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Spiel ums Glueck

Titel: Spiel ums Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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arbeiten, und man braucht natürlich ein wenig Glück, Mylady. In meiner Branche läuft es ähnlich wie in anderen. “ Carew hat offenbar gründlich recherchiert, dachte er, und genau das werde ich auch tun. Er würde alles über die Abstammung der jungen Dame und die Beziehungen und Verbindungen ihrer Familie in Erfahrung bringen. „Der Handel mit Zucker ist selbst in den besten Zeiten ein gefährliches Wagnis.“
    Mit bedeutungsvoller Miene sann die ältere Dame über Richards Worte nach. „Doch Sie gehören zu jenen, denen das Glück hold ist, nicht wahr, Mr Blackley?“
    „Das mag sein, Mylady, aber ich habe auch hart gearbeitet wie jeder erfolgreiche Mann.“
    Die Marchioness lächelte zufrieden. „Sie sind zu bescheiden, Sir. Wenn es so einfach wäre, würde jedermann eine Zuckerrohrplantage besitzen.“
    „Zucker“, hauchte Lady Anne. „Oh, Mr Blackley, ich liebe Zucker!“
    Richard zwang sich zu einem Lächeln. „Ich mag Zucker ebenfalls“, erwiderte er galant. „Er ist so ... so süß.“ „Zucker, Zucker.“ Die junge Dame seufzte, wobei sie erneut halb die Augen schloss. „Wie glücklich Sie sich schätzen können, dass Sie diese Köstlichkeit in Hülle und Fülle zur Verfügung haben, wann immer Ihnen der Sinn danach steht.“
    „Nun, er fällt nicht einfach wie Schnee vom Himmel, Lady Anne“, erwiderte er freundlich. „Bevor Sie ihn in den Tee löffeln können, muss er erst einmal aus dem Zuckerrohr gewonnen werden.“
    „Ach, ich muss gar nicht wissen, wie das geht, weil Sie sich ja auskennen. Diese Dinge sollten Ihnen überlassen bleiben.“ Sie klatschte in die Hände, als applaudierte sie ihm zu seinem Zucker. „Sie sind ja so klug, Mr Blackley, genau, wie mein Bruder es mir angekündigt hat.“
    „Ah, auch in diesem Punkt ist Glück im Spiel“, spielte er ihre Schmeichelei herunter, die ihm insgeheim unangenehm war. Cassia hätte ihn geradewegs ausgelacht, und er hätte sich von ihrem Lachen anstecken lassen. „Es muss nur einmal ein Hurrikan über der Plantage wüten, und die Ernte ist dahin. Dann sind Sie ruiniert.“
    „Wie tapfer Sie sind, Mr Blackley! Mir würde es an Courage fehlen, an einem solch gefährlichen Ort zu leben. “ Lady Anne lächelte entzückend, doch sie tat es mit geschlossenen Lippen. Richard drängte sich unwillkürlich die Frage auf, ob der famose Zucker womöglich bereits seinen Tribut gefordert und ihre Zähne unansehnlich braun gefärbt hatte.
    Allerdings war sie die Tochter eines Peers, eines einflussreichen Peers, der sehr oft Ansprachen im Oberhaus hielt. Gelegenheiten wie diese ergaben sich nicht jeden Tag, und selbst Richards Empfehlungsbriefe hätten ihm keinen Zugang zu einer Familie wie den Stanhopes ermöglicht. Er räusperte sich und fuhr tapfer mit der Konversation fort.
    „Ich fürchte, ich habe meine Plantagen auf Barbados verlassen, um mich wieder in England anzusiedeln. Mein neues Heim ist Greenwood Hall - oder besser, mein altes Heim. Man sagt, dass bereits im Mittelalter die Könige zur Falkenjagd dort zu Gast waren. Das Gut liegt in Hampshire, nicht weit von London entfernt, und es ist das reizendste Fleckchen Erde, das man sich vorstellen kann.“
    Richard hatte weder gelogen noch übertrieben. Wenn das Haus erst einmal rundum erneuert war, würde es ein sehr ansehnlicher Landsitz, auf den er stolz sein konnte.
    „Oh, wie herrlich das klingt!“, äußerte Lady Denby entzückt. „Es geht nichts über ein altehrwürdiges Anwesen, das seit Jahrhunderten im Besitz der Familie ist!“
    Bevor Richard antworten konnte, wandte die Marchioness sich ihrem Sohn zu. „George, wir sollten hinfahren. Ein Ausflug nach Hampshire kostet nicht viel Zeit. Wenn Greenwood Hall so zauberhaft ist, wie Mr Blackley sagt, kann ich mir nichts Angenehmeres vorstellen, als ein paar Tage dort zu verbringen.“
    „Mama, bitte.“ Dem armen Earl stieg das Blut ins Gesicht, und er mied Richards Blick. „Blackley möchte sicher nicht, dass du auf seinem Anwesen herumstöberst, ohne von ihm eingeladen worden zu sein.“
    „Die Wahrheit ist, Mylady, dass ich einige Verschönerungen an meinem Haus vornehmen lasse“, beeilte sich Richard zu erklären. Das Letzte, das er jetzt brauchte, war eine Marchioness, die seine einsturzgefährdeten Kamine und überwucherten Gärten in Augenschein nahm. Ein Blick auf das marode Gemäuer reichte, und er würde als Ehemann für ihre Tochter nicht länger infrage kommen. Cassia soll verflucht sein, dass sie sich weigert,

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