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Spiel um Sieg und Liebe

Spiel um Sieg und Liebe

Titel: Spiel um Sieg und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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meinte Michael, sah hinüber zum Nachbartisch und rief seine Landsmännin. »Tia, wie ist es, wirst du es dieser verflixten Amerikanerin zeigen?«
    Ein junges Mädchen mit dunklen Haaren blickte herüber. Für einen Moment sah sie in Amys Augen, dann hob sie ihr Glas und prostete Amy zu.
    »Tia ist eine sehr nette Frau«, meinte Michael, »allerdings nur außerhalb des Tennisplatzes. Hat sie erst einmal den Schläger in der Hand, dann reitet sie buchstäblich der Teufel. Ihr Mann verkauft übrigens Swimmingpools.«
    Madge kicherte. »Du sagst das gerade so, als wäre das etwas Unanständiges.«
    »Nein, aber mir hat er einen angedreht.« Michael verdrehte die Augen und sah dann wieder Amy an. »Aber wenn ich Mixed spielen würde, möchte ich doch lieber dich als Partnerin haben«, meinte er. »Tia spielt zwar wie der Teufel, aber du hast ein besseres Spielverständnis – und außerdem schönere Beine.«
    »Und was ist mit mir?«, fuhr Madge in gespielter Eifersucht auf und boxte gegen seine Schulter.
    »Du hast bestimmt ein genauso gutes Spielverständnis wie Amy«, gab Michael zu, »aber leider sind deine Beine etwas krumm.«
    Am Tisch erscholl lautes Gelächter nach dieser Bemerkung. Madge nahm das nicht weiter tragisch und stimmte in das allgemeine Lachen ein. Amy fühlte sich wohl in dieser harmonischen Runde. Sie nahm ihr Glas, lehnte sich zurück und trank noch einen Schluck. In dem Moment begegnete sie Tads Blick. Sofort verstummte ihr Lachen.
    Er war allein. Sein dichtes dunkles Haar war zerzaust, als wäre er mehrfach mit den Händen durchgefahren, seine Hände steckten in den Taschen seiner Jeans, und sein Gesicht wirkte in dem diffusen Licht noch geheimnisvoller.
    Amy saß ganz still: Ihr Blick schien wie durch eine geheime Kraft festgehalten zu sein. Beinahe schmerzlich wurde ihr bewusst, wie sehr sie sich nach ihm sehnte. Aber auch jetzt blieb ihr nichts anderes übrig, als dieses Gefühl zu unterdrücken – wie sie es drei Jahre lang getan hatte.
    Ohne sie aus den Augen zu lassen, kam Tad quer durch das Lokal auf sie zu, griff nach ihrem Arm und zog sie hoch.
    »Lass uns tanzen.« Es war mehr ein Befehl als eine Bitte. Bevor die anderen am Tisch noch Zeit hatten, Tad zu begrüßen, führte er Amy bereits zu der kleinen Tanzfläche.
    Die Band spielte ein langsames Stück, und der Sänger versuchte, seine mäßige Stimme durch besondere Lautstärke aufzuwerten. Irgendwo fiel ein Glas auf den Boden und zersplitterte. Und an einem der Tische stritten sich zwei Tennisspieler darüber, wie man denn wohl am besten gegen einen reinen Grundlinienspieler gewinnen könne.
    Tad nahm Amy in die Arme, als hätten sie erst vor einigen Tagen zum letzten Mal miteinander getanzt. »Erinnerst du dich noch, als wir beide mal allein hier waren?«, fragte er nah an ihrem Ohr. »Wir haben da hinten in der Ecke gesessen und eine Flasche Valpolicella getrunken.«
    »Ja.«
    »Damals hast du schon dasselbe Parfüm benutzt wie heute.«
    Er zog sie noch etwas enger an sich, und seine Lippen streiften ihre Wangen. Amy spürte, wie ihre Knie weich wurden, und sie brauchte all ihre Kraft, um sich nicht einfach an ihn zu schmiegen und die drei Jahre zu vergessen, die hinter ihr lagen.
    »Weißt du noch, was wir nachher getan haben?«, hörte sie seine dunkle Stimme wie durch eine dichte Nebelwand.
    »Wir sind spazieren gegangen«, erwiderte sie lächelnd.
    Tads Lippen berührten immer wieder ihr Gesicht, als könnte er nicht genug von dem Duft ihrer Haut bekommen. »Ja, bis zum Sonnenaufgang«, sagte er leise. »Die Stadt funkelte wie Gold in den ersten Strahlen der Sonne, und ich habe mich so nach dir gesehnt. Aber du hast mich abgewiesen.«
    »Tad, ich will nicht mehr darüber sprechen.«
    Amy versuchte, sich mit beiden Händen gegen seine Brust zu stemmen, aber er ließ ihr keine Chance.
    »Warum nicht? Weil du dann auch daran denken müsstest, wie gut wir beide zueinander gepasst haben?«
    »Tad, hör auf!«
    Sie warf den Kopf zurück, aber er nutzte diese Gelegenheit, mit seinen Lippen ganz kurz über ihren Mund zu streichen.
    »Wir werden wieder zusammen schlafen, Amy.« Seine Stimme klang so bestimmt, als dulde er keinen Widerspruch. »Und wenn es nur für ein Mal ist … als Erinnerung an alte Zeiten.«
    »Es ist vorbei, Tad.« Sie hätte sich gewünscht, dass ihre Stimme genauso fest geklungen hätte, aber stattdessen kam nur ein beinahe unverständliches Wispern.
    »Wirklich?« Seine dunklen Augen wurden noch eine Spur

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