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Spielen: Roman (German Edition)

Spielen: Roman (German Edition)

Titel: Spielen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Ove Knausgård
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hatten, das aus Ausziehen, Duschen und Anziehen bestand, und wir uns in das wunderbar durchsichtige, kalte und nach Chlor riechende Wasser warfen. Das war es, was mir gefiel. Die Geräusche, die zwischen den Wänden widerhallten, die Dunkelheit hinter den Fenstern, die korallenschmuckähnlichen Abtrennungen zwischen den Bahnen, die Startblöcke, die heiße, halbstündige Dusche hinterher, wenn der Prozess umgekehrt wurde und wir zunächst blasse, dürre, fast nackte Jungen mit großen Köpfen waren, bis wir wieder vollständig angezogen im Winter standen, mit feuchten Haaren unter unseren Mützen, dem Geruch von Chlor auf der Haut und herrlich ermatteten Gliedern.
    Ich mochte auch das Gefühl, in mir selbst eingeschlossen zu sein, sobald ich Badekappe und Schwimmbrille anzog, vor allem bei den Wettkämpfen, bei denen ich außerdem eine Bahn für mich alleine hatte, die unter dem Startblock auf mich wartete, aber meistens waren die Gedanken, die mich in der astronautenhaften Einsamkeit des Schwimmens erwarteten, chaotisch und zuweilen auch panisch. Manchmal drang Wasser in die Schwimmbrille ein und schwappte ins Auge, so dass es brannte und ich nichts mehr sehen konnte, was die Reinheit meiner Gedanken natürlich störte. Manchmal schluckte ich Wasser, manchmal traf ich bei der Wende nicht die Wand, wodurch ich so außer Atem geriet, dass ich noch mehr Wasser schluckte. Außerdem sah ich, dass die Schwimmer in den Bahnen neben mir alle einen großen Vorsprung hatten, was mir gewissermaßen von der Stimme gesagt wurde, die sich vorgenommen hatte zu siegen und mit der ich mich häufig unterhielt. Aber selbst wenn dieser innere Dialog, der ziemlich ruhig geführt wurde, während ich schwamm und mich mächtig ins Zeug legte, so dass er von einem fast panischen Schimmern umhüllt war, ähnlich wie in einer Kommandozentrale tief unten in einem Bunker, in dem die Befehlshaber beherrscht diskutieren, während über ihren Köpfen die Kämpfe rasen, dazu führte, dass ich die Frequenz meiner Schwimmzüge erhöhte und es mir für Sekunden tatsächlich gelang, noch das Letzte aus mir herauszuholen, half es doch alles nichts, Geir war und blieb vor mir, und das erschien mir einfach unfassbar, ich war doch eigentlich besser als er, ich wusste doch so viel mehr als er, auch über den Siegeswillen. Trotzdem war er es, dessen Hand jetzt am Beckenrand anschlug, und ich, der … … … … … … … … … … … … … … … … … … … jetzt anschlug.
    Als unser Trainer in seine Pfeife blies und das Training für diesmal beendet war, legte ich die Arme deshalb durchaus erleichtert auf den Beckenrand und hievte mich heraus, um anschließend mit Geir über den gekachelten Boden in die Dusche zu laufen, wo man das Gefühl hatte, dass das Tempo niedriger war, zumindest wurde unsere Geschwindigkeit gedrosselt, sobald wir Badekappe und Badehose auszogen und unter die Dusche traten, um mit geschlossenen Augen zu spüren, wie sich die Wärme in unseren Körpern ausbreitete und man nicht mehr das Bedürfnis hatte, etwas zu sagen oder zu tun, nicht einmal die Kraft hatte zu lachen, wenn einer der Männer, die ins Schwimmbad wollten, das jetzt allen offen stand, leise vor sich hin sang. Die Stimmung hatte etwas von einem Traum, diese weißen Körper, die in der Tür auftauchten und sich mit langsamen, in sich gekehrten Bewegungen unter die Dusche stellten, wo sich das Rauschen des Wassers, das auf die Kacheln schlug, mit dem schwachen Lärm von draußen vermischte, der Dampf, der die Luft sättigte, der hohle Klang der Stimmen, wenn sich zwei unterhielten.
    Normalerweise blieben wir noch lange stehen, wenn die anderen, mit denen wir trainierten, längst gegangen waren. Geir mit dem Gesicht zur Wand, ich, um meinen Po zu verbergen, mit dem Gesicht zum Raum. Wenn er es nicht merkte, schaute ich manchmal zu ihm hinüber. Er hatte dünnere Arme als ich, trotzdem war er stärker. Ich war ein bisschen größer als er, aber er war schneller. Er schwamm jedoch nicht deshalb schneller als ich, sondern weil er es mehr wollte als ich. Bei seinen Zeichnungen war es anders, es war einfach etwas, was er beherrschte, was schon immer in ihm angelegt gewesen war. Außer Menschen konnte er alles detailgetreu wiedergeben. Häuser, Autos, Boote, Bäume, Panzer, Flugzeuge, Raketen. Es war fast ein Mysterium. Denn er zeichnete nie etwas ab, wie ich es tat, seine Mutter erlaubte ihm nie, ein Lineal oder einen Radiergummi zu benutzen. Ab und zu tauchten in

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