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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Angebot eingegangen war? Oder gab es einen anderen, persönlicheren Grund? Sie zögerte einen Moment und hob dann den Hörer hoch, um Giles zu Hause anzurufen.
    Als Lucy die Treppe herunterkam, sah sie Giles in der Tür zum Esszimmer stehen. Er wandte sich halb von ihr ab und las einen Brief. Er runzelte konzentriert die Stirn und hatte Lucy offenbar nicht kommen hören.
    Der Brief war heute Morgen zusammen mit einer Handvoll Rechnungen gekommen. Er hatte ihn geöffnet und gelesen, aber nichts zu Lucy über den Inhalt gesagt. Trotzdem hatte sie sofort gewusst, dass der Inhalt für ihn wichtig war.
    Seit seiner Rückkehr nach Hause hatten sie miteinander geschlafen und nicht nur im wörtlichenSinne. Lucy wusste jetzt, dass Giles beim Sex ihren Namen rief und ihren Körper begehrte. Es war ihre Berührung, die ihn erregte. Sie erwähnten Davina beide nicht, aber sie konnten sie nicht ganz vergessen, und Lucy fürchtete immer noch, sie könne Giles an sie verlieren.
    Jetzt wusste sie ganz sicher, dass sie ihn nicht verlieren wollte.
    Sie hatte mit einem Schlag und voller Kummer diese betäubende Hülle der Gleichgültigkeit abgestreift, die ihr nur falschen Trost vermittelt hatte.
    Wieso hatten Giles und sie sich gegenseitig von ihrem Kummer um Nicholas ausgeschlossen? Weshalb hatten sie diesen Schmerz nicht teilen können? Und warum hatte sie jetzt den Eindruck, als könne sie Giles nicht fragen, was er für Davina empfand? Oder für sie? Sie konnte ihn nicht einmal nach dem Brief fragen, den er in Händen hielt. Wovor hatte sie Angst?
    Sie wusste die Antwort bereits. Sie hatte Angst davor, nicht geliebt und begehrt zu werden, weil sie sich so fühlte, als sei sie es nicht wert, geliebt zu werden. Es war, als habe sie sich nie ganz in die Beziehung hineinfallen lassen, weil sie immer unter der Angst litt, sie könne Giles eines Tages verlieren.
    Aber sie hatte ihn noch nicht verloren. Nicht ganz.
    Die Treppenstufe quietschte, als sie sich bewegte, und Giles drehte sich zu ihr herum und blickte sie an. Er hielt immer noch den Brief fest.
    Sie atmete tief durch. Es war an der Zeit, ihrer Angst ins Gesicht zu sehen und die Vergangenheit endgültig abzustreifen, um erwachsen zu werden. Immerhin, jetzt …
    Ihr Magen verkrampfte sich ein bisschen, als diese Erkenntnis in ihr hochdrängte, die sie nicht einmal sich selbst eingestehen wollte. Und sie konnte sich auch irren. Es war wirklich noch viel zu früh.
    „Was ist denn, Giles? Was ist los?“, fragte sie ihn.
    Beim ruhigen Klang ihrer Stimme löste sich Giles’ Anspannung etwas. Die letzten Tage waren so anders verlaufen als alles, was Lucy und er je zuvor geteilt hatten. Sie standen sich jetzt näher und erlebten einander bewusster. Ihre Beziehung war inniger, und die gemeinsame Trauer um ihren Sohn hatte sie enger zueinandergeführt, als Giles es jemals für möglich gehalten hätte. Er hatte sich natürlich schuldig gefühlt beim Gedanken an Davina und auch unwohl, aber jetzt kamen ihm seine Gefühle zu Davina wie ein Traum vor. Davina selbst war nicht einmal so, wie er sie gesehen hatte. Das wusste er jetzt, dennoch schuldete er ihr etwas, und dieser Brief …
    Er blickte zu Lucy hoch und wusste, dass er noch vor einer Woche auf keinen Fall mit ihr über den Inhalt dieses Briefs gesprochen hätte.
    „Es ist von Henry Norton. Du wirst dich sicher erinnern. Er war mein Chef bei Smethwick. Jetzt geht er aus gesundheitlichen Gründen in den vorzeitigen Ruhestand, und man hat ihn gebeten, einen Nachfolger für seine Stelle zu empfehlen. Offenbar hat er mich empfohlen. Finanziell würde sich dadurch nicht viel ändern …“
    „Aber du hast dort nicht gern gearbeitet“, erinnerte Lucy ihn.
    „Damals nicht“, stimmte Giles zu. „Aber jetzt …“
    Er hörte auf zu sprechen, als das Telefon klingelte. Da er dem Apparat am nächsten war, ging er ran.
    „Davina.“ Lucy bemerkte erleichtert, dass in seiner Stimme keine gefühlvolle Wärme lag, sondern nur ein unbehaglicher Ausdruck. Und er wandte sich auch nicht von ihr ab oder versuchte, leiser zu sprechen, als habe er etwas zu sagen, was sie nicht hören sollte.
    Lucy wartete, während er zuhörte, was Davina zu sagen hatte.
    „Tja, es klingt so, als hättest du das Richtige getan, indem du nicht voreilig auf Sir Alex’ Angebot eingegangen bist“, stellte Giles fest. „Andererseits, Davina, muss ich meine eigene Position neu überdenken. Ich würde gern bleiben, aber wir … Lucy war sehr geduldig, was die Zeit

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