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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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verräterischen Inhalt vernichten wollen? Leo sah auf die Zeitungsartikel und die Berichte über den Gefreiten Carey. Bestand ein Zusammenhang zwischen dem Aufstieg dieses jungen Mannes im Bereich der Arzneiherstellung nach dem Krieg und den Notizen von Leos Vater? Wieso hatte sein Vater das alles überhaupt aufbewahrt? Wollte er sich damit gegen Erpressungsversuche von Carey absichern, weil Carey die Wahrheit über seine SS-Vergangenheit wusste? Hatte Leos Vater Carey mit der zweiten Formel bezahlt?
    Aber Carey war bereits ein paar Jahre vor Leos Vater gestorben, auch die Todesanzeige befand sich unter den Ausschnitten. Wieso hatte sein Vater nicht damals den Inhalt vernichtet, wenn sie tatsächlich so verräterisch waren, wie Leo vermutete?
    Hatte Carey sein Wissen vielleicht vor seinem Tod an jemand anderen weitergegeben? Es hieß, sein Schwiegersohn führe das Unternehmen jetzt weiter. Hatte er ihm mehr als nur die Arzneifirma hinterlassen?
    Möglicherweise irrte Leo sich. Das konnte auch alles nur Zufall sein. Doch bei diesem Gedanken lehnte sich alles in ihm voller Ablehnung auf.
    Ich weiß es, dachte er. Tief drinnen weiß ich, dass vor mir der Beweis dafür liegt, wer mein Vater in Wirklichkeit war. In diesem Moment bin ich näher daran, meinen Vater kennenzulernen, als jemals zuvor zu seinen Lebzeiten.
    Jetzt war es auch kein Wunder mehr, dass zwischen ihnen immer eine solche Feindseligkeit geherrscht hatte. Mit einmal verstand Leo auch seine Ablehnung dieser dunklen Ausstrahlung, die seinen Vater immer umgeben hatte.
    Als Kind hatte er sich vor dieser Dunkelheit gefürchtet, und als Erwachsener war er dankbar dafür, dass er diese Ausstrahlung nicht geerbt hatte, auch wenn sein Vater ihn wegen dieses Mangels immer verachtet hatte.
    Dennoch hatte sein Vater ihm die Kontrolle über den Konzern übergeben.
    „Mein Sohn … Mein Sohn.“
    Das waren seine letzten Worte gewesen, und aus ihnen hatte nichts als Hass und Verbitterung geklungen.
    Konnte etwa Absicht darin gelegen haben, dass er Leo diese schrecklichen Unterlagen finden ließ? War es eine letzte Grausamkeit, eine letzte Erinnerung daran, wessen Blut in seinen Adern floss?
    Nein, woher hätte er wissen können, dass es Leo sein würde, der ihn fand? Bestimmt hatte er versucht, diese Beweise zu vernichten, da war Leo sich sicher.
    Die Beweise …
    Er blickte wieder auf die Papiere auf seinem Schreibtisch. Seltsam, wenn man bedachte, dass mit ihnen die ganze Macht des Hesslerkonzerns gebrochen werden konnte, dass sie das Lebenswerk seines Vaters zerstören konnten.
    Stimmte das? Waren sein Vater, der als Dolmetscher arbeitete, und Carey, der Sanitätssoldat, in einem Netz aus Mord, Diebstahl, Erpressung und vielleicht noch Schlimmerem miteinander verbunden?
    Der Mann, der vor seinem Tod dem Gefreiten Carey noch Namen anvertraut hatte. Hatte er auch den Namen von Leos Vater als Spion der SS genannt? Hatte Carey die Zusammenhänge erkannt und Leos Vater gedroht, ihn bloßzustellen? Hatte sein Vater Carey mit der zweiten Formel ausgezahlt?
    Diese Verbindungen waren fraglich und vielleicht nicht zu beweisen, aber dennoch konntedurch diese Unterlagen der Hesslerkonzern gefährdet werden. Und sie erfüllten Leo mit solchem Abscheu, schmerzvoller Wut und Schuldbewusstsein, das er unweigerlich erkannte, dass er wenigstens den Versuch unternehmen musste, die Wahrheit herauszufinden.
    Wenn die Dinge anders gelegen hätten und Wilhelm ein anderer Mensch gewesen wäre, hätte Leo diese Last mit ihm teilen können.
    Plötzlich kam ihm ein anderer Gedanke. Hatte seine Mutter die Wahrheit gewusst? War sie deshalb bei seinem Vater geblieben, obwohl der sie körperlich und gefühlsmäßig ausnutzte? Hatte sie zu viel Angst gehabt, um ihn zu verlassen? Hatte sie die Wahrheit nie erzählt aus Angst um ihre Söhne? Aus Angst um Leo?
    Denn Wilhelm hatte ihr nie so nahe wie Leo gestanden. Wie auch sein Vater hatte Wilhelm die Mutter mit Verachtung und Grausamkeit behandelt.
    Langsam hob Leo die Ausschnitte auf. Er sah zum Kaminfeuer und dann auf die Artikel in seiner Hand.
    Entschlossen legte er sie wieder zusammen mit dem Notizbuch zurück in den Umschlag. Vielleicht sollte er sie vernichten, doch er wusste, dass er es nicht fertigbrachte. Zumindest nicht, solange er nicht die Wahrheit wusste. Oder das, was davon noch übrig geblieben war. Und er musste das herausbekommen, ohne den Namen Hessler ins Gerede zu bringen. Nicht um seines eigenen Rufs oder dem seines Vaters

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