Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
Vom Netzwerk:
wurde
höher und höher, lauter und lauter, seine Fäuste
waren geballt, sein Gesicht hochrot.
    «…
jedenfalls gibt es da irgend so einen verschissenen Irren, der die
ganze Stadt lahm legt, denn nach dem Lehrer haben wir den Techniker
aus der Notaufnahme, und was machen wir dann? Stoppen wir alle
Krankenwagen? Ihnen ist doch wohl klar, was passieren würde,
wenn die alle in den Garagen blieben … ?» Ein lautes
Klopfen an der Tür hinter ihm schreckte Gino aus seiner
Tirade, und Magozzi vermutete, wenn sein Partner in diesem Moment
keinen Herzschlag bekam, würde er wohl niemals einen bekommen.
Er sah Gloria durch die Scheibe spähen, um sich zu
überzeugen, dass alles in Ordnung war, bevor sie die Tür
öffnete und eintrat. Gino blickte in ihr dunkles Gesicht, als
hätte er sie am liebsten auf der Stelle umgebracht.
    «Diese Leute von
Monkeewrench sind unten», sagte sie, «und machen schwer
Rabatz.» Gino ranzte sie an: «Dann stopf ihnen das
Maul, Gloria. Wir haben hier zu tun.»
    «Okay, aber ich
denke, ihr solltet wissen, dass diese Gracia Patricia
…»
    «MacBride?»
    «Genau die. Das
kleine schwarzhaarige Frettchen. Jedenfalls steht die jetzt vor der
Tür vom Presseraum. Und sagt, sie gibt euch fünf Minuten,
bevor sie reinmarschiert und redet.»
    «Worüber?»,
wollte Gino wissen.
    Gloria hob eine
mächtige Schulter und setzte dadurch auf eine fast schon
unanständige Weise die mächtigen braunen und
orangefarbenen Stoffbahnen in Bewegung, die ihren Körper
bedeckten.
    «Darüber,
wie diese Comic-Cops ­ und jetzt zitiere ich sie, wie ihr
hoffentlich versteht; also ich sag es nicht, sondern sie hat es
gesagt ­ hier oben auf ihren Ärschen sitzen und sich nicht
um die Leute scheren, mit denen sich der Mörder in Verbindung
gesetzt hat.» Magozzi hielt die Luft an. Wie alle anderen
auch. «Was?»
    « Das hat sie gesagt, aber mehr hat
sie auch nicht gesagt.
    Wollte nicht mit mir
reden. Nur mit euch beiden.»
    «Bring sie hier
rauf», knurrte Gino.
    «Alles klar.
Leo? Gino? Ein persönliches Wort auf dem Flur.» Damit
rauschte sie zur Tür hinaus.
    «Paff sie weg,
wenn du welche hast», sagte Magozzi und sprang von der
Tischkante. Dabei entnahm er Chief Malchersons entgeistertem
Gesichtsausdruck die Frage, ob tatsächlich jemand die
Frechheit besaß, in einem Regierungsgebäude zu rauchen.
Er und Gino folgten Gloria hinaus auf den Flur und schlossen die
Tür hinter sich.
    «Wollen Sie mir
sagen, wessen Fingerabdrücke auf diesem Ding hier waren,
Leo?» Sie tastete in den Falten ihres voluminösen
Kleides, fand Magozzis Handy und reichte es ihm.
    «Nein.»
    «Na ja, welchen
Felsbrocken auch immer Sie angehoben haben, der Drache ist
jedenfalls wach geworden. Wir haben einen Treffer bei den
Abdrücken, aber das FBI hält sich bedeckt. Kein Name,
kein gar nichts. Nancy drüben in Latents wollte sich bei ihnen
einschmeicheln, aber sie haben ihr nicht mehr verraten, als dass
sie nichts verraten dürften und an einer offenen Akte
arbeiteten. Aber jetzt kommt das Interessante. Sie wissen doch von
diesen Schlipsträgern im Büro des Chief? So ungefähr
drei Millisekunden nachdem ich den Anruf bekam, schlichen sie schon
betont lässig um meinen Schreibtisch herum und sagten:
‹Also so was, diese Fingerabdrücke, die Detective
Magozzi gestern Abend durch unser automatisches
Identifikationssystem geschickt hat? Na ja, jetzt haben wir
tatsächlich den Namen versiebt, der auf der Karte stand.
Würden Sie uns den vielleicht nochmal sagen?›»
Sie hielt inne, um angemessen entrüstet zu schnauben.
«Als würde ich auf so was reinfallen. Selbst wenn ich
etwas gewusst hätte, von mir hätten sie kein
Sterbenswörtchen gehört. Aber ich weiß ja leider
gar nichts», fügte sie spitz hinzu. Gloria hasste es,
nicht im Bilde zu sein.  
    Magozzi sah Gino an.
«Was meinst du?»
    «Es wird immer
seltsamer.»
    «Okay, Gloria,
Sie machen Folgendes. Sie sagen denen, dass wir die Akte unbedingt
sehen müssen. Sie sollen sie also faxen, und wir kommen dann
runter, um sie uns anzusehen, sobald wir hier oben fertig
sind.»
    «Das machen die
nie. Die halten doch die Akte unter Verschluss, wie ich Ihnen schon
sagte.»
    «Ich weiß.
Sagen Sie es ihnen trotzdem.»
    «Und wenn sie
sich weigern?»
    «Fick
sie», sagte Gino.
    Gloria funkelte ihn
erbost an. «Das müssen Sie selbst machen. Ich hab
höhere Ansprüche.» Sie drehte sich um und klapperte
den Flur entlang.
    Langer und Peterson
wollten gerade gehen, als Gino und Magozzi wieder den

Weitere Kostenlose Bücher