Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
willen, sondern mit Rücksicht auf alle, die für die Firma arbeiteten und deren Unterhalt von der Firma abhing.
    Nein, mit diesem Problem musste er ganz allein fertigwerden. Still, unauffällig und geheim. Beim letzten Gedanken verzog er unwillig das Gesicht. Das erinnerte ihn zu sehr an seinen Vater.
    Geheim.
    Das Ganze ließ bei Leo einen ätzenden, schalen Nachgeschmack zurück und bedrückte ihn zutiefst.

2. KAPITEL
    „Ich muss gestehen, dass mich Ihr Verhalten ein wenig überrascht, Saul.“ Die Stimme und das dazugehörige Lächeln wirkten warmherzig und fast familiär.
    Doch Saul wusste, dass dieser Eindruck täuschte. Er erwiderte nichts und wartete ab.
    „Natürlich ist mir bewusst, dass Dan Harper ein Freund von Ihnen ist“, stellte Sir Alex Davidson ruhig fest, und als Saul immer noch schwieg, fügte er weniger gelassen und sehr leise hinzu: „Schließlich haben Sie doch einmal mit seiner Frau geschlafen, oder nicht?“
    Das hatte Saul nicht, aber er ging nicht darauf ein. Er kannte seinen Chef gut genug, um zu wissen, wie sehr Sir Alex es genoss, eine wunde Stelle gefunden zu haben.
    „Allerdings geht es hier ums Geschäft, und es lag in Ihrer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass die Übernahme von ‚Harper and Sons‘ ruhig und unauffällig vollzogen wird. Stattdessen haben Sie Harper gewarnt, dass wir ihn aufkaufen wollen, um anschließend das gesamte Vermögen aus der Firma zu ziehen, die Belegschaft zu entlassen und das Unternehmen zu schließen.“
    Jetzt antwortete Saul und sagte ruhig: „Das ist eine etwas dramatische Beschreibung dessen, was geschehen ist.“
    Sein Blick war kühl. Er sah fast furchteinflößend aus, obwohl er fünfundzwanzig Jahre jünger als sein Chef und nur ein Angestellter in Sir Alex’ Firma war. Sir Alex hatte ihn gefördert, um ihn eines Tages zu seinem Nachfolger zu machen.
    „Aber Sie haben Harper gewarnt, dass etwas in der Luft liegt.“
    „Ich habe ihn vor gar nichts gewarnt“, erwiderte Saul knapp. „Ich habe ihm lediglich erzählt, was möglicherweise geschehen könnte, wenn er verkauft.“
    „Wortklauberei“, beschuldigte Sir Alex ihn. Er lächelte jetzt nicht mehr, und seine Stimme klang alles andere als freundlich.
    „Absolute Zuverlässigkeit ist eine Selbstverständlichkeit, die ich von meinen Angestellten verlange, Saul, und ganz besonders von Ihnen. Ihnen vertraue ich von allen am meisten, und dafür werden Sie auch hervorragend bezahlt.“
    Verächtlich stieß Saul die Luft aus, doch es lag auch Verachtung sich selbst gegenüber darin.
    Sir Alex, der immer noch sprach, hatte diese Regung nicht bemerkt.
    „Wie gesagt, ich bin sehr enttäuscht. Allerdings steht jetzt etwas Wichtigeres auf der Tagesordnung. Ich möchte, dass Sie nach Cheshire fahren. Dort gibt es eine Gesellschaft mit Namen Carey Chemicals. Ich will sie haben.“
    „Carey Chemicals?“
    „Genau.“ Sir Alex nahm ein paar Unterlagen von seinem Schreibtisch. „Ein kleines ‚Ein-Mann‘-Unternehmen. Das war es jedenfalls. Der verantwortliche Leiter ist kürzlich gestorben, und die Firma steckt in Schwierigkeiten. Ihre Finanzlage wird immer schwieriger, und bald schon wird das Unternehmen untergehen. Wir werden eine Rettungsmaßnahme durchführen.“
    „Wirklich? Weswegen?“, fragte Saul spöttisch nach.
    Sir Alex sah ihn kurz an und sagte dann beißend: „Bevor ich Ihnen das erzähle, wüsste ich gern, ob ein enger Freund oder eine Geliebte von Ihnen dort arbeitet.“
    Saul blickte ihn nur schweigend und durchdringend an, und aus irgendeinem Grund wurde Sir Alex dadurch verunsichert.
    „In Ordnung“, stellte er fest, obwohl Saul kein Wort gesagt hatte. „Carey Chemicals ist eine Arzneifirma, obwohl sie in den letzten zehn, zwanzig Jahren nichts produziert hat, was wirklich Gewinn abwarf. Die Witwe, die das Geschäft geerbt hat, wird bestimmt verkaufen wollen.“
    „Und Sie wollen kaufen.“
    „Zu einem ansprechenden Preis.“
    „Wieso?“, fragte Saul nach.
    „Weil mir ein kleiner Vogel zugetragen hat, dass die Regierung vorhat, den britischen Arzneifirmen großzügige, wirklich sehr großzügige Anreize zu bieten, wenn sie auf dem Arzneimittelmarkt Forschungen betreiben. Als Gegenleistung verpflichten die Hersteller sich, falls ein marktfähiges Medikament entwickelt wird, das öffentliche Gesundheitswesen zu einem geringeren als dem Marktpreis zu beliefern.“
    „Und damit nehmen sie dem Unternehmen einen möglichen Gewinn aus dem neuen Produkt wieder weg“,

Weitere Kostenlose Bücher