Spiel um Sieg und Liebe
ich sagen muss, dass ich drauf und dran war, zu gehen, als ich hörte, dass nach deiner Meinung niemand Starbuck schlagen kann. Und was ist mit mir? Weißt du etwa nicht, dass man vor Kurzem sogar einen Schläger nach mir benannt hat?«
Lachend legte Amy einen Arm um seine Taille. »Chuck, entschuldige bitte. Wie konnte ich dich vergessen?«
Er legte ihr beide Hände auf die Schultern und wurde plötzlich ganz ernst. »Amy, weißt du eigentlich, dass ich dich lange nicht so strahlend erlebt habe?«
»Danke, Chuck. Ich fühle mich auch sehr gut, und ich bin glücklich.«
»Das sieht man.« Er zögerte, aber dann sprach er doch weiter. »Hör mal, Amy, ich weiß nicht, was damals zwischen Tad und dir vorgefallen ist, aber …«
»Chuck …« Amy fasste nach seinen Armen. Sie wollte nicht, dass er weitersprach.
»Aber ich hoffe sehr, dass es diesmal klappt mit euch beiden«, fuhr Chuck fort.
Für einen Moment schloss Amy die Augen. »Ich auch«, sagte sie leise und sah ihn dann wieder an. »Ich auch, Chuck.«
»Ich hab dich nur gebeten, ein Auge auf sie zu haben«, sagte Tad plötzlich. »Von Anfassen hab ich nichts gesagt.«
»Oh, verflixt!« Chuck blickte sich um, und über sein Gesicht ging ein breites Lächeln. »Sei nicht so selbstsüchtig, Tad. Noch hab ich Amy ja gar nicht gefragt, ob sie heute Abend mit mir essen geht. Wie wär’s mit Hummer und Champagner, Amy?«
Lachend gab sie ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. »Tut mir leid, Chuck, aber ich habe bereits ein Angebot für Pizza und billigen Landwein.«
»Ich hab einfach kein Glück«, seufzte Chuck und ließ sie los. »Ich brauch morgen einen Trainingspartner«, wandte er sich an Tad.
»Okay.«
»Um sechs auf Platz drei?«
»Wenn du mich anschließend zum Kaffee einlädst.«
»Das muss ich mir noch überlegen.« Chuck lachte und verschwand.
Für einen Augenblick standen Tad und Amy schweigend voreinander. Das geschah häufiger in den letzten Tagen, seit sie wieder zurück in den Staaten waren. Sie merkten es beide, aber keiner sprach darüber. Die Saison ging bald zu Ende, und damit kam der Zeitpunkt immer näher, wo sie über die Vergangenheit sprechen mussten.
»Wie ist es gelaufen?«, unterbrach Tad schließlich das Schweigen.
»Gut.« Amy beugte sich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Der Leibwächter wäre nicht nötig gewesen.«
»Ich weiß doch, wie du dich bei Pressekonferenzen fühlst.«
»So? Wie denn?«
»Nun …« Tad strich sich mit beiden Händen durch die Haare. »Unsicher wäre vielleicht das richtige Wort.«
Lachend nahm Amy seine Hand und zog ihn mit sich. »Das war einmal, Tad. Ich bin froh, dass ich die Sache heute lockerer angehen kann. Ein Problem gab es allerdings.«
»Welches?«
»Ich hatte Angst, dass mein Magen zu laut knurren würde«, meinte sie und sah ihn lächelnd an. »Hat da nicht jemand was von Pizza gesagt?«
»Ja – und von billigem Landwein.«
»Na dann … auf zu Pizza und Wein.«
Zwanzig Minuten später saßen sie an einem kleinen Tisch. Es roch nach Gewürzen und frisch gebackenen Pizzas. Aus der altmodischen Musikbox in der Ecke dröhnten die neuesten Songs mit einer solchen Lautstärke, dass Amy sich über den Tisch beugen musste, damit Tad sie verstehen konnte.
»Ich muss sagen, du verstehst es, eine Frau zu verwöhnen.«
»Wart nur ab, das ist erst der Anfang. Morgen Abend führe ich dich in einen Schnellimbiss mit köstlichen Hamburgern und einem kleinen Päckchen Ketchup – ganz für dich allein.«
Um ihre Mundwinkel zuckte es verdächtig. Tad beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss.
»Möchten Sie bestellen?«, unterbrach sie die Serviererin.
»Pizza und eine Flasche Chianti«, sagte Tad, ohne sie dabei anzusehen. Dann küsste er Amy wieder.
»Klein, mittel oder groß?«
»Klein, mittel oder groß was?«
»Die Pizza«, wiederholte die Serviererin ungeduldig.
»Mittel genügt.« Diesmal wandte er den Kopf und sah die junge Frau mit einem strahlenden Lächeln an, das seine Wirkung nicht verfehlte.
»Danke«, sagte sie, und diesmal klang ihre Stimme nicht mehr ungeduldig.
Tad beugte sich wieder zu Amy, um die Musik zu übertönen. »Welche Fragen haben sie dir denn gestellt?«
»Nur die üblichen. Übrigens wussten sie die Sache mit dem Modemagazin schon.«
»Wirst du es tun?« »Ich weiß noch nicht. Spaß würde es sicherlich machen, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es dem Ruf des Damentennis schaden würde, wenn von mir eine Fotoserie in einem
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