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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Gino. «Aber ich glaub nicht daran.
Du weißt doch, wie es läuft. Keiner kommt auf die Idee,
dass es ausgerechnet ihn erwischt. Immer trifft es jemand anderen.
Die Leute hören sich die Nachrichten an und verhalten sich
vorsichtig ­ werfen einen Blick auf den Rücksitz, bevor
sie ins Auto steigen, gehen vielleicht zusammen mit einem Freund
einkaufen statt allein-, aber in den Nachrichten wird auch
über unsere Präsenz vor Ort berichtet, wohlgemerkt, und
das hat zur Folge, dass sich viele Leute sicherer fühlen, als
sie sollten, und trotzdem die Mall besuchen. Über
hunderttausend Menschen tauchen da jeden Tag auf, und wenn die
Hälfte von ihnen beschließt, zu Hause zu bleiben,
bleiben immer noch fünfzigtausend, unter denen der Killer sich
sein Opfer aussuchen kann.» Einen Moment herrschte Schweigen,
und dann wiederholte Sergeant Freedman den Vorschlag, den er am Tag
zuvor auch schon präsentiert hatte: «Den ganzen Laden
einfach dicht machen.»
    «Genau, Mann,
ja», stimmte Johnny McLaren sofort zu.
    «Da gibt's doch
wohl keine Diskussion, oder? Den Laden dicht machen ­ keine
Kunden bedeutet keine Kunden, die ermordet werden können. Was
spricht dagegen?» Gino schüttelte den Kopf. «Ich
sag dir, was dagegen spricht.
    Was wollt ihr denn
machen? Den Laden bis in alle Ewigkeit schließen? Was erstens
illegal wäre und zweitens die Wirtschaft des gesamten
Bundesstaates ins Trudeln bringen könnte, und dann drittens:
Was soll den Kerl denn hindern, einfach zu warten, bis wir das
Shopping-Center wieder öffnen?»
    «Also machen wir
es so lange dicht, bis wir ihn geschnappt haben», schlug
Freedman vor. Magozzi sagte besonnen: «Bis jetzt besteht
unsere einzige Möglichkeit, den Typen zu schnappen, darin,
alle Orte zu überwachen, von denen wir wissen, dass er dort
zuschlagen will. Wenn wir die Mall schließen, ist die Chance
vertan.»
    «Und was ist,
wenn er uns durch die Lappen geht?» McLaren blieb standhaft.
«Du hast selbst gesagt, dass wir keine Möglichkeit
haben, die Parkdecks lückenlos zu überwachen.
    Und wenn er uns dann
tatsächlich entwischt? Und wenn jemand stirbt, weil wir das
verdammte Shopping-Center nicht geschlossen
haben?»
    «Was wäre,
wenn wir es für ein paar Tage schließen?», fragte
Langer. «Wir könnten alle unsere Leute zur
Tür-zu-Tür-Befragung wegen der Registrierungsliste
einsetzen und ihn auf die Weise schnappen, aber vielleicht haben
wir auch Glück bei Steamboat Parker's oder im Busbahnhof. Kann
ja sein, dass ihn jemand gesehen hat …»
    «Kann aber auch
sein, dass nicht», sagte Magozzi. «Und vielleicht steht
er ja auch gar nicht auf dieser Liste. Vielleicht hat er sich durch
eine Hintertür Zugang zu dem Spiel verschafft, die nicht
einmal die Leute von Monkeewrench finden. Was dann?» Chief
Malcherson stand so abrupt auf, dass er beinahe seinen Stuhl
umgestoßen hätte. «Wäre das
möglich?» Magozzi zuckte mit den Achseln. «Alles
ist möglich. Die Freaks bei Monkeewrench bestreiten das zwar
und sagen, dass sich niemand je in ihre Site hacken könnte,
aber wenn Sie sich erinnern, haben das auch die Jungs von der CIA
gesagt, bevor dieser dreizehnjährige Hacker ihre Geheimdateien
runtergeladen hat.» Aus Malchersons gerötetem Gesicht
schien alle Farbe zu weichen. «Sie sagten, kein Spieler sei
über Mord Nummer sieben hinausgekommen», flüsterte
er.
    «Wenn er sich
einen Backdoor-Zugang verschafft hat, kennt er aber alle
zwanzig.»
    «Guter
Gott.» Malcherson sank in seinen Stuhl
zurück.
    «Zumindest haben
wir es hier mit einem konkreten Schauplatz zu tun», warf Gino
ein. «Danach wird es viel schlimmer. Das nächste
Mordopfer ist ein Lehrer im Klassenzimmer. Wissen Sie, wie viele
Lehrer es allein in den Twin Cities gibt? Was sollen wir da tun?
Sämtliche Schulen überwachen, ein Cop pro Schule? Wir
haben im ganzen verdammten Land nicht genügend Cops, um eine
solche Aufgabe zu leisten. Und dann möchte ich euch sagen,
wenn wir tatsächlich die Mall of America schließen
lassen, um eine Person zu retten, die dort einkaufen wollte, dann
müssen wir wohl verdammt nochmal auch sämtliche Schulen
im Bundesstaat schließen, um einen Lehrer zu retten. Gar
nicht zu reden davon, dass dem Erstklässler Johnny Soundso
unbedingt die traumatische Erfahrung erspart bleiben sollte, Zeuge
zu werden, wie die Hirnmasse seines Lehrers auf die Wandtafel
spritzt …»
    «Gino
…», versuchte Magozzi zu unterbrechen, aber Gino war
in Fahrt und vergaß alles um sich herum. Seine Stimme

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