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Spiel um Sieg und Liebe

Spiel um Sieg und Liebe

Titel: Spiel um Sieg und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Mac keine Ausnahme gemacht. Erst nach und nach hatte Tad ihn akzeptiert und sich schließlich zähneknirschend auch damit einverstanden erklärt, dass Jess mit ihm zur Westküste nach Kalifornien zog. Mac betrieb dort ein sehr gut gehendes Baugeschäft.
    So erfolgreich er als Geschäftsmann war, so wenig verstand er von Tennis. Diese Tatsache hatte natürlich auch nicht dazu beigetragen, dass Tad ihn mit offenen Armen aufgenommen hätte. Mac war sich durchaus darüber im Klaren, dass er niemals in Jess’ Nähe gekommen wäre, wäre er nicht der Neffe von Martin Derick.
    »Wo ist Pete?«, unterbrach Tad die Gedanken seines Schwagers.
    »Bei seiner Großmutter. Die beiden sind froh, wenn sie mal einige Zeit zusammen sein können«, antwortete Mac mit einem Lächeln.
    »Sie wird ganz schön mit ihm zu tun haben«, warf Jess ein. »Pete ist zwar gerade erst etwas mehr als ein Jahr alt, aber er läuft schon wie der Teufel und wird unsere Mutter entsprechend auf Trab halten. Sie lässt dir übrigens viele Grüße bestellen. Du kennst sie ja, Tad, sie mag keine langen Flugreisen, sonst wäre sie sicherlich mitgekommen.«
    Tad griff nach seiner Trainingstasche. »Ich habe gestern Abend noch mit ihr telefoniert. Kein Wort hat sie davon gesagt, dass ihr beiden kommen würdet.«
    »Wir wollten dich ja auch überraschen.« Jess griff nach der Hand ihres Mannes und drückte sie. »Mac hat gemeint, Paris sei gerade die richtige Stadt für zweite Flitterwochen.«
    »Irgendwie musste ich es ja schließlich anstellen, sie für zwei Wochen von Pete loszueisen«, sagte Mac und zog seine Frau schmunzelnd an sich. »Allerdings hat sich dann herausgestellt, dass du mehr gezogen hast als Paris.« Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und sah sie liebevoll an. »Deine Schwester und ihr Sohn«, wandte er sich dann an Tad, »die beiden sind unzertrennlich.«
    »Wenn man den hübschesten Sohn der Welt hat, ist es ja wohl ganz natürlich, dass man sich nicht von ihm trennen will«, protestierte Jess.
    Mac zog eine Pfeife aus der Tasche und begann sie zu stopfen. »Ich schwöre dir, Tad, es wird nicht mehr lange dauern, und deine Schwester lässt unseren Sohn bereits in Harvard einschreiben.«
    »Nächstes Jahr«, antwortete Jess scheinbar ganz ernst. Ihr Blick lag auf ihrem Bruder. Täuschte sie sich, oder waren seine Augen wirklich nicht so strahlend wie sonst? »Martin lässt dir übrigens bestellen, dass er sehr stolz auf dich ist.«
    »Ich hatte schon gehofft, er würde zu diesem Turnier kommen«, sagte Tad. »Merkwürdig, ich habe es mir immer noch nicht abgewöhnt, vor einem Spiel nach ihm Ausschau zu halten.«
    »Er wollte ja auch kommen«, sagte Jess, »aber er konnte seine Verhandlung nicht verschieben. Jetzt musst du also mit uns vorlieb nehmen.«
    Tad schwang sich die Tasche über die Schulter. »Damit bin ich mehr als zufrieden. Wo wohnt ihr?«
    »Im Hotel …« Jess brach abrupt ab, als sie in einiger Entfernung eine schlanke blonde Frau über den Platz gehen sah. »Amy«, murmelte sie.
    Tad sah ebenfalls hinüber. »Ja«, sagte er, »Amy.« Jess bemerkte, dass er die Frau nicht aus den Augen ließ. »Wusstest du nicht, dass sie wieder spielt?«
    »Doch. Aber …« Wieder brach Jess ab. Wie sollte sie ihrem Bruder den Widerstreit von Gefühlen erklären, den Amys Auftauchen in ihr ausgelöst hatte?
    Es war, als wären die letzten Jahre in ihrem Gedächtnis ausgelöscht. Immer noch hatte Jess die kühlen blauen Augen vor sich, hörte ihre beherrschte Stimme. Damals war sie so überzeugt gewesen, für Tad das Richtige zu tun, nicht ein Mal waren Jess darüber Zweifel gekommen. Jetzt war Amy geschieden und zurückgekehrt in den Tenniszirkus. Und Jess war sich längst nicht mehr sicher, ob sie damals wirklich richtig gehandelt hatte.
    Verstohlen warf sie einen Blick auf ihren Bruder. Er beobachtete Amy immer noch, als könnte er die Augen nicht von ihr abwenden. Hatte er sie geliebt? Liebte er sie vielleicht immer noch? Was würde er tun, wenn er jemals erfuhr, wie seine Schwester sich in sein Leben gedrängt und ihm eine Entscheidung abgenommen hatte? »Tad …«
    Als er sie ansah, verstärkte sich das ungute Gefühl in Jess noch. Sie hoffte nur, dass sie ihm nie erzählen musste, was sie damals getan hatte.
    »Sie ist noch so hübsch wie früher, findest du nicht?«, fragte Tad seine Schwester. »Was hast du gesagt, wo seid ihr abgestiegen?«
    »Nur weil er gerade erst achtzehn ist und in der Vorrunde wie ein Champion gespielt hat,

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