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Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

Titel: Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Wein
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heranführt.
    Kinder leben in einer ganz anderen Welt als die Erwachsenen und in jeder von ihren Entwicklungsphasen zeigen sie charakteristische Eigenschaften in ihrem Verhalten und in ihrem Denken. Das Hauptziel eines Unter-11-Jährigen ist es, beim Spiel vor allem Spaß zu haben und darüber hinaus will er seine Geschicklichkeit und Fähigkeit im Spiel den „anderen” demonstrieren. Normalerweise bewertet er seine Spielleistung auf zwei verschiedene Arten: Er vergleicht sie mit derjenigen seiner Mit- und Gegenspieler oder er vergleicht sie mit den Möglichkeiten, die er besitzt.
    Um seine Leistung jedoch korrekt beurteilen zu können (Kinder unter 11 Jahren haben noch nicht genügend Elemente des Urteils zur Verfügung, um ihre eigene Fertigkeit oder Fähigkeit richtig einschätzen zu können), ist er vom Urteil der Erwachsenen (z. B. vom Trainer oder seinen Eltern) abhängig, denn sie sind für ihn wie ein Spiegel, in dem er seine Fähigkeit oder auch Unfähigkeit sieht.
    Das erklärt auch, wie leicht es für einen Erwachsenen ist, ein Kind mit Lob oder auch Tadel zu lenken, denn der Erwachsene weiß alles, hat immer recht und ist für den Unter-11-Jährigen noch ein Vorbild. Selbst eine 1:6-Niederlage versteht ein psychologisch geschulter Trainer, Vater oder eine Mutter mit entsprechenden Bemerkungen in einen Sieg umzuwandeln.
    Die große Mehrheit aller Kinder sucht den Wettbewerb im Sport, um Spaß und Freude mit Gleichgesinnten zu haben, wozu es für sie von Wichtigkeit ist, den Anforderungen des Wettkampfs auch gewachsen zu sein. Für ein acht- oder neunjähriges Kind bedeutet deshalb eine Niederlage viel weniger als für seinen Vater, der sie monatelang nicht verdrängen kann, während das Kind die Niederlage bereits nach dem nächsten Speiseeis vergessen hat.
    Spaß am Spiel hat jedes Kind, wenn es häufig am Ball ist und, bedingt durch die geringe Spielerzahl in seiner Mannschaft, auch nur wenige Fehler begeht und damit eine Leistung zeigt, die von den anderen respektiert wird.
    Wenn jedoch alles getan wird (wie z. B. Spiel mit einem Ball Nr. 5, ein reguläres Spielfeld, mit Mannschaften von je 11 Spielern auf große Tore), um dem Kind sein Vergnügen am Spiel zu nehmen und sich Situationen entwickeln, die es noch nicht zu lösen in der Lage ist, gerät es vor dem Wettspiel, aber auch während der Spielzeit und besonders am Ende unter Stress, der seiner zukünftigen Entwicklung nur schädlich ist.
    Junge Kinder lernen besonders schnell und effektiv in Situationen ohne jeglichen Stress , weil dann das Ergebnis ihrer Aktionen nicht dauernd bewertet wird und so zu keiner negativenSelbsteinschätzung führen kann. Stresssituationen entstehen immer dann, wenn Kinder glauben, nicht fähig zu sein und sie die hohen Anforderungen, die das Spiel von ihnen verlangt, nicht erfüllen können.
    Erst ab 13 Jahren, wenn sich ihre Urteilsfähigkeit verbessert hat und sie die Erwachsenen mit anderen Augen sehen, entscheiden viele junge Spieler (besonders diejenigen, die wenig in Ballbesitz waren und wenig Spaß hatten), dem Fußball den Rücken zuzukehren.
    Einem Bericht des Kicker Sportmagazins vom 05.11.1989 zufolge ergab eine von der bayerischen Regierung in Auftrag gegebene Studie, dass sich in den Jahren 1978-1988 eine massive Abwendung der Jugend vom Fußballspiel vollzog. Von den gemeldeten Mannschaften mit Spielern von 12 und 14 Jahren existierte beim Wechsel in die nächste Altersklasse zu den 15- und 16-Jährigen nur noch die Hälfte. Mehr alarmierende Zahlen gibt es aus dem letzten Jahrzehnt aus den Vereinigten Staaten, wo angeblich 73% der Schüler, die mit 6-8 Jahren zum Fußball kamen, diesen zwischen 14 und 16 Jahren wieder verließen.
    „ In jedem Menschen verbirgt sich ein Kind, was spielen (Friedrich Nietzsche) und nicht nur gewinnen will. (Horst Wein) “
    Die hohe „Drop-out”-Quote der letzten Jahrzehnte sagt uns, dass nun endlich die Zeit gekommen ist, unseren jungen Spielern zu erlauben, wieder Kind sein zu dürfen, ohne ihnen in der Welt des Fußballs ihre Kindheit zu nehmen und sie bereits vor 13 Jahren wie Erwachsene Fußball spielen zu lassen und von ihnen den Sieg zu verlangen. Das heißt, dass wir uns in Zukunft mehr Gedanken über eine neue Struktur der Fußballwettkämpfe für die Jüngsten unter 12 Jahren machen müssen, damit die Kinder, wie im Straßenfußball, mehr Freude und Spaß haben werden und diese den zur Zeit herrschenden Stress und das „Gewinnenmüssen” ersetzen.
    Wenn

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