Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren
messen. Anstatt nun Freude und Vergnügen am Wettkampf mit anderen Gleichaltrigen zu haben, versuchen die von der Wettkampfmentalität der Erwachsenen angesteckten Kinder, den hohen Anforderungen ihrer Eltern und Trainer gerecht zu werden, d. h., dass ihr Wettspiel von negativen Effekten begleitet wird, wie z. B. dem Druck vonseiten der Eltern, vom Trainer oder auch von ihren gleichaltrigen Freunden. Das Wettspiel verwandelt sich in eine Tätigkeit, deren Konsequenzen (ein Sieg oder eine Niederlage) den jungen Spieler formen, während alle anderen positiven Gesichtspunkte, die noch beim Straßenfußball zu beobachten waren, in den Hintergrund treten. Zu früh wird für die Kinder der Sieg mit Erfolg und die Niederlage mit einem Versagen verbunden!
Dennoch würde es ein Fehler sein, auf Wettkämpfe für die Kinder zwischen sieben und 10 Jahren zu verzichten, da ihnen sonst die Motivation fehlt, regelmäßig zu trainieren. Außerdem gilt es zu beachten, dass ab acht Jahren der junge Spieler häufig den Wettbewerb sucht, um in der Gruppe von Freunden beachtet zu werden.
Das „Fußballentwicklungsmodell“ bietet dem Ausbilder für jede Altersstufe verschiedene Wettkämpfe an, die den Interessen und den Fähigkeiten der Kinder perfekt angepasst sind: in den verschiedenen „Triathlonwettkämpfen“ (drei vereinfachte Spiele für Zweier-, Dreier-, Vierer- oder Fünfermannschaften) oder „Dekathlonwettbewerben“, die in 10 Tests vom jungen Spieler die Lösung der unterschiedlichsten technisch-taktischen Probleme verlangen. Auf diese Art und Weise kommt jeder teilnehmende Spieler häufig zum Erfolg und zur gleichen Zeit muss er auch lernen, eine Niederlage zu verkraften, die ihn hoffentlich zu mehr Anstrengungen motiviert.
Durch die progressive Zunahme der Spieleranzahl in einer Mannschaft (von 3-8) wird der junge Spieler alle zwei Jahre vor neue Herausforderungen gestellt, bis er mit 14 Jahren für das reguläre Spiel reif ist.
Die Pflicht, für unter 10-Jährige und unter 12-Jährige jedes Wochenende regelmäßig Wettspiele in einer offiziellen Liga auszutragen, verursacht mehr Probleme als Vorteile. Anstatt mit Kindern zwischen acht und 11 Jahren während der gesamten Saison fast jedes Wochenende Ligaspiele zu bestreiten, deren Ergebnisse noch in drei Monaten den Tabellenstand beeinflussen, ist es empfehlenswerter, vereinsinterne Wettbewerbe durchzuführen.
Hier können z. B. in einer „Minifußball Champions League” ( s. hier ) jedes Wochenende die Wettkampfregeln leicht geändert werden, womit den Trainern die Möglichkeit gegeben wird, bestimmte technische oder taktische Aspekte des Fußballspiels in den dem Wettkampfspiel vorgeschalteten Trainingseinheiten besonders herauszuheben. Diese vereinsinterne Liga sollte durch Festivals im Dekathlon, Triathlon oder Pentathlon regelmäßig unterbrochen werden. Somit muss sich der junge Fußballspieler immer wieder neu anpassen und der Trainerwährend der Woche im Training neue Schwerpunkte vorgeben, die dieser bis zum Wochenende den Kindern unbedingt näherbringen sollte.
„ Sowohl das Training als auch der Wettkampf der Kinder und der Erwachsenen gehören zu zwei sich diametral gegenüberstehenden Welten. “
Vereinsinterne Wettkämpfe erlauben es, den Terminkalender im Beisein der Eltern zu gestalten, weil diese, besonders bei den 8-10-jährigen Kindern, noch den Wunsch haben, ab und zu ein Wochenende mit der gesamten Familie zu verbringen.
Ab 14 Jahren sollten dann regelmäßig Wettspiele im 11:11 stattfinden, die jedoch nicht länger als drei Monate dauern sollten, womit es zu drei verschiedenen Meisterschaften kommt. Hier kann es drei verschiedene Sieger geben, während bei einer einzigen Liga in einer Saison nur wenige junge Spieler feiern können. Zwischen den drei Meisterschaften werden Turniere und Festivals in anderen Fußballmodalitäten wie Fußball 5, Fußball 7 und Fußball 8 angeboten, um die Saison der jungen Spieler so abwechslungsreich wie irgendmöglich zu gestalten, was ganz im Sinne der jungen Spieler ist.
9 Warum sollten Wettspiele 11:11 im Ligaformat erst ab 14 Jahren ausgetragen werden?
Von den ersten Eindrücken, die ein Kind in einer Fußballschule erhält, hängt es häufig ab, wie lange es diesem Sport treu bleiben wird. Aus diesem Grunde sollte darüber nachgedacht werden, wie man am besten das junge Talent nicht nur an den langjährigen Trainingsprozess, sondern auch an die an den Wochenenden stattfindenden Fußballwettspiele
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