Spiel um Sieg und Liebe
bitte!«
»Mir ist es so ergangen, Amy.« Er ließ sie nicht los. »Ich weiß gar nicht mehr, wie oft. Selbst wenn ich dachte, ich könnte dich hassen, habe ich mich immer noch nach dir gesehnt. Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie das ist, um drei Uhr morgens wach zu werden und sich nach einer Frau zu sehnen, die im Bett eines anderen Mannes liegt?«
»Bitte, hör auf, bitte!«
»Womit?« Er hatte jetzt beide Hände um ihr Gesicht gelegt und zwang sie, ihn anzusehen. »Dich zu hassen? Mich nach dir zu sehnen? Ich kann nicht anders, Amy.«
Seine Augen waren ganz dunkel. Sie sah darin den Schmerz, den er verspürt hatte, aber sie sah auch die Leidenschaft. Ohne sich Rechenschaft über ihr Tun abzulegen, presste Amy ihre Lippen auf seinen Mund.
Für einen Moment stand Tad ganz still. Erst als Amy sich an ihn schmiegte, stöhnte er leise auf und riss sie in die Arme. Wie hatte er nur je glauben können, es für immer ohne sie auszuhalten? Er wollte sie – nichts auf der Welt wollte er so sehr wie diese Frau. Er musste sie einfach wieder besitzen, ihr zeigen, dass auch sie ohne ihn verloren war.
Nur für einen Augenblick ließ er sie los, griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich unter die tief herabhängenden Zweige einer Trauerweide, die sie vor allen neugierigen Blicken verbarg. In dem kühlen Halbdunkel des alten Baumes zog Tad sie wieder an sich und küsste sie. Diesmal war er es, dessen Kuss voller Leidenschaft mehr forderte.
Er musste einfach wissen, ob ihr Körper sich noch genauso anfühlte wie damals. Ungeduldig zog er den Reißverschluss ihrer Trainingsjacke herunter, und die Hände schlüpften unter das dünne T-Shirt. Zielstrebig glitten sie Amys Körper empor, bis sie an ihren Brüsten angekommen waren. Seinen Mund immer noch auf ihren gepresst, stöhnte Tad leise auf. Ihre Haut war so weich und glatt, dass er wieder – wie früher – das Gefühl hatte, seine schwieligen Hände wären viel zu rau für diese samtweiche Haut.
Amy zitterte am ganzen Körper. Mit beiden Händen griff sie in seine dichten Haare und schmiegte sich noch enger an ihn. Es war wie in einem Traum. Von Weitem drangen lachende Stimmen an ihr Ohr, aber Amy dachte gar nicht daran, sich von Tad zu lösen, als diese Stimmen immer näher kamen. Es gab nur noch sie beide auf dieser Welt, nichts anderes war mehr wichtig.
Als Tad sie schließlich losließ, taumelte Amy, und er griff schnell zu, damit sie nicht das Gleichgewicht verlor. Ihr Blick war verschwommen, ihre Lippen schienen geschwollen von seinen leidenschaftlichen Küssen.
Noch einmal zog er sie an sich und küsste sie. Diesmal aber sanft und zärtlich, als wollte er, dass sie die Erinnerung daran niemals vergaß.
Wie lange hatten sie unter der alten Trauerweide gestanden? Waren es nur Minuten, eine halbe Stunde oder gar noch länger? Amy wusste es nicht. Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Nur eines wusste sie ganz genau – sie fühlte sich so lebendig und so durch und durch als Frau, wie schon seit Jahren nicht mehr. Ihr Herz schlug schmerzhaft hart gegen ihre Brust, und sie glaubte, das Blut in ihren Adern zu spüren.
»Heute Nacht«, murmelte Tad, zog ihre Hände an seine Lippen und küsste sie.
Die Berührung seiner Lippen jagte ihr kleine Schauer über den Rücken. »Tad …« Amy versuchte, ihm ihre Hände zu entziehen, aber er hielt sie fest.
»Heute Nacht«, wiederholte er noch einmal.
»Ich kann nicht.« Amy sah, wie es in seinen Augen ärgerlich aufblitzte. »Tad, ich habe Angst.«
Ihr freimütiges Eingeständnis ließ seinen Ärger so schnell wieder verfliegen, wie er gekommen war. »Amy, warum?«
Sie gab keine Antwort, legte ihre Arme um seine Taille und schmiegte ihren Kopf an seine breite Brust. »Es tut mir leid«, flüsterte sie. »Ich habe schon einmal Angst vor dir gehabt, und jetzt ist diese Angst wieder da.« Und ich liebe dich, fügte sie in Gedanken hinzu. So wie früher – nein, noch mehr als vor drei Jahren.
»Amy.« Er griff nach ihren Schultern und hielt sie ein Stück von sich ab. »Ich kann dir diesmal nicht versprechen, dass ich auf dich warten werde. Ich kann dir auch nicht versprechen, dass ich sanft und zärtlich mit dir umgehen werde. Diesmal ist es anders.«
»Ja, es ist anders«, stimmte sie leise zu und sah ihn dabei nicht an. »Vieles hat sich geändert, Tad. Wahrscheinlich wäre es besser, viel besser für uns beide, wenn wir nicht wieder von vorn anfangen würden.«
Tad lachte leise auf. »Wir haben gar keine
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