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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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gleichzeitig war ihm bewusst, dass ihn zu lieben für Christie gleichbedeutend damit war, verletzt zu werden, weil sie ihre Ansichten niemals an die Art würde anpassen können, auf die er sein Leben führen musste.
    Für ihn war es schon schlimm genug, unter der Unterdrückung seiner tiefsten Überzeugungen zu leiden. Er wusste, dass er das tun musste, um seiner Position als Leiter des Hesslerkonzerns gerecht zu werden. Und wenn er diese Verantwortung in die Hände seines Bruders übergab, würde das Unternehmen mit seiner Macht leicht in Gefahr geraten, Druck bis zu einem Punkt auszuüben, an dem Menschen mit ihrer Gesundheit und ihrem Leben weniger wichtig waren als der Gewinn des Konzerns. Und für Wilhelm war Macht noch wichtiger als Geld. Daran traf ihn keine Schuld. Es war ihm sein Leben lang von seinem Vater eingetrichtert worden. Von meinem Vater, berichtigte Leo sich in Gedanken.
    Nein, diese Welt würde Christie vollkommen zerstören. Aber würde ein Leben ohne sie nicht ihn vernichten?
    Er lächelte verkrampft, während er sich bei Davina dafür bedankte, dass sie sich mit ihm treffen wolle, und legte den Hörer auf.
    In Gedanken versunken ging Davina zurück in die Küche. Leo von Hessler. Sie hatte den Namen natürlich erkannt, aber es war ihr neu, dass ihr Vater diesen Mann überhaupt gekannt hatte, geschweige denn mit ihm befreundet gewesen war.
    Davina hatte ihren Vater gut gekannt, oder wenigstens hatte sie das gedacht. Er hätte es nicht verschwiegen, wenn er so einen bekannten Freund gehabt hätte. So weit sie zurückdenken konnte, hatte nie jemand mit diesem Namen einen Brief geschickt oder ihren Vater angerufen. Er war seit Kriegsende auch niemals in Deutschland gewesen.
    Sie kam noch mehr ins Grübeln, als sie feststellte, dass sie vielleicht Leo von Hessler etwas eingehender hätte befragen sollen, wie er auf diesen Gedanken kam, dass ihre Väter sich gekannt hatten. Aber etwas an seiner ruhigen, sicheren Art, an der Gewissheit, mit der er behauptete, ihre Väter seien befreundet gewesen, hatte sie glauben lassen, dass er recht haben müsse.
    Jetzt, im Nachhinein, kam ihr dieser Anruf seltsam und verwirrend vor.
    Doch weshalb sollte sie sich Sorgen machen? Leo von Hessler hatte sehr ruhig und freundlich geklungen. Es bestand also kein Grund für sie, sich so unwohl zu fühlen.
    Sie sah rasch auf die Uhr. Er konnte innerhalb von einer Stunde hier sein. Sie fragte sich, ob sie ihm etwas zu essen anbieten solle, und gleichzeitig war ihr klar, dass sie nur nach einem Ausweg suchte, um sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, damit sie diese Anspannung, unter der sie stand, etwas vergessen konnte.
    Es ärgerte sie, dass sie immer noch alles Unangenehme zu verdrängen suchte. Dieses Verhalten hatte sie früher gebraucht, um sich zu schützen, aber sie verfiel auch jetzt noch in diese Gewohnheit, obwohl es nicht mehr notwendig war.
    „Lüg die Welt doch an, wenn nötig“, hatte Matt ihr einmal geraten. „Aber dich selbst darfst du niemals anlügen. Niemals.“
    Und jetzt log sie sich an, und nicht nur, was das unangenehme Gefühl von Leo von Hesslers Besuch betraf.
    Er kam pünktlich, wie Davina es erwartet hatte. Von einem Fenster im oberen Stockwerk sah sie zu, wie er seinen Wagen abstellte.
    Körperlich entsprach er gar nicht ihren Erwartungen. Er wirkte entspannter und weniger deutsch, als sie es beim Klang seiner Stimme gedacht hätte. Er sah verblüffend gut aus, besser als zum Beispiel Saul Jardine, dessen harte Züge ihn zwar sehr männlich und kraftvoll machten, ihm aber nicht das Aussehen dieses Mannes gaben, der fast wie ein Filmstar wirkte.
    Davina blinzelte kurz, als er auf das Haus zukam. Er bewegte sich fließend und elegant, und ihn umgab eine Art Zögern, bevor er den Türklopfer benutzte.
    Rasch lief sie hinunter, wobei sich ihre eigene Anspannung wieder einstellte.
    Er war genauso einfühlsam wie gut aussehend. Das stellte sie nach zehn Minuten fest, in denen sie ihn begrüßt und hereingebeten hatte. Er bewahrte einen gewissen Abstand zu ihr, damit sie sich nicht bedroht fühlte, und berührte sie nur kurz und zufällig, als er ihr den Blumenstraußreichte, den er ihr gekauft hatte. Es waren frisch geschnittene Blumen, die hier in der Nähe gezüchtet wurden. Davina stellte anerkennend fest, dass er sich gegen die makellosen, fast unwirklichen Treibhausblumen entschieden hatte, die sie nicht sehr mochte. Vielleicht, weil sie sie an Gregory und die erste Zeit ihrer Ehe

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