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Spiel ums Glueck

Titel: Spiel ums Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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wie Vater es sich gewünscht hätte“, fügte Cassia nachdenklich hinzu. Sie ahnte, wohin dieses Gespräch führte. „Können wir Mr Blackley nicht einfach sagen, dass es uns unmöglich ist, ihn auszuzahlen?“
    „Verzeihen Sie, Miss Cassia“, bemerkte Pratt mit kummervoller Miene, „aber wir müssen die Einsätze der Spieler akzeptieren, egal, wie hoch sie sind, selbst wenn sie die Hausbank zu sprengen drohen und den Club ruinieren würden.“
    Richard soll verdammt sein dafür, dass er unbedingt seinen Willen durchsetzen will, dachte Cassia entnervt. „Können wir als Besitzerinnen des Clubs Mr Walthrip die Annahme des von ihm gewünschten Einsatzes nicht einfach untersagen und Mr Blackley mitteilen, dass nur um Geld gespielt wird?“
    „Solange ,Penny House' nicht etabliert ist, dürfen wir uns derartige Freiheiten nicht erlauben“, erwiderte Amariah und stieß einen Seufzer aus. „Unsere Gäste würden diese Entscheidung unehrenhaft finden, und das Komitee würde einen solchen Schritt aufs Äußerste missbilligen. “
    „Dann habe ich wohl keine andere Wahl, als Mr Blackleys Angebot anzunehmen“, verkündete Cassia, wobei sie die Stuhllehne mit der unverletzten Hand so fest umklammerte, dass die Knöchel weiß hervortraten. „Oh, hol ihn der Teufel, dass er sich die Dinge zurechtbiegt, wie es ihm beliebt, um mich zu zwingen, seinem selbstsüchtigen Ansinnen zuzustimmen!“
    „Es tut mir leid, Cassia“, sagte Amariah zutiefst zerknirscht. „Wenn ich ihn doch nur gleich bei unserer Eröffnung hinausgeworfen und ihm den Eintritt ein für alle Mal untersagt hätte!“
    „Er hätte einen Weg gefunden, um wieder hineinzugelangen“, erwiderte Cassia mit finsterer Miene. „Er ist unverschämt gescheit und gehört zu jenen, derer man sich partout nicht entledigen kann.“
    „Vielleicht ist es gar nicht so schlimm“, bemerkte Bethany und trocknete sich die Hände an ihrer Schürze. „Mr Blackley scheint fest entschlossen, dich zu beschützen, wie wir vorhin erst gesehen haben. Weshalb also sollten wir seinem Wunsch nicht nachgeben? Unter Umständen ist es sogar das Beste für dich, London für eine Weile zu verlassen, bis die Angelegenheit mit Lord Bolton vergessen und deine Hand wieder geheilt ist.“
    „Ich gehöre aber zu euch, in den Club!“
    „Es ist ja lediglich für einen Monat, Cassia, einen kurzen
    Monat“, versuchte Amariah sie zu beruhigen. „Bethany und ich werden diese Zeit auch ohne dich auskommen. Du wirst sicher nicht leugnen, dass es dir Freude bereiten würde, sein Geld mit vollen Händen auszugeben und deinen Geschmack in jedem Winkel des Hauses zu verewigen.“
    Pratt nickte zustimmend und räusperte sich. „Immerhin besteht die Chance, dass es ganz anders kommt und Mr Blackley verliert, Miss Cassia. Beim Hasard gewinnt in der Regel die Bank.“
    „Das ist richtig“, stimmte Bethany ihm zu. „Wenn Mr Walthrip hinunterkommt, um seinen Tee zu trinken, berichtet er häufig von Gentlemen, die sich beim Hasardspiel übernommen haben.“
    Amariah legte Cassia den Arm um die Schultern. „Und bedenke, Schwester, wie viel Geld ,Penny House“ zu erwarten hat, wenn er verliert. Zwanzigtausend Pfund! “
    „Das würde ihm ganz recht geschehen.“ Cassia rümpfte die Nase. „Aber selbst wenn er gewinnt - bei der Renovierung von Greenwood Hall werde ich diejenige sein, die ihren Willen durchsetzt, nicht er! “
    „Das wurde auch Zeit, du alter Fuchs“, murmelte Richard leise in sich hinein, als Pratt endlich in den Spielsalon zurückkehrte. Mit undurchdringlicher Miene trat der Geschäftsführer zu Walthrip und flüsterte ihm etwas zu. Der Croupier sah kurz zu Richard hin, um sich dann wieder seinem Kollegen zuzuwenden und ihm zu antworten. Es herrschte gespannte Stille im Raum, sodass man das Getuschel der beiden Männer hörte, ohne indes verstehen zu können, was sie sagten.
    Walthrip straffte die Schultern und wandte sich Richard zu. „Das Haus akzeptiert Ihren Einsatz, Sir“, verkündete er feierlich. „Setzen Sie das Spiel fort.“
    Richard nickte und ignorierte die zweideutigen Kommentare der Anwesenden. „Möchte Miss Penny uns nicht als Zuschauerin beiwohnen?“, fragte er herausfordernd. „Sie wäre mir sehr willkommen. Sicherlich können die Regeln, die es einer Dame verbieten, in diesem Spielsalon zu verweilen, anlässlich der besonderen Umstände einmal außer Kraft gesetzt werden. “
    „Nein, Sir“, beschied Pratt ihn knapp. „Miss Penny ist nicht daran

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