, als ihm bewusst wurde, was er da tat. »Sorry«, murmelte er.
    »Es tut mir leid, aber ich habe keine Rollen für ihre Gruppe«, sagte Michael ziemlich kalt.
    »Deswegen bin ich gar nicht gekommen. Schauen Sie!« Roland zog eine Handvoll grellbunter Theaterkarten hervor. »Die sind für unsere Show. Die Premiere ist am Freitagabend. Es wird eine spektakuläre Aufführung.«
    Spektakulär, spektakulär, dachte ich bei mir. Das war wohl der Text eines Songs im Musical.
    Michael verzog schmerzlich das Gesicht. »Wir haben alle Hände voll zu tun, um mit unseren Dreharbeiten fertig zu werden. Dies ist unsere letzte Woche. Es tut mir sehr leid, aber …«
    Roland fiel ihm ins Wort, was dem berühmten Regisseur sicher nicht oft passierte. »Sagen Sie nicht nein! Man kennt Sie als einen Mann mit einem Auge für neue Talente. Sie haben Dutzende junger Schauspieler entdeckt. Ich … wir haben in diesem Jahr einige sehr begabte junge Leute darunter. Die besten, die ich je gesehen habe. Kommen Sie doch. Und wenn es nur für eine halbe Stunde ist. Sie werden beeindruckt sein.«
    Michael zögerte, und Roland hielt ihm erneut die Karten hin.
    »Bitte, eine halbe Stunde. Wir reservieren Ihnen Plätze ganz hinten oder ganz vorn, wo immer Sie wollen.«
    Widerwillig nahm Michael die Tickets entgegen. Er wirkte so begeistert wie jemand, der sich von einem strahlenden Mönch in safrangelber Robe eine religiöse Schrift aufschwatzen lässt. »Ganz hinten. In der Nähe der Tür.«
    »Wird gemacht«, sagte Roland. »Sie werden es nicht bereuen.«
    Michaels Miene sagte etwas anderes, aber mit einem Nicken in Rolands Richtung ging er zum Set zurück.
    Roland sah ihm nach, dann wandte er sich mit hasserfülltem Blick mir zu. Er öffnete schon den Mund, um irgendwelchen Nonsens abzulassen, da stoppte ich ihn mit einer Handbewegung.
    »Was Sie jetzt auch sagen wollen, behalten Sie es für sich. Ich habe ihm nicht

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