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Spiel ums Glueck

Titel: Spiel ums Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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fremd an diesem Ort. Obgleich er in geradezu anmaßender Weise von sich überzeugt war, schien er stets auf der Hut zu sein, selbst wenn er lächelte. Cassia fragte sich, ob er des Nachts genug entspannen konnte, um erholsamen Schlaf zu finden.
    „Wenn er nicht dein Mr Blackley ist, Cassia“, neckte Amariah sie, „weshalb betrachtest du ihn wie eine Katze die Maus?“
    Cassia errötete, hielt jedoch dem Blick der Schwester stand. „Ich möchte meinen, dass ich wohl eher die Maus bin und er der Kater ist, und zwar ein großer und sehr hungriger Kater.“
    „Ein sehr großer Kater“, bestätigte Amariah belustigt, „mit sehr weißen Zähnen.“
    „Oh, ja.“ Cassia kniff entschlossen die Augen zusammen, während der Fächer in ihrer Hand hin und her wippte und sie verzweifelt versuchte, nicht an den herrlichen, sündhaften Kuss zu denken, den sie getauscht hatten. „Er erklärte mir, dass er stets bekommt, was er will, und da es mir lieber wäre, wenn er nicht auf die Idee käme, mich zu wollen, sollte ich vielleicht hier draußen bleiben in meinem sicheren, behaglichen Mauseloch und mich von seinen weißen Zähne fernhalten.“
    Amariah lachte leise. „Es ist klug von dir, Mr Blackley mit Vorsicht zu begegnen, Cassia, wie sämtlichen seiner Geschlechtsgenossen. Das müssen wir alle drei. Aber du brauchst dich nicht in einem Mäuseloch zu verkriechen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass er sich für Lord Carews Schwester interessiert.“
    „Für Lord Carews Schwester?“ Cassia klappte schwungvoll ihren Fächer zusammen. „Ihre Familie lässt es zu, dass sie einen Schurken wie Mr Blackley empfängt?“
    „Immerhin ein Schurke, dem man nachsagt, er sei reich wie Krösus“, erwiderte Amariah leichthin. „Gerüchte wollen wissen, dass der alte Marquess finanzielle Schwierigkeiten hat, und da würde ein gehäufter Löffel Zuckergeld von Mr Blackley sicherlich hilfreich sein. Es wäre die perfekte Verbindung, würde ich sagen.“
    „Mr Blackley hat mir verraten, dass er die Tochter eines Peers zu heiraten beabsichtigt“, erwiderte Cassia nachdenklich. Sie hatte ihn nicht wirklich ernst genommen in seinem Ansinnen und vor allem nicht damit gerechnet, dass er so rasch Erfolg haben würde. „Ist sie sehr hübsch?“
    „Nach Pratts Beurteilung nicht, obwohl ich nicht viel auf seinen Sinn für Schönheit gebe. Pratt meint, Lady Anne sei ein graues Mäuschen und habe bei ,Almack’s“ bislang nicht einen Verehrer für sich gewinnen können, der mit ihr tanzt.“ Cassias Augen weiteten sich vor Entsetzen. „Wie grausam. Die Arme!“ Sie sah wieder zur Terrassentür hinüber, doch Richard war inzwischen verschwunden. Sie hielt sich nicht für ein graues Mäuschen und vermutete, dass sie sich bei „Almack’s“ gut machen würde, wenn sie je eine Eintrittskarte für das Haus erhielte. Bedauerlicherweise konnte sie keinen Titel vorweisen, und am Ende war es das, was wirklich zählte. Sie erschauderte. „Komm, Amariah, lass uns hineingehen, ehe man uns vermisst.“
    Amariah warf ihr einen reumütigen Blick zu. „Cassia, ich muss dich um Vergebung bitten, dass ich dein Mr Blackley gesagt habe. Das hast du nicht verdient. Du bist ebenso pflichtbewusst wie Bethany und ich. Wir werden den Club gemeinsam zu einer der ersten Adressen der Stadt machen. Es war unrecht von mir anzudeuten, dass du unsere Arbeit gefährdest wegen eines reichen Plantagenbesitzers oder irgendeines anderen Mannes.“
    Cassia senkte verlegen die Lider und erwiderte leise: „Du musst dich nicht entschuldigen, nicht bei mir. Das sollten wir unter uns Schwestern niemals tun.“
    Amariah tätschelte ihr die Hand. „Es sei denn, es ist notwendig. Und in diesem Fall war es so. Jetzt gehen wir besser
    „Hast du jemals ans Heiraten gedacht, Amariah? Ich meine, nun, da wir ,Penny House haben?“
    Amariah zögerte. „Ich bin viel zu beschäftigt, um an eine Ehe zu denken, Cassia. Und ich dachte, du wärst das ebenfalls.“
    „An den meisten Tagen bin ich es auch.“ Sehnsüchtig sah Cassia noch einmal zur Tür hin, wo Richard gestanden hatte. Es war seine Schuld, dass sie über diese Dinge nachzudenken begann, und er hatte das unverschämte Glück, als Mann geboren zu sein, der die Freiheit besaß zu entscheiden, wann und mit wem er sich vermählen wollte. „Kommt dir all das hier nicht ab und zu seltsam vor, Amariah?“
    Die Schwester runzelte die Stirn. „Wieso sollte es mir seltsam Vorkommen, anderen zu helfen?“
    „Ich spreche nicht von

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