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Spiel ums Glueck

Titel: Spiel ums Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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während er beschützend den Arm um sie legte. Sie hatten die Decke an einem flachen Abhang ausgebreitet, wo das Gras besonders üppig und hoch wuchs und weiße Wildblumen im lauen Wind hin und her wogten.
    „Ich kann das Haus von hier aus sehen“, sagte sie und musste wie ein Schulmädchen kichern ob dieser überflüssigen Beobachtung. „Und du?“
    „Lediglich das Dach und die Schornsteine“, erwiderte er. „Ich sehe lieber dich an, muss ich gestehen.“
    Sie seufzte glücklich. „Die Schornsteine funktionieren jetzt viel besser, und das Dach ist erneuert und dicht. Dieser Details sicher zu sein sollte dir auch gefallen.“
    „Nicht jetzt. Nur dir fällt es zu dieser Stunde ein, über derart unromantische Dinge zu sprechen.“
    Cassia griff nach seiner Hand und hob sie zum Kuss an die Lippen. „Du solltest einen großen Ball geben. Du solltest alle deine Nachbarn hinzubitten und deine engsten Freunde aus London. “
    Er gähnte. „Ich habe keine Freunde in London. Keine, die ich nach Greenwood Hall einladen würde.“
    „Du kennst doch Lady Anne und ihre Familie.“ Nun hatte sie es ausgesprochen, und kaum dass sie den Namen in den Mund genommen hatte, verflüchtigte sich die Freude, in seinen Armen zu liegen. Sie wussten beide, dass ihre Zeit bald um war. „Du hast sie bereits hierher eingeladen.“
    „Du hast sie eingeladen, wenn du dich bitte daran erinnern willst“, sagte er und schloss die Augen. „Durch Carew. Nicht ich.“
    „Weil du mir erzählt hast, dass du es so wünschst!“ Sie setzte sich auf und schlang die Arme um ihre angezogenen Beine. „Wenn du Lady Anne nicht heiraten willst, dann tue es nicht. Die Welt wird sich weiterdrehen. Aber du kannst nicht auch künftig verkünden, dass du die Vermählung wünschst, und dich dann so verhalten, als würdest du ganz andere Ziele verfolgen. Das ist ihr gegenüber ungerecht.“ Oder mir gegenüber, dachte sie und legte versonnen den Kopf auf die Knie.
    „Du nimmst schon wieder für sie Partei, Mädchen“, bemerkte er, ohne die Augen zu öffnen.
    „Ich nehme für niemanden Partei.“
    „Nein?“ Er seufzte. „Vielleicht ist es einfach so, dass ich
    sie im Moment nicht heiraten möchte. Vielleicht brauche ich noch ein wenig mehr Zeit, um darüber nachzudenken.“ Cassia antwortete nicht. Wie konnte sie auch, ohne etwas zu äußern, das sie bereuen würde?
    Richard streckte die Hand aus, um ihre Hüfte zu streicheln. „Komm her, Mädchen. Bitte.“
    Sie seufzte und sah ihm in die Augen.
    „Ist es dir vielleicht in den Sinn gekommen, dass ich Lady Anne nicht hierhaben will, weil dies unweigerlich bedeutet, dass du für immer gehst?“, fragte er mit sanfter Stimme. „Ich will, dass du bei mir bleibst, Mädchen. Hier bei mir in Greenwood Hall. “
    „Du weißt, dass das nicht geht, Richard“, erwiderte sie so entschlossen wie irgend möglich. „Ich gehöre zu meinen Schwestern. Wenn die Arbeit in deinem Haus erledigt ist, habe ich keinen Vorwand mehr, länger fortzubleiben.“
    „Das Haus wird nie fertig werden“, gab er mit einem schwachen Lächeln zu bedenken. „Es wird immer etwas geben, das verbesserungswürdig ist. Mich, zum Beispiel.“ „Nicht, Richard“, flüsterte sie. „Bitte.“
    Er setzte sich ebenfalls auf und wühlte in dem Picknickkorb herum, in dem der Wein gelegen hatte. Als er fündig geworden war, reichte er Cassia eine flache Schachtel.
    „Was ist das?“, wollte sie wissen, obwohl sie ahnte, um was es sich handelte. Selbst Mädchen, die in einem Pfarrhaus aufwuchsen, wussten, was in samtenen oder ledernen Etuis wie diesem verschenkt wurde.
    „Dü wirst schon selbst herausfinden müssen, was es ist.“ Gespannt beobachtete er, wie sie zögerlich den Messingverschluss aufschnappen ließ. „Nur zu. Es ist nichts, was dir entgegenspringen und dich beißen wird.“
    „Wie beruhigend.“ Sie zauderte noch immer, denn sie wusste, dass in dem Moment, da sie das Kästchen geöffnet hatte, zwischen ihnen nichts mehr so sein würde wie zuvor. „Dann sieh hinein, Mädchen“, forderte er sie ungeduldig auf. Cassia klappte nun den Deckel hoch und erstarrte. Das
    Amethystcollier, das ihr aus seinem schwarzen Samtbett entgegenfunkelte, war erlesen schön, eine solch kunstvolle Goldschmiedearbeit hatte sie nie zuvor in ihrem Leben gesehen.
    „Ich habe die Kette eigens für dich anfertigen lassen“, verkündete er stolz. „Die Sterne und Diamanten sollen dich an die Sterne über meinem Bett erinnern. Ich schenke sie

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