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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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gehen, und sie hatte schon einen „Schlachtplan“, wie sie es nannte, entworfen. Der bestand in einer Liste von Agenturen, für die sie am liebsten arbeiten wollte.
    Saul zweifelte nie daran, dass sie ihre Ziele erreichen würde. Auch wenn sie vielleicht nicht direkt schön war, so besaß sie etwas Auffallendes, das man nicht mehr vergessen konnte. Eine ruhige Kühle, ein großes Selbstbewusstsein und eine feste Entschlossenheit.
    Sie passten gut zueinander, das sagten alle. Körperlich waren sie sich ähnlich: Sie waren beide elegant, schlank und groß. Sie hatten beide ihre Ziele und fanden nichts Schlimmes daran, dass sie ihre Beziehung so geplant und überlegt begonnen hatten. Sie zweifelten nicht an der Treue des Partners, weil sie alles Nötige in ihrer netten, sauberen und geordneten Zweisamkeit bekamen.
    In England hätten sie sich niemals kennengelernt. Karen kam aus einem guten Elternhaus. Es gab kein Geld in ihrer Familie, das sagte sie ihm ganz offen, nur einige verarmte Familienmitglieder mit Adelstiteln, deren Einfluss zum Glück noch groß genug war, damit Karen und ihre Brüder in ordentliche Schulen geschickt werden konnten.
    „Ich habe genug Großtanten, um damit ein Nonnenkloster zu gründen“, hatte sie einmal gesagt. „Alles Opfer des Ersten Weltkriegs. Sie träumen alle, was aus ihnen hätte werden können. Das wird mir nie passieren. Ich werde mich nie darauf verlassen, dass ein Mann mir ein bestimmtes Leben ermöglicht.“
    Saul hatte sie zu ihrer Weitsicht beglückwünscht und ihre Entschlossenheit bewundert. Wie ähnlich sie sich doch waren!
    Es hatte vor ihm andere Männer in ihrem Leben gegeben, aber keiner davon war so wichtig für sie gewesen. Sie fand, dass es genauso wichtig war, im Sex seine Fähigkeiten zu entfalten wie auf jedem anderen Gebiet. Sie lief gut Ski, konnte gut reiten, sich über jedes Thema unterhalten, und beim Sex war es genauso. Sie hatte alle ihre Fähigkeiten so lange ausgefeilt, bis sie mit sich zufrieden war.
    Gleichzeitig machte sie Saul Komplimente, wie erfahren er sei. Karen kannte keine Hemmungen, ihm zu sagen, was sie mochte und was nicht. Es war ihr wichtig, beim Sex einen Höhepunkt zu erleben, und wenn er einmal ausblieb, so war sie eher wütend auf sich, sich nicht genug angestrengt zu haben, als dass sie das befriedigende Gefühl vermisste.
    Saul stellte fest, dass sie mit fast wissenschaftlicher Genauigkeit miteinander schliefen. Aber er redete sich ein, dass ihm das lieber war als die heiße, gefährliche Leidenschaft, die er mit Angelica erlebt hatte. Nur zu gut wusste er noch, wie gefährlich das gewesen war. Wie oft hatte er sich danach gesehnt, ihr zu sagen, wie viel sie ihm bedeutete. Wie viel mehr hatte er ihr geben wollen als nur die körperliche Befriedigung!
    Bei Karen war das anders. Am Anfang empfanden sie nur Respekt füreinander. Sie wussten genau, wie weit sie beim anderen gehen konnten.
    So hatten sie zum Beispiel ihre eigenen Schlafzimmer, und obwohl sie hin und wieder im selben Bett schliefen, wenn sie Sex miteinander gehabt hatten, zog Karen sich manchmal in ihr Zimmer zurück, um noch zu arbeiten. Und Saul wusste, dass sie nicht gestört werden wollte, wenn sie die Tür hinter sich zumachte. Wenn sie die Tür nicht wieder aufmachte, dann wollte sie auch allein schlafen.
    Aber sie waren sich einig, dass Sex nicht alles war.
    Im Großen und Ganzen fand Saul, dass er sehr glücklich war.
    Und dann bekam er ein Angebot von „McCaine, Abbott and Drury“. Natürlich erzählte er es Karen als Erste, nachdem er einen Tag für sich darüber nachgedacht hatte. Er hatte die Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen und alle möglichen Folgen in Betracht gezogen.
    „Sie haben einen ausgezeichneten Ruf“, meinte Karen, als er es ihr gesagt hatte.
    „Ja“, stimmte er zu.
    „Aber sie sind nicht die Besten, und du hast deinen Abschluss noch nicht.“
    Sie wussten beide, dass wenn seine Abschlussnoten so gut wie erwartet ausfielen, er unter mehreren Angeboten auswählen konnte. Dennoch bedeutete es eine gewisse Sicherheit, dass er von Harvard abgehen und direkt bei einer so guten Firma einsteigen konnte. Schließlich gab es Studenten wie Sand am Meer, und einige seiner Mitstudenten besaßen sehr einflussreiche Familienverbindungen. Mit diesen Verbindungen standen ihnen die besten Jobs offen. Und diesen Rückhalt besaß Saul nicht.
    „Du hast noch Zeit genug“, sagte Karen abschließend. Sie wussten beide, was sie damit meinte. Saul

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