Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
ihren Mann wohl jemals mit seinem Vornamen angesprochen hatte.
    Christie regte sich über sein Verhalten auf und sagte, dass Agnes Lynch nur das Ergebnis von männlicher Unterdrückung sei. Sie sei sicher während ihrer Kindheit gezwungen worden, ihre Sexualität zu unterdrücken, weil sie gelernt hatte, dass Frauen dazu da waren, einen mäßigenden Einfluss auf die Männer um sich herum auszuüben.
    „Ihr Männer, ihr seid doch wie Kinder“, hatte sie Saul angefahren. „Nie wollt ihr die Verantwortung für euer Verhalten tragen. Und hinter jeder Frau her. All das Gerede, von wegen: ‚Die Frau kann ja immer Nein sagen‘. Alles Unsinn. Ein Mann kann seine Triebe auch unterdrücken, und eine Frau kann ihre Sexualität genauso ausleben wie ein Mann.“
    Saul hatte nichts erwidert. Er fragte sich oft, wie viel von Christies Reden über weibliche Sexualität mit Cathys Vater zusammenhing. Er war ein verheirateter Mann gewesen, der Christie verführt und ihr dann ganz ruhig gesagt hätte, dass er weder sie noch ihr Kind wolle. Dieser Mann war so grausam zu ihr gewesen, doch Saul kannte seine Schwester zu gut, um ihr das vorzuhalten.
    „Ich werde dir ein Abendessen machen“, sagte Cathy wichtig. „Es steht schon alles in der Küche, aber ich dachte, dass du vielleicht lieber erst mal hinaufgehen möchtest.“
    Saul verkniff sich ein Lächeln über ihre mütterliche Rolle. Wo hatte sie das bloß aufgeschnappt? Sicher nicht von meiner eigensinnigen Schwester, überlegte er. Die hätte ihm nur erklärt, wo er den Kühlschrank finden konnte, falls er Hunger bekam.
    Als Christie eine Stunde später nach Hause kam, fand sie die beiden am Küchentisch. Siespielten Scrabble. Zur Begrüßung küsste sie ihre Tochter und umarmte Saul. Als sie ihn losließ, verlangte sie zu wissen: „Und was sind das für wichtige Geschäfte, die dich in unseren Teil der Welt verschlagen, großer Bruder?“
    „Wer hat etwas von wichtigen Geschäften gesagt?“, entgegnete Saul. Wenn Christie auch aufbrausend war, so war sie doch nicht dumm. Ganz im Gegenteil. Er wusste, dass er seiner Schwester nicht erklären konnte, weshalb Sir Alex die Firma kaufen wollte.
    Aber weshalb sollte er sich darum scheren, was Christie über sein Verhalten dachte? In der Vergangenheit hatte es ihn nie gestört, dass sie vollkommen verschiedene Ansichten hatten. Nein, früher hatten ihre bissigen Bemerkungen über Habgier und Sucht nach Reichtum ihm nichts ausgemacht, weil er wusste, dass er die Wünsche seines Vaters erfüllte. Diesen Schutz besaß er nun nicht mehr.
    „Du bist doch die rechte Hand von Sir Alex. Wenn es nicht wichtig wäre, wärst du nicht hier.“ Christie sah ihn aufmerksam an.
    „Also … Ich fürchte, ich bin in Ungnade gefallen, und Sir Alex bestraft mich auf diese Weise. Es gibt eine Firma hier in der Gegend, die Sir Alex erwerben möchte.“ Saul zuckte beiläufig mit den Schultern und konzentrierte sich auf die Scrabblesteine. Er wollte so tun, als sei er völlig in das Spiel mit Cathy vertieft.
    Christie blickte ihn nachdenklich an. „Welche Firma?“, wollte sie wissen. „Ich hätte nicht gedacht, dass es hier Fische gibt, die dick genug sind, um Sir Alex’ Interesse zu wecken. Eigentlich gibt es hier nur Carey’s.“ Sie unterbrach sich in ihren Gedanken. „Es ist Carey’s!“ Ihr Ausdruck wurde immer missmutiger. „Aber weshalb will Sir Alex Carey’s kaufen?“
    Saul schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht einmal sicher, dass er es kaufen will“, log er.
    „Na ja, Geld kann diese Firma allerdings gebrauchen“, teilte sie ihm entschlossen mit. „Dort gibt es unglaublich viele Arbeitsunfälle, und einige der Angestellten sind in letzter Zeit mit Hautkrankheiten zu mir gekommen. Die Löhne sind miserabel, und keiner der Angestellten schien viel von Gregory James zu halten.“
    „Kanntest du ihn?“, hakte Saul nach.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, und soweit ich gehört habe, hätten wir auch keine Gemeinsamkeiten gehabt. Seine Frau habe ich ein paarmal getroffen.“ Christie runzelte die Stirn. „Der stille, duldsame Typ. Obwohl …“
    „Obwohl was?“, drängte Saul. Beim Warten auf ihre Antwort wurde ihm bewusst, wie angespannt er dasaß. Mit der rechten Hand umklammerte er die Scrabblesteine, dass es wehtat. Sein Herz schlug schneller, und er erkannte, dass er in einer Mischung aus Wut und Feindseligkeit auf Christies Antwort wartete.
    „Tja, sie und ich, wir waren vor ein paar Jahren im selben

Weitere Kostenlose Bücher