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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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nachdem sie sich ungefähr sechs Wochen kannten, verkündete Mandy, sie würde Cheshire verlassen und nach London ziehen.
    Davina war traurig darüber und vermisste sie. Mandy hatte Farbe und Wärme in ihr Leben gebracht und war ihre erste enge Freundin gewesen. Ohne sie kam ihr das Leben dumpf und eintönig vor.
    Ihr Vater machte keinen Hehl daraus, dass er über Mandys Weggang froh war. Er hatte Davinas Freundschaft zu dieser Frau nie gern gesehen und beschwerte sich nur darüber, dass Mandy gegangen war, noch bevor seine eigentliche Sekretärin wieder zur Arbeit kam.
    Es war Sommer, und die Gartenarbeit, die nötig war, um die Beete und den Rasen so tadellos in Ordnung zu halten, wie ihr Vater es verlangte, hatten Davinas Haut gebräunt und ihre Muskeln gestärkt. Sie war nicht sehr groß und hatte einen zierlichen Körper. Ihr blassblondes Haar trug sie schulterlang. Davina hasste ihr Haar. Es war weder glatt noch richtig lockig und trotz der Wirbel so fein und seidig, dass es ihr ständig ins Gesicht fiel. Durch die Sonne war es etwas ausgebleicht und hatte jetzt leuchtende Strähnen, durch die ihr zartes Gesicht mit den ernsten grauen Augen noch betont wurde.
    Davina hatte sich nie als hübsch empfunden. Hübsche Mädchen sahen wie Mandy oder die Models in den Zeitschriften aus. Doch an einem Samstagvormittag, als sie den Vorgarten jätete und Shorts sowie ein selbst genähtes Baumwolltop trug, hielt der Zeitungsjunge auf seinem Fahrrad an, sah sie bewundernd an und rief grinsend: „Klasse Beine, Kleines!“
    Er war siebzehn und benahm sich wie die Helden aus den Fernsehserien. Davina wurde tiefrot und versteckte hastig ihre Beine.
    Doch obwohl ihr die Bemerkung peinlich gewesen war, fühlte sie sich in gewisser Weise auch geschmeichelt.
    Von da an lag sie manchmal nachts wach und sehnte sich, von ihren Gefühlen verwirrt, nach jemandem, mit dem sie reden und den sie lieben konnte.
    Sie hatte angefangen, mit der Pastorentochter Tennis zu spielen, weil diese während der Universitätsferien nach Hause gekommen war. Sie spielten ein paarmal pro Woche miteinander.
    Vicky Lane hatte einen Mitstudenten als Freund, und die beiden wollten nach dem Studium ein Jahr mit dem Rucksack umherziehen. Als Davina ihr bei der Schilderung ihrer Pläne zuhörte, beneidete sie Vicky. Im Vergleich zu anderen kam ihr ihr Leben so beschränkt, öde und langweilig vor. Doch was sollte sie tun? Sie konnte ihren Vater nicht verlassen. Wie sollte er zurechtkommen? Und außerdem, wovon sollte sie leben? Sie hatte keine Ausbildung, und abgesehen vom Maschinenschreiben und etwas Buchhaltung konnte sie nichts.
    Ihren Vater hatte sie davon zu überzeugen versucht, dass sie bei Carey’s arbeiten konnte, aber er hatte sich nur aufgeregt. Wer sollte den Haushalt führen? hatte er wissen wollen. „Du wirst immer selbstsüchtiger und verdorbener“, hatte er hinzugefügt, und sie hatte das Thema schuldbewusst fallen lassen.
    Das Dorf war klein, und es gab nur wenige Leute in Davinas Alter. Die meisten jungen Leute waren weggezogen, und die dagebliebenen arbeiteten entweder für Carey’s oder auf dem Land ihrer Eltern.
    Es gab im Dorfleben eine gewisse Rangordnung, in die Davina und ihr Vater nicht richtig hineinpassten.
    Seit vielen Generationen gab es die Farmerfamilien, die ihren Stand nicht nur aufgrund ihres Reichtums, sondern auch wegen der Tradition ihres Namens hatten.
    Davina und ihr Vater standen außerhalb dieser Rangordnung. Ältere Leute im Dorf konnten sichnoch an den Großvater erinnern und äußerten sich abfällig über ihren Vater, indem sie darauf hinwiesen, dass der Großvater noch ein einfacher Apotheker, einer von ihnen, gewesen sei.
    Nun war Davinas Vater der reichste Mann der Gegend, und sowohl sein Reichtum als auch ihre eigene Scheu grenzten Davina von anderen ab.
    Das Haus stand außerhalb des Dorfes, ein Gebäude aus der frühen viktorianischen Zeit mit großem Grundstück, das ihr Vater gekauft hatte, als er ihre Mutter nach dem Krieg heiratete. Damals waren solche Häuser noch billig gewesen. Wenn Davinas Vater langjährige Mitarbeiter der Firma zum Essen nach Hause mitbrachte, wollte er, dass sie von dem großzügigen Haus beeindruckt waren. Und das waren sie auch.
    Er hatte einen Sinn für gute Geschäfte. Die alten schweren Möbel und das kostbare Silber stammten alle von Versteigerungen. Und da Davina und nicht er die geschnitzten Möbel und das reich verzierte Silber sauber halten musste, hatte er keine

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