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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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letzten Weihnachtsfeier geküsst hatte, hatte sie sich in seinen Armen so leicht und klein angefühlt. Fast verzweifelt hatte er sich danach gesehnt, sie weiter im Arm zu halten und zu küssen.
    „Bitte, Giles“, wiederholte sie jetzt heiser, und er wusste, dass er sie nicht abweisen konnte.
    Oftmals sagte Lucy Dinge, die sie nicht so meinte. Dann ließ sie sich dazu hinreißen, Entscheidungen von ihm zu fordern, die sie innerhalb weniger Stunden wieder vergessen hatte. Im Grunde hatte es Giles überrascht, dass es sie überhaupt interessierte, was er tat. In letzter Zeit hatte er bei ihrem Blick manchmal den Eindruck, als hasse sie ihn, so viel Wut und Verbitterung lagen darin.
    „Ich … ich werde darüber nachdenken“, versprach er Davina.
    Dankbar lächelte sie ihn an.
    Obwohl sie nach außen hin ruhig wirkte, verkrampfte sie sich vor Verzweiflung und Schuldgefühlen. Wie konnte sie Giles das antun und ihn und seine Gefühle ausnutzen? Aber was blieb ihr sonst übrig? Die Firma an sich bedeutete ihr nichts, und es machte sie nicht stolz, ein Unternehmen zu besitzen.
    Aber sie besaß ein sehr ausgeprägtes und starkes Verantwortungsgefühl ihren Angestellten gegenüber, zumal sie über so viele Jahre blind gewesen war, was die Firma betraf.
    Sie hätte sich gegen Gregory durchsetzen und die Fabrik besichtigen können. Darauf hätte sie bestehen müssen, aber wie immer hatte sie den einfachen Ausweg gewählt.
    Na, jetzt gab es keinen einfachen Weg mehr, jedenfalls nicht für die Leute, deren Leben von der Arbeit für Carey Chemicals abhing.
    Ihr selbst ging es gut. Sie hatte das Geld, das ihr Vater ihr hinterlassen hatte. In ihren Augen war es sehr viel Geld, doch Mr Taylor von der Bank hatte ihr, fast ein bisschen herablassend, erklärt, dass es für die Firma nur der Tropfen auf den heißen Stein sei.
    Dann hatte er ihr das Ausmaß der Verschuldung der Firma erklärt. Als Sicherheit für diese Schulden dienten das Gelände und die Gebäude des Unternehmens, und Davina war bei der Summe blass geworden.
    Gregory hatte das Geld vor ein paar Jahren geliehen. Den Kredit habe sein Vorgänger gewährt, erklärte Mr Taylor steif und fügte hinzu, dass heutzutage so ein Kredit niemals ausgehandelt würde.
    Gregory hatte das Geld zusammen mit den Gewinnen aus der Firma für seine Geldmarktgeschäfte benutzt.
    Weshalb hatte er das bloß getan? Schon immer hatte er das Risiko geliebt. Aus diesem Grund war er letztendlich auch ums Leben gekommen. Er war laut Polizeibericht für die Straßenverhältnisse viel zu schnell gefahren. Dabei gab es für die Raserei keinen Grund, er hatte keine Verabredung gehabt. Nein, für Gregory war es nur der Spaß an der Gefahr gewesen, der ihn und seine Begleiterin umgebracht hatte. Und genauso wurden durch ihn jetzt auch die Firma und die Arbeitsplätze der Mitarbeiter vernichtet.
    Davina stand auf, und Giles folgte ihrem Beispiel.
    Sie gingen zur Tür, und Giles hielt sie für Davina auf. Sie bedankte sich und achtete darauf, ihm nicht zu nahe zu kommen. Schuldbewusst bemerkte sie, dass seine Hand leicht zitterte.
    „Grüß Lucy von mir“, sagte sie. „Ich habe sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.“
    Es kam ihr heuchlerisch vor, Lucy zu erwähnen, als fühle sie nicht, was Giles für sie, Davina, empfand.
    Sie verließen gemeinsam das Gebäude und gingen zu ihren Wagen. Giles wartete noch, bis Davina in ihr Auto eingestiegen war.
    Vom Dorf aus konnte man Carey’s leicht zu Fuß erreichen, die Gebäude der Firma waren von der malerischen Landschaft umgeben. Das Gelände, auf dem ihr Großvater und Vater das Unternehmen gegründet hatten, hatte einst einem Kornhändler gehört. Die alte zweigeschossige Mühle existierte immer noch und stand jetzt wegen ihres Alters unter Denkmalschutz.
    Sei ehrlich, Carey’s sieht nicht wie eine gewinnbringende Arzneimittelfirma aus, sagte Davina sich, während sie wegfuhr. Sie betrachtete die Gebäude, aus denen die Firma bestand, und verglich sie in Gedanken mit den Bauten der großen Konzerne, die den Medikamentenmarkt beherrschten.
    So etwas wie Carey darf es eigentlich nicht geben, gestand sie sich ein. Nur wegen der Entdeckung des Herzmittels durch ihren Großvater existierte die Firma. Zu Hause besaß Davina seine alten Notizbücher mit den exakten Rezepten der Medikamente und Tränke, die er für Menschen und Tiere hergestellt hatte. In seiner Jugend hatte es noch kein öffentliches Gesundheitswesen gegeben, und nur sehr wenige

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