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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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fügte Saul spöttisch hinzu.
    „Tja, es bliebe immer noch der Gewinn aus den Exporten“, stellte Sir Alex richtig. „Aber im Grunde haben Sie recht.“
    „Weshalb also sind Sie interessiert?“, hakte Saul nach.
    „Weil die Regierung ihr Geld nicht zurückverlangen kann, wenn trotz Forschung kein Medikament entwickelt wird, das auf dem Markt Bestand haben könnte.“
    „Ah, jetzt fange ich an zu verstehen“, sagte Saul. „Sie kaufen das Unternehmen, gründen etwas, das nach außen hin wie eine richtige Forschungsabteilung aussieht, und bekommen eine großzügige Unterstützung von der Regierung. Aber wie wir wissen, kann ein guter Buchhalter große, wenn nicht riesige Summen verlieren, wenn er sie von einer Gesellschaft auf eine andere überträgt. Wenn schließlich die Forschung kein Ergebnis bringt, dann …“
    Sir Alex lächelte ihn an.
    „Es erleichtert mich zu sehen, dass Ihr kürzlicher Anfall von Gewissen und Freundschaft Ihren Verstand nicht vollständig vergiftet hat, Saul. Es gibt noch ein, zwei andere Unternehmen, die eine nähere Untersuchung wert wären, aber keines ist so perfekt für unseren Zweck wie Carey. Das Unternehmen ist so hilflos wie ein Lamm, und ohne unsere Unterstützung könnte es leicht den bösen Wölfen zum Opfer fallen.“
    „Und Sie möchten, dass ich herausfinde, wie hilflos dieses Lamm ist, und wie günstig wir es erwerben können.“
    „Ja. Sie sollen unser Wolf im Schafspelz sein. Für diese Rolle sind Sie bestens geeignet.“
    Ein Wolf? überlegte Saul bitter. Sah Sir Alex in ihm wirklich das Raubtier, das die Angst und blinde Panik genoss, die es bei anderen auslöste?
    Während er mit dem Aufzug in die Eingangshalle hinunterfuhr, fiel ihm eine Zeile aus einem Gedicht von Byron ein: Die Assyrer fielen über sie her wie ein Wolf über die Herde.
    Die Worte und auch die Bilder, die sie in ihm erweckten, beunruhigten Saul. Er hatte in letzter Zeit viel zu oft unter solchen Störungen gelitten. Diese Anfälle von schlechtem Gewissen waren für ihn absolut ungewöhnlich.
    Oder war es eher Widerwillen? Der Gedanke kam ihm nur kurz, und er verdrängte ihn rasch wieder. Er hatte Arbeit zu erledigen.
    Die Empfangsdame sah ihn an, als er an ihrem Schreibtisch vorüberging. Innerlich stöhnte sie auf. Er war einer der erotischsten Männer, die ihr je begegnet waren. Alle weiblichen Angestellten der Davidson Corporation fanden das, und dennoch zeigte er nie Interesse an einer von ihnen. Ihn umgab eine strenge und kühle Art, die ihn nur noch anziehender machte.
    Er war sicher ein guter Liebhaber, das konnte man an der Art erkennen, wie er sich bewegte. Die Empfangsdame fragte sich, ob seine Körperhaare genauso dunkel und dicht wie die auf seinem Kopf waren.
    Seine Augen besaßen einen außergewöhnlich blassen Blauton, und sein Gesicht wirkte so kräftig und kantig wie sein Körper. Er strahlte einen Hunger, eine Energie aus. Es war fast wie eine Wut, die bei Frauen einen Hauch von sexueller Erregung auslöste.
    Saul ging aus dem Gebäude hinaus in den sonnigen Frühsommertag. Cheshire. Dort lebte seine Schwester Christie.
    Vielleicht war es an der Zeit, sie zu besuchen.
    Er würde sie heute Abend anrufen. Auch Karen musste er anrufen. Es war mehr als fünf Wochen her, dass er seine Kinder das letzte Mal gesehen hatte. Seinen letzten geplanten Besuch hatte er wieder absagen müssen. Unwillkürlich runzelte er die Stirn und verspannte sich. Es war zweifelhaft, ob seiner Tochter oder seinem Sohn etwas daran lag, ihn zu sehen. Aber Saul lag sehr viel daran. Sie waren immerhin seine Kinder. Er konnte sich noch gut an seinen Vater erinnern, und wie nahe sie sich gestanden hatten.
    Viel zu nahe, hatte Christie ihm einmal gesagt. Er hatte ihr vorgeworfen, eifersüchtig zu sein, und sie hatte ihn nur ausgelacht. Sie hatten eine aufreibende Beziehung zueinander gehabt. Einerseits ähnelten sie sich in vieler Hinsicht, aber auf der anderen Seite hatten sie sehr unterschiedliche Ansichten vom Leben.
    Wieder kam es ihm vor, als leide er unter einer seltsamen Krankheit, die sein ganzes Leben durcheinanderbrachte und ihn verwirrte. Dabei hatte er in seinem Leben die Ziele immer so klar und deutlich vor sich gesehen. Und er hatte sie schließlich auch erreicht. Er hatte Erfolg und das Versprechen an seinen Vater erfüllt. Wieso also fühlte er sich so leer und ängstlich, als habe eretwas versäumt? Weshalb zögerte er, nach dem Preis der Arbeit zu greifen, der jetzt so nahe lag?
    In ein

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