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Spiel ums Glueck

Titel: Spiel ums Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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beschaffen ist, kämen sie kein zweites Mal.“
    Nicht ohne eine gewisse Genugtuung zu verspüren, stellte Cassia sich vor ihrem geistigen Auge vor, wie seine erlauchten Gäste die Räumlichkeiten mit abschätzigen Blicken begutachteten. „Weshalb beauftragen Sie nicht Mr Nash oder irgendeinen anderen berühmten Architekten? Von sachverständigen Raumausstattern wimmelt es in London.“
    „Ja, aber die besten sind zu beschäftigt, um einen neuen Auftrag anzunehmen“, erklärte Richard, „und ich kann nicht länger warten. Außerdem sind Sie meine erste Wahl, Cassia. Ich brauche mich hier nur umsehen, um mich in meiner Auffassung bestätigt zu finden.“
    Sie seufzte. „Es hat sich nichts geändert, Mr Blackley. Ich kann Ihrem Wunsch nicht nachkommen ... aus den bereits genannten Gründen.“
    Er nickte, als habe sie ihm zugestimmt. „Sagen Sie mir einen Preis, Mädchen. Es ist mir gleich, um welche Summe es sich handelt, morgen früh erhalten Sie das Geld. Ich vertraue Ihnen, müssen Sie wissen. Sie können in meinem Haus schalten und walten, wie es Ihnen beliebt. Ich weiß, dass ich begeistert sein werde von Ihrer Arbeit.“
    „Ich sage Nein, Mr Blackley. Mein Platz ist hier, nicht in Greenwood. Ich kann nicht verstehen, weshalb es so verflixt wichtig für Sie ist, dass ausgerechnet ich Ihr Anwesen umgestalte.“
    „Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, bleibe ich dabei, koste es, was es wolle.“ Er rieb sich die Fingerknöchel und setzte eine so entschlossene Miene auf, dass Cassia sich fürchtete. „Was wäre, wenn ich Ihnen für ein Wohltätigkeitsprojekt Ihrer Wahl eine Schenkung machte?“
    „Ich nehme kein Geld von Ihnen“, erwiderte sie und versuchte, ebenso entschlossen auszusehen wie er. „Wir verteilen die Einnahmen, die wir in ,Penny House erzielen, und nur diese. Wenn das alles ist, Mr Blackley, dann möchten Sie mich nun bitte entschuldigen, damit ich mich um meine anderen Gäste kümmern kann.“
    Er verneigte sich und lächelte sie siegessicher an. „Ich gebe niemals auf, Cassia.“
    „Das erwähnten Sie ja bereits, Mr Blackley“, bemerkte sie, und ohne sein Lächeln zu erwidern, wandte sie sich dann um. „Dieses Mal, denke ich, haben Sie es mit jemandem auf genommen, der Ihnen in puncto Willensstärke ebenbürtig ist.“

7. Kapitel
    Zwanzigtausend Pfund an das Haus, Sir.“ Walthrips Stimme übertönte das aufgeregte Gemurmel am Tisch und brachte das Publikum zum Schweigen. „Und wenn Sie gewinnen, Sir?“
    Richard lehnte sich in den Stuhl zurück und sah den Croupier gelassen an. Nach dem Gespräch mit Cassia hatte er sein Vorhaben, sie nach Greenwood zu bringen, erst recht nicht aufgegeben. Bei einem Glas vorzüglichen Portweins war ihm der rettende Gedanke gekommen: Er würde einen Trick anwenden, um am Ende doch seinen Willen durchzusetzen. „Wenn ich gewinne“, verkündete er und überlegte genau, was er dem Mann antwortete, „wünsche ich mir vom Hause für einen Monat die Dienste von Miss Cassia Penny -einzig und allein zu dem Zweck, dass sie mir das Interieur von Greenwood Hill nach modernsten Gesichtspunkten umgestaltet. “
    Begeisterte Ausrufe erfüllten ebenso den Raum wie Flüche und Gelächter, bis Walthrip die Hand hob. „Sie wünschen sich die Dame des Hauses als Ihren Spieleinsatz, Sir?“ „Nicht die Dame“, erklärte Richard. „Mein Wunsch ist nicht im Geringsten anzüglich gemeint. Und dies bin ich bereit, Miss Penny gegenüber feierlich zu schwören - in jeder Form, die sie will. Ich möchte lediglich ihr gestalterisches Talent in Anspruch nehmen, das sie mit der Ausstattung dieses Clubs unter Beweis gestellt hat.“
    „Ihr Talent!“, rief der Gentleman neben ihm amüsiert aus.
    „Sie sind ein schlitzohriger Glückspilz, Blackley. Ich wünschte mir auch, die Talente dieser Dame in Anspruch nehmen zu dürfen.“
    Richard überhörte die Bemerkung und das sich anschließende Gelächter und sah erwartungsvoll zu dem Croupier hinüber.
    „Höchst ungewöhnlich, Sir, höchst ungewöhnlich.“ Walthrip schlug mit dem Ende seiner Geldharke auf den Tisch, um einen Lakai zu sich zu zitieren. „Geh nach unten, Junge. Sag Mr Pratt, er soll unverzüglich zu mir kommen.“
    Kaum hatte der Lakai sich in Bewegung gesetzt, wandte der Croupier sich wieder an Richard. Er schien die Unterbrechung des Spiels äußerst lästig zu finden. „Wir müssen kurz pausieren, Sir, bis eine Entscheidung getroffen ist. “
    Richard nickte zufrieden. Jetzt musste er nur

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