Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel um Sieg und Liebe

Spiel um Sieg und Liebe

Titel: Spiel um Sieg und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
glänzendem Marmor. Was Madge zu dem Ausspruch veranlasst hatte, dass sie den lieber nicht sauber halten wolle. Worauf ihr Mann ganz trocken erwiderte, dass sie doch noch nicht einmal einen Besen von einem Mopp unterscheiden könnte.
    Amy hörte die Unterhaltung der beiden, ohne sich daran zu beteiligen. Immer wieder sah sie auf ihre Armbanduhr. Es war zehn Minuten vor sieben.
    Sehr sorgfältig hatte Amy an diesem Abend ihre Garderobe ausgesucht. Sie trug ein pfirsichfarbenes Seidenkleid, hochhackige Pumps und als einzigen Schmuck Ohrclips mit kleinen, sanft schimmernden Perlen.
    »Wohin geht ihr zum Essen?«
    »In ein kleines Restaurant auf der linken Seite der Seine«, antwortete sie Madge.
    Erinnerungen an den Abend damals mit Tad in diesem verschwiegenen Lokal stiegen in ihr hoch. Einer der Musiker war so lange immer wieder um ihren Tisch gestrichen, bis Tad ihm schließlich eine Dollarnote zusteckte und ihm begreiflich machte, er solle verschwinden.
    Ein Blitz erhellte die Hotelhalle, und gleich darauf gab es einen krachenden Donner. »Es wird schwierig, bei dem Wetter ein Taxi zu bekommen«, meinte Madge und lehnte sich in ihren Sessel zurück. »Hast du Tad nach dem Spiel schon gesehen?«
    »Nein.«
    »Chuck hat erzählt, dass sowohl Tad als auch Michael auf den Massagepritschen eingeschlafen seien.« Madge kicherte und schlug ihre Beine übereinander. »Ein französischer Fotoreporter hat dabei wohl die Fotos seines Lebens gemacht – zwei müde Helden nach dem Kampf.«
    »Tennisspieler sind eben auch nur Menschen«, meint ihr Mann trocken.
    »Aber solche Fotos werden ihrem Ruf als gestandene Athleten nicht gerade förderlich sein.«
    Amy lächelte und dachte daran, wie jung und verletzlich Tad aussah, wenn er schlief. Wenn die geschlossenen Lider das Feuer in seinen Augen verbargen, erinnerte er sie immer an einen kleinen Jungen, der erschöpft vom Spiel auf der Straße eingeschlafen war.
    »Sieh mal, ist das nicht Tads Schwester?«
    Amy drehte hastig den Kopf. Sie sah Jess und Mac durch die Hotelhalle gehen. »Ja.« Jess hatte sie ebenfalls gesehen, und nach einem kurzen Zögern griff sie den Arm ihres Mannes und führte ihn zu der kleinen Gruppe.
    »Hallo, Amy.«
    »Jess.« Es war Jess anzumerken, dass sie sich nicht ganz wohl in ihrer Haut fühlte. »Ich glaube, du kennst meinen Mann noch gar nicht. Mackenzie Derick, Lady Wickerton.«
    »Amy Wolfe«, verbesserte Amy und nahm Macs Hand. »Sind Sie mit Martin verwandt?«
    »Ja, er ist mein Onkel. Kennen Sie ihn?«
    Amy lächelte. »Ja, sehr gut sogar.« Sie stellte Mac den anderen vor, und er beobachtete sie dabei sehr genau. Kühl hatte seine Frau Amy genannt. Ja, oberflächlich betrachtet war sie das wohl, aber Mac spürte, dass darunter ein Vulkan brannte, der jederzeit ausbrechen konnte. Zum ersten Mal fragte er sich, ob Jess die Gefühle ihres Bruders wohl richtig eingeschätzt habe.
    »Sind Sie auch ein Tennis-Fan, Mr. Derick?«, wollte Amy wissen.
    »Nennen Sie mich doch bitte Mac«, bot er mit einem freundlichen Lächeln an. »Und was Ihre Frage betrifft – nein, ich bin kein Tennis-Fan. Sehr zum Leidwesen meines Onkels übrigens.«
    Amy lachte. »Martin soll sich damit zufrieden geben, dass er Tad hat.« Dann wandte sie sich Jess zu, die steif neben Madge Platz genommen hatte. »Wie geht es deiner Mutter?«
    »Danke, gut.« Sie wich Amys Blick nicht aus, aber ihre Finger spielten nervös mit dem Stoff ihres Kleides. »Pete ist bei ihr.«
    »Pete?«
    »Unser Sohn.«
    Amy zuckte zusammen. Mac sah, dass die Knöchel ihrer Finger plötzlich weiß wurden, so fest umklammerte sie die Armlehne des Sessels. »Ich wusste gar nicht, dass du ein Baby bekommen hast. Ada ist bestimmt wahnsinnig stolz. Wie alt ist er?«
    »Vierzehn Monate.« Als Jess von ihrem Sohn sprechen konnte, überwand sie ihre anfängliche Nervosität sehr schnell. Sie griff in ihre Tasche. »Mom sagt, dass er Tad sehr ähnlich sehe.« Damit zog sie ein Foto hervor und reichte es Amy. Es blieb Amy nichts anderes übrig, als es auch zu nehmen.
    Das Baby hatte dichtes dunkles Haar, wie das seiner Mutter – und das von Tad. »Ein sehr hübsches Baby«, hörte Amy sich sagen und wunderte sich, wieso ihre Stimme so ruhig klang, während in ihr alles in Aufruhr war. »Du musst sehr stolz auf deinen Sohn sein.«
    »Jess meint, er solle wenigstens zwölf sein, wenn er sich zum ersten Mal um das Amt des Präsidenten bewirbt.«
    Amy lächelte, aber Mac stellte sofort fest, dass das Lächeln

Weitere Kostenlose Bücher