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Spiel ums Glueck

Titel: Spiel ums Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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darauf sind, Richard, vielleicht mehr, als Sie selbst es wollen.“
    „Nein, Sie können es sich nicht vorstellen, Cassia“, widersprach er, während er aus der Wanne stieg. „Die alte Hütte auf Barbados, das Rattenloch, in dem ich geboren wurde, selbst die Suite im ,Clarendon zählen nicht; aber mit diesem Anwesen ist es anders. Dieses Haus ist mein Heim, Mädchen, jede kaputte Dachschindel und jede eingerissene Mauer eingeschlossen. Ich habe es sofort gespürt, als ich das erste Mal hier war. Greenwood Hall ist der Ort, an den ich gehöre. “
    „Deshalb möchte ich ja auch, dass alles perfekt wird, Richard - gleichgültig, ob es dreißig Tage dauert oder hundert!“, verkündete sie leidenschaftlich. „Ich möchte Ihnen zu einem wunderschönen Zuhause verhelfen! Ich werde es nicht dulden, dass Lady Stanhope oder Lord Bolton hinter Ihrem Rücken über Sie lachen oder flüstern, Ihr Haus sei gewöhnlich oder schlicht. Jedes Detail muss stimmen, das wünsche ich mir für Sie!“
    „Warum?“ Er ergriff ihren Arm und zwang sie, sich zu ihm umzudrehen und ihn anzusehen. „Warum zum Teufel liegt Ihnen so viel daran?“
    „Warum?“ Unwillkürlich senkte sie den Blick, um festzustellen, dass er sich das Handtuch lose um die Hüfte geschlungen hatte und es jetzt mit einer Hand zusammenraffte, damit es nicht rutschte. Auf seiner entblößten Brust schimmerten Wassertropfen, und über den Schultern kräuselten sich seine schwarzen Haare. Niemals zuvor war sie einem Mann - einem nackten Mann - so nahe gekommen. Er erinnerte sie an Adam, bevor er aus dem Garten Eden vertrieben worden war; von seiner Schönheit so eingenommen und überwältigt, schloss sie für einen kurzen Moment die Augen und versuchte sich seinem Griff zu entwinden. Ri-chard indes ließ sie nicht gehen.
    „Ich habe zuerst gefragt“, brummte er.
    Zerstreut ob des Anblicks, der sich ihr bot, hatte sie schlicht vergessen, was sie gefragt worden war. Sie zwang sich, ihm in die Augen zu blicken, um nachzudenken. „Ich werde Sie nicht noch einmal küssen, auf gar keinen Fall“, platzte es aus ihr heraus.
    „Und ich werde es erst gar nicht versuchen“, erwiderte er, während er sich so nahe zu ihr vorbeugte, dass winzige Wassertropfen von seinem Hals und seinen Locken auf sie fielen.
    Wütend wischte Cassia sich einen Tropfen von der Wange. „Gehen Sie weg, Richard, Sie machen mich nass.“
    Er hob eine Braue und sah sie in einer Weise an, die sie begreifen ließ, dass sie etwas gesagt hatte, was sie nicht hätte sagen sollen. „Es ist nur Wasser, Mädchen.“
    Weshalb habe ich solch ein heftiges Herzklopfen, fragte sie sich besorgt. „Das weiß ich, aber ich möchte trotzdem nicht nass werden.“
    Er rührte sich nicht, und seine Hand umfing ihren Oberarm noch immer. „Also, weshalb interessiert es Sie so, was aus meinem Haus wird?“
    „Weil ich eine Abmachung einzuhalten habe“, versetzte sie erleichtert darüber, dass er sie erinnert hatte. „Weil ich stets mein Bestes gebe, egal, um was es dabei geht.“
    Er sah sie so eindringlich an, dass sie errötete. „Ist das alles?“
    Sie seufzte und entschied, dass es nicht von Bedeutung war, wenn sie ein wenig mehr verriet. „Vielleicht liegt mir auch deshalb so viel daran, weil ich keine junge Dame von Stand bin wie Lady Anne und ich ihr und ihrer Mutter beweisen will, dass mein Geschmack ebenso vortrefflich ist wie ihrer. “
    Sein Lächeln wurde breiter. „Das ist der Sinn des ganzen Unterfangens, Mädchen.“
    „Ich bin genauso gut wie sie“, verkündete sie stolz. „Vielleicht sogar besser. Und das gilt für Sie genauso, Richard.“
    „Das weiß ich.“ Sein Lächeln wurde schelmisch, und er schüttelte leicht den Kopf. „Wir werden es ihnen zeigen, nicht wahr, Mädchen?“
    Sie erwiderte sein Lächeln. „Ich werde ein Vermögen brauchen, um Ihr Haus in dreißig Tagen in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.“
    „Nur zu.“ Er verneigte sich tief, wobei ihm das Handtuch fast von der Hüfte rutschte. „Wenn Sie bereit sind, das alles für mich zu tun, Mädchen, wie könnte ich mich da weigern?“
    Ihr Lächeln verblasste. Tue ich es wirklich für ihn? fragte sie sich entsetzt, denn was sie zu ihrer Handlungsweise veranlasste, begriff sie erst jetzt. Hatte sie sich nicht geschworen, nicht noch einmal auf seine charmante Art hereinzufallen und sein Interesse an ihr, vielleicht auch seine Bewunderung, mit tieferen Gefühlen zu verwechseln - mit Liebe?
    „Sie können sich nicht

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